Beiträge von [email protected]

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    Heidiho Kameraden.
    Mal wieder eine Schnellmeldung von mir:
    Jaja Toby, und wenn's dann doch 'n bissl kühle wird, steigste ab und wärmst Dich am Eisblock oder schwimmst gegen die Strömung spreeaufwärts...
    Jahaa Timo, aaaber vonne Küste (Greifswald) bis zu uns ins ostsächsische Mittelgebirge sind es knapp fünfhundert Kilometer - keine Strecke, die meines Vaters Sohn bei Minus zwanzig Grad gern aus reinem Halligalli führe...
    Ich behaupte ja immer, daß nur deswegen in der DDR die Kraftfahrzeuge so langsam und die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten so niedrig waren, damit dem gemeinen DDR-Bürger das Land riesig schien.
    Meinen persönlichen Simsonlangstreckenrekord fuhr ich an einem verregneten Herbsttag des Jahres 2000, als ich eines dorthingezogenen Freundes wegen seine SR50 nach Berlin überführte. Ich raste nicht und brauchte acht Stunden aufgeteilt in zwei Etappen. Blöd war damals nur, daß ab Weichbildgrenze Großstadt etwa kaum noch ein Gang reinging - irgendwas funktionierte damals bei dem Gestänge zwischen Fußhebel und Getriebeblock nicht mehr (mir ist bis heute schleierhaft was da kaputtging oder sich verstellte). Naja, und ein Vierteljahr später hat er sie sich klauenlassen, da seine damaligen Schwiegerellis irgendwo in Westberlin zwar eine gutbürgerliche Riesenwohnung im vierten Stock bewohnten, aber kein Keller, kein Schuppen, kein Hof war, hochtragen ging auch nicht, also in der Ladenpassage unten anschließen und fort war sie. Meister Sandfurz - wie sicherst Du eigentlich Deine unbezahlbare Edelsimson im Kriminalitätsmoloch Berlin, was hast Du für Erfahrungen und Erlebnisse? Ich bin in der grenznahen Provinz schon paranoid genug, ich wöllt mich nicht in der Großstadt erleben...
    Na so was, wenn das ' ne kurze Meldung von mir ist, will ich die langen gar nicht sehen...
    Bis zum nächsten Mal grüßt Euch


    Tilo

    Kilometerstand: unverändert


    Noamde allerseits.


    So, jetzt haben ich alle Olsenbandenfilme mal wieder gesehen und meine Kinder lernten sie auch endlich kennen und sind mächtig gewaltig begeistert.
    In der Retrospektive aller fast en bloc gesehenen Filme fand ich Teil 11: "Die Olsenbande ergiebt sich nie" als den allerbesten: er ist schnell, dynamisch, ein Coup jagt den nächsten, aber olsenbandentypisch ohne jede Hektik. Sogar mit dem vierzehnten Film kann ich mich langsam arrangieren; doch als er damals in die Kinos kam, war ich bitter enttäuscht, ich hab halt weniger Klamauk und mehr Altersweisheit erwartet, doch Bahs und Balling konnten halt auch nicht über ihren Schatten springen...
    Bei meiner vorigen Meldung war ich gerade mit Film 7 durch. Im Film 8 taucht Børges Moped noch einmal auf, interessanterweise wieder mit einem anderen Lenker (ein breiter, mit einer gebogenen Strebe und diesmal eine neue, nicht zerissene Sitzbank, wie noch im Teil 8). Zwei Bilder davon hänge ich an.
    Also habt Dank für Eure Auskünfte! Es handelt sich zweifelsfrei um eine Puch. (Mein Urgroßvater fuhr übrigens auch eine und war von der Maschine immer schwer begeistert - er konnte es zeitlebens nicht verwinden, daß sie die Russen beim Plündern 45 weggeschleppt hatten...) Seitdem Fahrzeuge dieses Herstellers selten wurden, ist dessen Sinnbild halt auch nicht mehr in jedem Hinterkopf präsent... (Bei meinem Grundwehrdienst 93/94 hatte Y-Tours noch eine Geländepuch im Fahrzeugpark als Reguliermaschine, aber das ist ja nun auch schon ein paar Tage her...)
    Ich denke nun auch, daß es sich bei Børges Moped im Film 5 um eine Puch Puck oder Puch Dakota handelt. Und in den Filmen 6, 7 und 8 dann fuhr er eine schwarze MS 50 oder MV 50 mit unterschiedlichen Lenkern und Sitzbank. Im Netz fand ich von diesem Moped viele Bilder, aber fast alle mit Sattel und nur wenige mit Sitzbank. (Wahrscheinlich handelt es sich bei der Sitzbankausführung um eine seltene oder eine späte Baureihe.) Bei Guhgel gefundene Bilder dazu hänge ich an.
    Fiel außerdem schon jemanden auf, daß im Film 6 gegenüber dem Trödler ein heruntergekommener Trabbi steht? In irgendeinem Film sah ich auch einen Skoda, hab aber verschwitzt, sofort ein Bildschirmphoto zu machen und nun bekomme ich nicht mehr zusammen, in welchem es war... Das Dänemark der Siebzigerjahre war schon ein bissl so, wie die DDR der Achtzigerjahre. Die leichten Wehmuts- und Heimwehanfälle, die mich immer bei alten Polizeiruffilmen ankommen, hatte ich auch ein bißchen bei der Olsenbande. Nun ja, früher, als es auch im Westen noch schön war...
    Heute hatte ich kurz mit einigen simsonfahrenden Zehntkläßlern zu tun. Da war einer dabei, der jetzt (!) über die Winterferien von Greifswald aus, mit Moped natürlich, einen Freund hier bei uns in der Oberlausitz besucht und am Wochenende wieder heimfährt. Ein tapferes Kerlchen! Ich wünschte ihm von Herzen eine gute Heimreise.
    Mein latenter Fahrriemen wird immer größer, die Tage länger und sonniger. Also langsam könnte sich die Beschichterei ruhig melden.
    Da fällt mir spontan noch eine Frage ein: Kann man irgendwo, am besten hier in der Nähe der ostsächsischen/Oberlausitzer Provinz, eine Puch MS/V 50 preiswert ausleihen?
    Bis zum nächsten Mal grüßt


    Tilo

    Kilometerstand: unverändert


    Hiermit sende ich Euch cineastisch-grippale Wintersgrüße.


    Vielen Dank für den den Link zum Essenhändler, Extreminator. Dann wollen wir hoffen, daß ich auch eine mit einem Rückstautrichter bekomme, aber wenn bei Dir einer drin ist, steht das sicherlich auch bei mir zu erwarten. Mit dem Preise kommt es auch in etwa hin, ich zahlte für die leere Esse paarndreißig Neumark, also knapp zehn Mark billiger als mit...
    Wie sieht es aus, wollen wir mal gemeinsam wieder eine Seite im Lexikon des nutzlosen Wissens schreiben?
    Bei uns in der Sitti wird im September ein großes Olsenbandensymposium stattfinden, mit den noch lebenden Schauspielern, einigen prä- und postmortalen Filmen, Buchvorstellungen, Fanclubtreffen, Gesprächsrunden et cetera, et cetera. Dies zum Anlasse nehmend, gepaart mit einer nicht wirklich häßlichen, aber auch alles andere als schönen Wintergrippe, gucke ich mir gerade mal wieder alle die (dänischen) Filme an und führe meine Kinder damit endlich in das Olsenbandenuniversum ein. (Daß sie alle begeistert sind zu erwähnen ist eigentlich überflüssig.)
    Sogar das Olsenbandenauto soll zu uns in die mächtig provinziale Sitti kommen. Allerdings konnte ich bisher nicht eruieren, welches der vier verwendeten Automodelle (Plymouth Belvedere, Chevrolet Biscayne, Chevrolet Impala oder am häufigsten der Chevrolet Bel Air) dann bei uns vorm Kino stehen wird. Die vier Auotnamen habe ich übrigens locker bei Wikipedia abgeschrieben. Der Wikipediaeintrag der Olsenbande ist sehr informativ. Wißt Ihr, was dort aber nicht steht? Mit was für einem Moped (Mokick) fährt Børge im fünften Film "Die Olsenbande läuft Amok" herum und narrt die Rennleitung?
    Im Gespräch Egons mit Børge (logischerweise in der guten DDR-Synchronisation) erzählt dieser ihm, die Karre führe "hochgetrimmt" (Originalfilmton) einhundertzehn. Mehr Informationen sind dem Film nicht zu entnehmen. Das Sinnbild am Tank ist ein viergeteiltes Wappen.
    (Bilder 01 -07)
    Auch im Film 06: "Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande" und Film 07: "Die Olsenbande stellt die Weichen" fährt Børge ein Moped. Allerdings hat das Moped hier keine tragende Rolle, es taucht nur kurz auf. Interessant allerdings: Ist es im Film 05 ein neueres chromblitzendes Maschinchen, ist es in den zwei folgenden Filmen eine deutlich ältere Maschine, schwarz, Vorrderradsschwinge, Tank und Sitz bilden keine Einheit. Im Film 06 sieht die Maschine noch recht gut aus, mit glänzenden Chromstreifen am Tank, hat aber einen optisch voll mißratenen Hochlenker (nannte man die Dinger nicht aus unerfindlichen Gründen "Gesundheitslenker"?), während im Folgefilm 07 das gleiche Moped einen normalen Lenker hat, keine Chromstreifen mehr und deutlich benutzter aussieht. In der einen Einstellung erkannte man im Film (aber das Bildschirmphoto gab nichts her, daher hiervon keins) eine zerissene Sitzbank.
    (Bilder 08 - 10)
    Ich vermute, daß im Film 05 der Schauspieler Jes Holtsø das schicke neue Moped von "Nordisk Film" oder einem Sponsor gestellt bekam (Product Placement war ja bei der Olsenbande kein Thema - die Filme sind voller Werbung) während er bei den Filmen 06 und 07 einfach sein eigenes Moped mitbrachte, dem man 1975 dann deutlich ansah, daß ein jugendlicher Mopedrocker ein Jahr damit herumgeschliffen ist. Ich glaube, ich werde Jes Holtsø im September einfach mal diese Frage stellen...
    Was für ein spannendes Randthema der Film- und Zweiradgeschichte! Kann jemand helfen? Um was für Mohpeeten handelte es sich, hat jemand eine Ahnung? (Da können wir ja den Wikipediaeintrag noch erweitern.) Ich bin ganz gespannt auf Eure Informationen. Bis dahin,


    Tilo

    Kilometerstand: unverändert


    Noamde allerseits.


    Da ist aber hier wieder eine anregende und informative Diskussion entbrannt. Ich danke Euch sehr für all Eure Beiträge.
    Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß mir diese Simsonreimportproblematik (mal ganz nebenbei bemerkt, müßte es aber nicht richtigerweise "Reexport" heißen: zurückgekommene Ausfuhrware?) bis zur vorletzten Woche völlig unbekannt war, bis mein alter Freund M. sich diese Bimmel zulegte. Zur Illumination hänge ich mal eine Photographie des heimgekehrten und ungeliebten Kindes an. M. wies mich noch auf den besonderen und ungarntypischen Spritzlappen hinten hin, den ich auch noch ablichtete. Die Sitzbank ist bereits demontiert, der Kippschalter in der Zündschloßöffnung ist ohne Funktion. Um den Motor auszumachen, muß man ihn abwürgen. Frage: Das kann ja wohl nicht die Norm sein, wie macht man ein solches Fahrzeug regulär aus? Darüberhinaus ist kein Tacho dran und die Tachowellenabtriebsöffnung des rechten Seitendeckels ist schlicht ungeschützt offen. Angeblich, sagt mein alter Freund A., ist der Motor durch einen nichtserientypischen Krümmer gedrosselt. Darunter kann ich mir aber nichts vorstellen, sieht er doch ganz normal aus... Bestimmt muß auch der Vergaser noch umgedüst werden...
    Wie sind die Magyaren eigentlich mit diesen Siebenachtelsimsons verfahren? Wurden dann dort noch Rasten und Tachometer nachgerüstet oder fuhren sie als eher besseres Mofa, zugelassen für nur einen Fahrer?
    Das mit den Ungarnmohpeeten scheint ja gegenwärtig ein ganz ordentlicher Nepp zu sein. M. bekam auch irgendwas zu hören von: "Jaja, ich wollte sie mir ja aufbauen, doch bin ich leider nicht dazu gekommen, verkaufe sie nur schweren Herzens ... jammerklagschluchz" und hinter ihm in der Garage standen noch zig von den Dingern. (Seltsam, wie die auf einmal en gros hier in Deutschland wieder auftauchen, haben die Ungarn plötzlich alle eine Simsonphobie, oder liegt dies in der bekannten ungarntypischen Zweitaktaversion?) Nun ja, M. hört sich jetzt ganz entspannt mal nach einem sauberen Austauschrahmen um, ihm eilt es mit dem Aufbau nicht...
    Ich hab ihm sowieso gesagt, der (meines Wissens) preiswerteste Weg, um an eine Simson heranzukommen, ist bei den Oldtimertreffen. Ich hänge mal zwei Photographien vom Strahwalder Treffen 2015 an. 2017 habe ich keine Bilder gemacht, glaube mich aber zu erinnern, daß diese unrestaurierten Fundsimsons alle mit 499 Neumark ausgepreist waren. Ich wage mal zu behaupten, das dürften die erschwinglichsten Wege zu einer Eigensimson sein...
    Darüberhinaus gibt es von meinem Roß nichts neues zu berichten, die Beschichterei beschichtet und ich warte. Es ist bei uns zwar wieder kälter, aber knochentrocken, also Simsonwetter. Dafür habe ich die ganzen Unterbodenschrauben schon in einer rostfreien Ausführung gekauft.
    Da fällt mir spontan noch eine Frage ein. Ein paar Seiten eher auf diesem netten kleinen Strang, den ich in nicht endenwollender Blasphemie als den meinen zu bezeichnen nicht aufhören kann, beschrieb ich meine Auspuffproblematik und daß bei uns der regionale Fachhandel nur leere Essen ohne Rückstautrichter anbietet, so daß ich meine alte Rost- und Beulenesse wieder anbauen mußte. Die ist aber nun nicht gerade mehr schön, so daß ich mir irgendwann dieses Jahr vielleicht eine neue kaufen mag. Kennt jemand einen Link oder eine Bezugsquelle für Neuessen mit Rückstautrichter? Ich danke.


    Bis zum nächsten Mal
    Tilo

    Kilometerstand: unverändert


    Tachchen.


    Tja, Thilo, mein alter Freund Thygger pflegte immer zu sagen: "Was stört es eine deutsche Eiche, wenn ein Schwein sich an ihr scharrt?". Für uns bedeutet es, daß wir um Bielefelder MZ-Vertriebspartner fürderhin einen Bogen schlagen werden...
    Heutige Fachfrage número uno:
    Im Zuge meiner momentanen Demontage tat ich etwas, das ich in meiner dreißigjährigen Simsonpraxis noch nie tat, schlicht, weil ich es noch nie notwendig war: Ich demontierte den Bremshebel. Nun bemerkte ich staunend, daß die lange Halteschraube nicht durch simple Bohrungen läuft, sondern durch eine Buchse, die mit kleinen Seitenschalen geschlossen ist. Wozu das ganze und sollte ich es bei der Montage dann kräftig mit Fett füllen?
    Heutige Fachfrage número dos:
    Mein alter Freund M. hat sich kürzlich eine S51N gekauft. Einen ungarischen Reimport. Wenn ich ihn recht verstand (ich komme erst heute abend dazu, sie anzusehen) wurde sie ohne hintere Fußrasten und ohne Tachometer ausgeliefert. Nun sagte er mir, es sei verboten, sie in Deutschland zuzulassen, doch dann wäre der ganze Mopedkauf ja Blödsinn. Was also kann man tun, um sie trotzdem hier zu fahren? Kann man es umgehen? Oder bleibt als ultima ratio nur der komplette Rahmenwechsel? Wo bekommt man da die preiswertesten?
    Bis zum Wiederlesen.
    Tilo

    Kilometerstand: 8822


    Xahuri Genossen.


    Nüscht los mehr hier und ich habe es jetzt wieder ewiglang nicht geschafft mich hier zu melden, bitte verzeiht...
    Na so ein Mist. Da habe ich mich nun endlich aufgerafft und die Unterbodenteile der Mohpeete demontiert und brav dem Beschichter in die Hand gedrückt, nur um nun festzustellen, daß der Winter sich rar macht. Wir haben hier zur Zeit bombastischstes Frühlingswetter, mild und sonnig und dabei ist schon Ende Januar. Welcher Zweiradfahrer kennt sie nicht, die alte Bauernregel: "Kommt bis zu Lichtmeß kein Winter, kommt auch keiner mehr dahinter". Zumindest bedeutet das, daß keine Minusgrade die Beschichterei am beschichten hindern werden...
    Danke Vyach für die Auskünfte. Ist der "U.S.B.-Brotkasten" ein Eigenbau von Dir oder gibt es ihn schon fertig? Aber bitte gestatte mir, Dir zu widersprechen. Mit der Sprache kenne ich mich etwas besser aus als mit Simsons: Wolgograd und Wolga (der Fluß und der nach diesem benannte Personenkraftwagen, welcher in der DDR millionenfach als Taxi und Bonzenschleuder herumfuhr) werden im Deutschen mit "W" geschrieben und gesprochen, denn "V" am Wortanfang wird wie "F" gesprochen, oder aussprecht Ihr im russischen nicht "Wolga" sondern "Folga"? (Gerade eben habe ich aber mal bei Schätzopedia geguckt, im Russischen schreibt Ihr doch tatsächlich:"Волга", also doch mit "F".) Aber bitte, nichts für ungut. Zum Beweise hänge ich noch ein paar Belege aus der Vorinternetzzeit an.
    Ist eigentlich Zehkich noch hier in der Runde? Hallo, Zehkich??! (In den Neunzigern war ich mal ein paar Jahre C.B.-Funker. Das war so ein bißchen wie das hier, die Internetzkommunikation: Reden konnte immer nur einer und die anderen Gesprächsteilnehmer sah man nicht. Da frug man auch immer: "Ist XY noch hier in der Runde?") Zehkich????? Ich habe die von Dir empfohlenen Texte gelesen, danke. Nur steht da nirgendwo etwas von Moped und Mopedhängern, es geht dort immer nur um große Fahrzeuge. Wenn man das dort geschriebene auf Mopeds anwendet, dann ist das in etwa so, als wenn mein kleiner Sohn hochspringt und dabei ruft: "Ich bin schon fast so groß wie Du Papa!". Außerdem habe ich dort (https://www.gesetze-im-interne…012/inhalts_bersicht.html) nirgends etwas gefunden, das diesen Empfehlungstexten Gesetzescharakter gibt, wie etwa das Datum des Inkrafttretens oder den Gültigkeitsbereich. Gilt das dort empfohlene für Deutschland, den Vatikanstaat oder Vanuatu oder vielleicht sogar für Folgograd? (Kleiner Witz.) Im Internetz steht vieles. Muß ich alles glauben?
    In diesem Sinne: Glauben wir daran, daß die Beschichter schnell beschichten und ihnen auf dem Fuße der Frühling schleicht. Gruß
    Tilo

    Kilometerstand: müßtichjetztrausgehninnschuppenumabzulesenaberhabdazukeinelust


    Danke Thilo.
    Meine alte Mutter pflegt immer zu sagen: "Jeder blamiert sich so gut er es vermag".
    Nun ja, zumindest meldete ich einstens berechtigte Zweifel bei der Einführung der "Mag-ich-/Mag-ich-nich-Schalter" an. Bis dahin waren Trolle gezwungen, sich verbaler Mittel zu bedienen, nun genügt ein unreflektiertes Drücken auf das Bild einer stilisierten Faust. Ich glaube mich zu erinnern, daß ich damals den Tod der Kommunikationskultur ankündigte. Nun wird reiche Ernte eingefahren...
    Danke Lovitel für die Photographien. Eine "Cornet Izh" war mir bisher unbekannt, ich fand auf die Schnelle auch noch keine weiteren Informationen im Internetz. Die Idee eines kleinen Bordmopeds für den Kofferraum hatte auch ein alter Freund von mir und ich finde, es ist eine gute Idee. Die Aufschrift "Simson-Volgograd" ist fetzig! (Aber wenn ich Dir einen kleinen Tip geben darf: Die deutsche Transkription lautet "Wolgograd".) Was hast Du eigentlich bei der grünen Simson für einen seltsamen Armaturenbrotkasten vorndrauf?


    Bis zum nächsten Mal, immer senkrecht bleiben!
    Tilo

    Kilometerstand: 8800


    Gruß an alle,


    ja, das hatten wir in den Neunzigern nachts im Gebirge auch gemacht: Ich mit stollenbereiftem Trabbi vornweg und an der Hängerkupplung zweidrei Schlitten, besetzt mit den verrückten Freunden und dann ab durch die Urlauberdörfer...
    Noch mal zum Thema Winterfahrt: Wer sich bei so einem Wetter auf den Bock setzt, muß mit Stürzen rechnen, kalkuliert sie ein und versucht im Zweifelsfalle langsam zu fahren, um beschädigungsarm zu stürzen. Um so größer die Freude, wenn dieser Fall dann nicht eintritt... In meiner Jugend Maienblüte fuhr ich die Winter auch immer durch (auch bei mir waren es fünfundzwanzig Kilometer zur Berufsschule hin und wieder zurück, bei jedem Wetter, nur hatte ich damals für die Schnee- und Winterfahrten einen speziellen Essi), anfangs noch mit den schwarzen, brettharten Dreifingerstulpenhandschuhen ohne thermischen Nutzen, noch von Vater übrig. Wie freute ich mich da, als der Rupperch mir Heiligabend 1989 ein paar moderne Thermohandschuhe aus dem Westen unter dem Christbaum legte... Damals vertrat ich die (durchaus streitbare) These: Im Winter fahre ich lieber Zweirad, da entstehen weniger Schäden, wenn ich stürze.
    Übrigens habe ich noch immer die K30 drauf, will sie aber im Sommer, so es mit dem neuen Vorderrad klappt, durch K42 ersetzen.
    Außerdem freue ich mich, hier den ersten sowjetischen Simsongenossen aus Царицын begrüßen zu dürfen. Dein Spruch ist sehr schön, товарищ. (Aber wer ist denn der Herr Rumjana?) Die Hängeridee ist fetzig. Nun erzähle, wie entflammte Dein Simsonfeuer? Wurden die Dinger auch zu Euch exportiert? Ich bin neugierig und ganz Ohr!
    Also schließe ich jetzt das Thema mit der Quintessenz: Bei Euch allen passen alle gekauften Bowdenzüge immer perfekt?!
    Heute, ob Ihrs glaubt oder nicht, wollte ich mit der Demontage anfangen, aber wie ich vor die Tür trat und diese herrlich warme Luft roch, ließ ichs bleiben und bin mit Moped in die Sitti gefahren. Schönes Wetter, die Mäuse in meinem Garten und die Simsonfahrer freut es!


    Bis zum nächsten Mal,
    Tilo

    Kilometerstand: 8777 km


    Ich wünsche uns allen ein gesegnetes und simsonfreundliches Jahr 2018, mit preiswerten Ersatzteilen, erschwinglichen Versicherungen und einer devoten Rennleitung.


    So. Ich tat es. Ich behauptete zwar weiter oben, daß ich mir nichts mehr beweisen müsse, aber vor der Wahl stehend, mit Weib und Kind zu Fuß über fast senkrechte Paßwege aufzusteigen oder mit dem Lastenmoped die schwersten Gepäckstücke fahrend zu transportieren, fiel mir die Entscheidung leicht.
    Am Freitag begab ich mich mit dem Auto oben zur Grenze in Waltersdorf und obwohl die Schneegrenze nur wenig tiefer lag und das Weiß der Wiesen fleckig, war der Weg mit einer dichten Eisschicht bedeckt. Da hinauf traute ich mich mit meinem Glättexprofil nicht. Aber da ich einige Wochen nicht gefahren war, mußte ich eh an einer Tankstelle den Reifenluftdruck kontrollieren, also ein Umweg war notwendig. Der Sonnabend kam. Ich brachte gegen drei Uhr mit dem Wagen Weib, Kinder und Handgepäck zur selben Stelle und sie stapften los. Ich fuhr bei bestem Wetter, klarer Sicht und Sonnenschein heim und packte meinen Rucksack fertig. Beim Verlassen der Wohung schaute ich kurz aus dem Fenster. Das war ein Fehler. Dicht fiel der Schnee in großen fetten Flocken. Ich wartete ein wenig. Der Schnee fiel noch dichter. Ich trat mir in den Hintern, sagte: "Na ois denn..." und nahm mir vor, sollten die Witterungsunbilden unüberwindlich werden, umzudrehen. Planmäßig belud ich das schnell einschneiende Roß. Doch da wir diesen Jahreswechsel ein Zimmer sicher hatten, fiel weniger Gepäck an, als im Jahr zuvor. Glücklich kam ich vom Hof.
    An der Tankstelle in Warnsdorf bemerkte ich, daß ich erstaunlich wenig Luft verloren hatte, nur ein halbes Bar und korrigierte dies. Auf Höhe Ortsausgang stellten sich sehr arge Seitenböen ein, die mich in Richtung Straßengraben drückten. Nun ja, besser als wenn sie von rechts gekommen wären... Noch vor dem Ortseingang Niedergrund entschied ich mich, doch lieber im zweiten Gang zu beiben, die Straße war zwar eisfrei gesalzen aber nicht geräumt und voller Matsch. Sowie Lichter im Rückspiegel zu sehen waren fuhr ich rechts ran und ließ sie vorbei. So war mir einfach wohler. Kurz vor Sankt Georgenthal erreichte ich die große Hauptstraße Rumburg - Röhrsdorf. Ich fuhr links, ließ in Innozenzendorf noch einmal alle vorbei und dann lag er vor mir: Der Schöber. Dreispurig, ungeräumt, und, bis auf zwei Kurven, schnurgerade himmelan führend. Ich schickte ein Stoßgebet durch die Wolken, wischte noch einmal das Visier klar, versuchte den rechten Asphaltrand zu erahnen, lehnte mich so weit wie möglich vor und gab Gas.
    Es klappte besser als erhofft. Einige Pkw, deren Kutschern es ausgerechnet an der Steilwand einfiel, die Schneeketten aufzuziehen, standen am Fahrbahnrand und guckten erstaunt, als ich an ihnen vorbeizog. Einige Autos mit Warnblinkanlage kamen mir mit langsamstmöglicher Geschwindigkeit entgegen, wahrscheinlich besonders sportliche Fahrer, die sich mit Sommerrädern winters ins Gebirge wagen. Nach zwei Drittel der Strecke mußte ich in den ersten Gang gehen. Der Verkehr achteraus hielt sich zurück, ich mußte nur einmal zwischen den Kurven rechts ran. Nach der zwoten lag links der Kammparkplatz, den ich links liegen ließ. Nun ging es bergab. Die Gegenfahrspur war mit Lkw zugestellt, die nicht mehr vorankamen. Nun fuhr ich ganz langsam herunter...
    Nur wenige Höhenmeter tiefer befindet sich ein bewaldetes Plateau mit einer einsamen Pension, von einer Bahnlinie durchschnitten. Hier befindet sich eine Kreuzung, rechts geht es nach Böhmisch Kamnitz, der weltberühmten Geburtsstadt Johannes Hegenbarths, und links nach Oberlichtenwalde, wieder leicht bergan. Es lag und fiel der Schnee so dicht, daß ich aus Versehen zuerst daran vorbeifuhr. Hier nun war gottlob kaum noch Verkehr. Bis zum Ziel meiner Reise begegneten mir noch allerhöchstens von vorn oder hinten noch fünf Pkw und ich ließ sie vorsichtig passieren. Ansonsten war ich allein auf der Welt. Der Sturm heulte im Fichtenwald und der Schnee, inzwischen scharf und feinkörnig, biß mich ins Kinn. Die vier äußeren Fingerspitzen meiner rechten Hand begannen abzusterben, obwohl sauteure Hightechhandschuhe sie umhüllten. Aber trotz allem befand ich mich wohl. Die schmale Bergstraße war seit der Kreuzung mit einer durchgehenden, aber unebenen Eisschicht bedeckt, da der Asphalt darunter auch nicht der beste ist, hier auf dieser hinterletzten Nebenstraße... Doch der Pulverschnee darüber gab genügend Grip. Unschön waren nur die Stellen, an denen rechts keine Bäume standen. Dort hatte der Sturm das Eis blankgeblasen und ich passierte diese ganz langsam. Ich konnte nicht mal die schöne Aussicht genießen...
    An einer Stelle war die Steigung wieder steiler und ich gab im zwoten Gang Vollgas um gut hochzukommen. Dabei geriet ich in eine eisige Spurrille unter dem Schnee, das Hinterrad brach aus und das ganze Roß bockte. Sofort versuchte ich es mit beiden Füßen abzufangen. Es bockte aber weiter. Da bemerkte ich erst, daß ich noch Gas gab. Als ich es zurücknahm, bekam ich auch die Gewalt über das Fahrzeug wieder.
    Scheinbar ewig fuhr ich durch Schnee und Sturm, die Strecke schien kein Ende zu nehmen. Da, noch ein paar häßliche blankgepustete Stellen in einer scharfen Serpentine, rechts immer der Abgrund, und nun ich sah das Ortseingangsschild von Oberlichtenwalde vor mir. Hier bog ich gleich an der ersten Kreuzung falsch ab. Der Weg wurde immer schmaler, die Gehöfte immer seltener und schließlich sah ich keine Straße mehr, als ich durch immer höhere Wehen brach. Am letzten Haus wendete ich. Im Licht, das aus den Fenstern fiel, sah ich, daß ich schon auf der Terrasse war und zog dort meinen Bogen. Also fuhr ich zurück und nahm an der Kreuzung die nächste Abbiegung. Hier war ich richtig, Schilder wiesen mir den Weg zur Pension "Lauschebaude" im Jägerdörfel, einem Ortsteil Oberlichtenwaldes. Hier, am Fuße des höchsten Berges der deutschen Oberlausitz, lag mein Ziel. Kurz bevor ich auf den Hof fuhr, begenete mir noch eine Gruppe Wanderer, die ob meines Erscheinens begeistert in eine spontane Laolawelle ausbrachen. So wie ich nach achtzig Minuten Fahrt vor der Kneipentür den Motor ausmachte, kamen mir auch schon Weib und Kind entgegen, lag doch die Stelle, an der ich sie absetzte, nur knapp einen Kilometer nördlich. Mein Komplettresümee ist: Es war weißgott keine Spazierfahrt, aber ich hatte es mir schwerer vorgestellt.
    Noch während ich das Moped in die Pensionsgarage einschloß tobte der Schneesturm. Drinnen versank ich, alles um mich herum vergessend, in einer Doppelkopfrunde. (Auch so eine aussterbende deutsche Tradition: Das Kneipenkartenspiel, explizit Doppelkopf. Wann findet man noch wo drei begeisterte und fähige Mitspieler? Ich nur noch einmal im Jahr, am vorletzten Tag des Jahres, dort oben. Dieser Abend ist immer so schön, daß der Folgeabend mir völlig schnurz ist...) Schon als ich einszwei Stündchen später kurz draußen Luft schnappte, war es mild und windstill. Alles taute wieder.
    Als ich am Neujahrstag dann auf dem kurzen Weg bergab fuhr, waren nur noch wenige Streckenmeter auf dem steilsten Wegstück mit einer Eisschicht bedeckt. Diese passierte ich mit der üblichen Vorsicht und ab der Grenze dann waren alle Straßen trocken und frei. Kurz bevor ich von dort abfuhr, traf ich noch einen alten Bekannten. In seiner Gesellschaft befand sich ein großäugiges Frauchen, welches sich mir als eine begeisterterte Trabbifahrerin und -schrauberin vorstellte. Sie sagte, sie schreibe auf einer Trabbischrauberseite über ihre Erlebnisse und bat mich, mein Roß photographieren zu dürfen, was ich ihr erlaubte. Also, falls irgendjemand von Euch auf irgendeiner Trabbiseite ein Bild meiner Mohpeete sieht, es entstand in jenem Momente meiner Abreise.
    Nun also hat das neue Jahr begonnen und ich muß mich in den Hintern treten und endlich die Teile abbauen, die beschichtet werden sollen. Ich hab bloß keine Lust, bei diesem Wetter im kalten Schuppen zu sitzen und zu schrauben...
    Außerdem wird mein kleiner Racker in diesem Jahr vierzig Jahre alt. Ich weiß noch gar nicht, womit ich ihm eine Freude mache...
    Und nicht vergessen: Ein Schock Minuten ist 'ne Stunde!


    Bis zum Wiederlesen grüßt
    Tilo

    Kilometerstand: unverändert


    Noamde.


    In aller Hast:
    1. Wie versprochen, Zehkich, lese ich gerade die Texte hinter den mir von Dir mitgeteilten Verweisen...
    2. Ist dieses häßliche Bowdenzugproblem mal wieder eins von der Art, wie sie nur mir passieren und anderen fällt nüscht auf?
    3. Ich stopfe alle Papiere von Auto, Moped und Hänger in meinen alten vierundneunzig ausgestellten Führerschein und inzwischen ist das Mäppchen fast so rund und aufgetrieben wie der Klapprechnerakku, den ich im vorigen Monat aus meinen Briefkasten holte...


    Scheißeis. Bei uns liegts dicke rum. Bis demnächst, Gruß
    Tilo

    Kilometerstand: 8747


    Guten Tag Genossen.


    Was für eine nette Diskussion hier, danke Simsonpeter, ich stimme Dir in allem uneingeschränkt zu. Die Rentnergeschichte fetzt. Und danke für die vielen schicken Hängerbilder!
    In der vorigen Woche hatte ich meinen Zug in die Sitti verpaßt und das Weib brauchte den Wagen. Aber da es trocken und sonnig war holte ich mein Roß doch noch mal aus dem Schuppen und hatte einen schönen Fahrttag. So kamen, trotz Winterbefehl, ein paar Kilometerchen dazu...
    Na gucke einer an. Stimmgabeln sind gleich Yamaha. Da hätte ich können von selbst draufkommen, schließlich bauen die ja auch, neben Motorrädern, andere geräuscherzeugende Geräte. Früher sah man ja öfter die Musikgruppen in den Schlagersendungen, wie sie auf den Schlüsselbrettern dieses Herstellers mehr oder weniger melodisch herumtasteten...
    Das finde ich übrigens urst nett, daß auch andere auf einen guten Ausdruck achten, Lord Helmchen ich danke Dir! Ich habe mir jetzt die ganzen Tage auf die Zunge gebissen (auf die Finger geklopft?) nicht zu betonen, daß ich am Sonnabendvormittag lieber in der Schule saß und lernte...
    Hab Dank für die Verweise zu den Vorschriftstexten Zehkich, ich verspreche hiermit, sie auch wirklich einmal zu lesen. Aber wenn ein aus Plaste oder Cellophan gefertigter Müllsack zerreißt, dann fällt der Inhalt raus. Das ist Fakt, da kann ich den Sack anbinden wie ich will. (Faszinierend, über was für Quisquilien man im Internetz doch debattieren kann.)
    Ebenst. Ich habe zwar einen DDR - Hänger, aber neuerdings mit (sic!) Westpapieren. Und wieder wiederhole ich mich: In den Westpapieren zu meinem Osthänger steht nichts davon, daß ich ein Westfolgekennzeichen benötige. Wäre dies der Fall, hätten de Leit in Flensburg das doch mitreinmeißeln können, oder? Zeit und Raum für die Vierzigerschilderwähnung war doch auch...
    Nett übrigens, daß es auch anderen Leuten auffiel, daß Aufkleber auf rauhen Oberflächen nicht halten, ich begann schon an mir zu zweifeln...
    Mit meinen Demontagearbeiten bin ich noch nicht vorangekommen, will heißen, ich habe noch nicht angefangen. Vielleicht brauche ich mein Roß noch über die Altjahresabendfeiertage, wenn wir es so machen, wie im vorigen Jahre: Weib und Kinder laufen über Wanderwege in die böhmische Baude und ich mit dem Lastenmoped hinterdrein, beladen mit Taschen, Schlaf- und Rucksäcken, Decken und obenauf ist der Nachttopf geschnallt. (Schade, daß ich davon kein Bild machte. Naja, vielleicht wird es dieses Jahr...) Dies allerdings nur, wenn kein oder wenig Schnee liegt. Liegt viel Schnee komme ich nicht die Paßwege rauf, dann muß ich mit dem Auto einen sehr großen Bogen über öffentliche Straßen dorthin fahren.
    Nun wollte ich ja schon seit einiger Zeit einmal über mein Bowdenzugproblem referieren. Ich weiß ja nicht, wie es Euch so geht, aber als ich im Frühjahr den breiten Lenker aufbaute, kaufte ich mir vorher bei Ebay einen Satz Endurobowdenzüge. Dann baute ich sie einige Monate später ein und stellte fest, daß (bei Gas und Choke) zwar die Hüllenlänge korrekt bemessen war, aber die Seele viel zu lang. Selbst als ich die Distanzverstellschrauben auf das Maximum herausgedreht hatte, waren immer noch knapp fünf Millimeter Spiel, so daß der Bowdenzug "klapperte". Dann holte ich mir testweise Bowdenzüge aus dem regionalen Fachhandel, nur um festzustellen, daß sich das Problem allerhöchstens um zwei Millimeter verkleinerte. Ich meine, ein Bowdenzug sollte doch so passen, daß er in der Mitte der Variable der Distanzverstellschraube endet, oder? Doch mein in Simsondingen mit fast gottgleichem Wissen gesegneter Freund R. half. Da gibt es eine kleine Bowdenzugmanufaktur in Quedlinburg, die stellt Bowdenzüge her, die, sagt R., ein Simsonleben lang halten. Also ließ ich mir dort die benötigten zwei Bowdenzüge fertigen. Der Gaszug ist inzwischen eingebaut, paßt wunderbar und hat keinerlei Spiel. Beim Choke habe ich mich etwas vermessen, da muß die Hülle noch etwas gekürzt werden. Ich hoffe, daß das kein Problem darstellt, aber schließlich hat der Chokezug ja auf einer Seite serienmäßig keine Endhülse. Dort böte es sich an.
    Ach so, noch ein abschließend Wort zum Hänger: Ich bremste jetzt mal bei unserem Dorfscheriff, der damals Juli-August bei der weiter oben beschriebenen Fahrzeugkontrolle dabei war und bat ihn ganz freundlich um Verzeihung, weil ich ihn damals aus Versehen angelogen habe, als ich behauptete, es gäbe keine Hängerpapiere. Ich zeigte sie ihm und er dankte mir gerührt.


    Bis zum nächsten Mal grüßt
    Tilo

    Kilometerstand: unverändert


    Guten Tag allerseits.


    Natürlich habe ich auch schon darüber nachgedacht, Christian2306. Doch prinzipiell finde ich es unterhaltsamer, die Kilometerlaufleistung meines Umbaus hier zu veröffentlichen und en passent ein wenig über andere Themen zu parlieren, die ja größtenteils auch Simsonthemen sind, als für jeden Kokolores oder Gedankenfetzen einen neuen Strang zu veröffentlichen, der sich nach einzweidrei Seiten thematisch erschöpft und anschließend bis zum Ende aller Server oder Zeiten als toter Festplattenplatz herumliegt. Für Euch ist es doch auch einfacher: Anstatt bei -zig Strängen herumzusuchen braucht Ihr nur bei dem einen gucken, wo was los ist, oder?
    Welchem Motorradhersteller gehört nun das Sinnbild mit den drei sich kreuzenden Stimmgabeln?
    Zum Hänger:
    Bitte den Ball flach halten! Den Gedanken einer temporären (temporär heißt in diesem Falle: führe ich mit schwerer Campingausrüstung zelten, nähme ich die Platte selbstverständlich raus) Gewichtserhöhung habe ich schon seit Jahren, seitdem mir der, im unbeladenen Zustand immer wild hüpfende, Hänger das erste Mal umfiel (umsprang?, umhüpfte? umkariolte?) und auf der Seite liegend mit häßlichem Geräusch mir nachrutschte. Ursprünglich wollte ich ein Betonplättchen da hineingießen oder eine Gehwegplatte passend zurechtschneiden. Nun stolperte ich über diese schicken Stahlplatten und wußte, daß die Zeit für diesen Gedanken reif ist. Ich habe den gewichtsverstärkten Hänger bis dato nur noch keinem Praxistest unterzogen, vielleicht ist die Idee ja auch Mumpitz und alles war umsonst. Der Test folgt dann erst im nächsten Jahr und ich werde Euch gewiß informieren. Und um das Gewichtchen herzustellen benötigten wir etwa eine Stunde Arbeitszeit und etwas Strom. Also wenn es nicht funktioniert, dann haben wir auch keinen großen Verlust erlitten... (...und zum Schrotthandel trägt es sich so allenmal besser.)
    Zur Ladung:
    Natürlich bin ich ooch nich uff der Wurschtpelle hergeschwommen, Zehkich: Die Gewichtsplatte ist so konstruiert, daß sie nicht herausfallen kann, da müßte sich der Hänger schon überschlagen. Und natürlich sichere ich meine Ladung, was läßt Euch glauben, ich täte es nicht? (Aber warum eigentlich soll ich die Platte vor dem Herausfallen bei umfallen sichern, wenn es mit der Platte - theoretisch - gar nicht umfallen kann?) Ich habe nie Ladung verloren. Doch wenn der Hänger prallvoll beladen ist mit zwei Müllsäcken voll schmieriger Bratwurstpappen, Bierbechern und alten Popcorntüten jedweden Füllstandes, dann ist er allerhöchstens auch nur fünf Kilogramm schwerer und springt trotzdem lustig über die häßlichen Querrillen der Betonstraße. Und wenn dann der Hänger kippt und die Säcke nicht ordentlich zugebunden sind oder dabei zerreißen, sammelt man das ekle Zeug halt mit der Hand auf. Dies sind Momente, die nicht zu den Sternstunden der Menschheit gehören...
    Zum Dürfen:
    Warum muß ich eigentlich manches mehrfach erklären? Also nun noch einmal zum Mitmeißeln: In meinen Hängerpapieren steht neben den technischen Daten nur, daß ich ein Vierzigerschild anbringen muß. Nur das. Sonst nichts. Drücke ich mich verständlich aus? Mitnichten steht da, ich solle den Hänger mit Folgekennzeichen und Rückstrahlern verunzieren. Wirklich, glaubt mir, Hand aufs Herz, das steht da nicht! Es gilt die Originaltreue. Wenn Reflektoren am Hänger nötig gewesen wären, hätte man sie schon bei der Herstellung angebracht. Hat man aber nicht. Und Blinker am Anhänger ebenso. Die sind nicht Original, ergo gehören sie nicht dran. Ebenfalls steht nicht in den Papieren, daß ich diesen Hänger nicht an allen Simsontypen benutzen darf. Comprende? (Nun bin ich neugierig, wie viele mich wieder nicht verstehen...)
    Zu früher:
    Lustig, daß jemand sich noch dieses alten Schlagers der "Einstürzenden Neubauten" erinnert...
    So. Ich habe mit diesem Hänger in den Achtzigern auch, schiebend zwar, oft Altstoffe weggebracht. Ich stelle mich nun mal hin und behaupte, kraft meines nicht mehr ganz taufrischen aber ansonsten noch weitgehend lochfreien Gehirns, daß in der ganzen weiten DDR die Sekundärrohstofferfassungsstellen des SERO-Betriebes nie Sonnabends geöffnet hatten. Außerdem, Zehkich, hole ich mein Bier nicht mit der Mockte, bist Du denn verrückt? Wenn da der Hänger umfällt...


    Bis zum nächsten Mal grüßt
    Tilo