Zündspule ohne Durchgang

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  • Hey ho, bin gerade bei der Suche nach dem Zündfunken. Bin so vorgegangen, dass ich alle Kontakte getestet habe und auch Geber und Ladespule gemessen habe.


    Es handelt sich um eine E Zündung in einer Schwalbe mit nagelneuem Kabelbaum und extra Masseverbindung zum Motor.


    Ich habe dann auch die Zündspule gemessen, also die externe, und dabei festgestellt, dass sie weder Durchgang von 15 zu 1 noch einen Widerstand aufweist.
    Habe alle Messbereiche meines Gerätes genutzt. Es kam nichts.


    Ich vermute also, dass die Spule im Eimer ist. Möchte aber gern fragen, ob ich vielleicht irgendwo einen Fehler gemacht haben könnte?!

  • dass sie weder Durchgang von 15 zu 1 noch einen Widerstand aufweist.


    Also ist der Widerstand gleichzeitig null und unendlich, interessant. Mal im Ernst, kein Widerstand bedeutet Widerstand=0, also durchgang. Streng genommen würde das heißen, du hast nen Supraleiter. Wenn du dein Messgerät nimmst und die Kabel in die Luft hälst, ist der Widerstand fast unendlich, es fließt also kein Strom.


    Eine Fehlerursache kann sein, dass dein Messgerät den Messbereich nicht unterstützt, in dem der zu messende Widerstand liegt. Ich habe mal gerade meine Zündspule durchgemessen und kam auf 1,5Ohm in der Primärwicklung (1-15) und 13kOhm in der Sekundärwicklung. Die Primärwicklung sollte jedes Baumarktmultimeter messen können und auch die Sekundärwicklung liegt in einem Bereich, den die gänigen Messgeräte unterstützen.


    Die Funktion der Zündspule kannst du auch recht einfach testen, indem du das Multimeter auf den Höchsten Messbereich für Wechselspannung (~ oder AC auf dem Gerät) stellst und es zwischen Zündleitung und Masse(1) klemmst. Jetzt nimmst du dir die Batterie und klemmst sie mit einem Pol auch auf Masse(1). Mit dem anderen Pol tippst du den Pol 15 der Zündspule mehrmals schnell hintereinander an.
    Bei jedem Berühren müsste das Multimeter eine Spannung anzeigen. Ist das nicht der Fall, kannst du einen oder 2 Messbereiche runter gehen. Wenn garnichts kommt, ist entweder die Batterie leer oder die Zündspule defekt.


    edit: hier wird das Ganze auch nochmal von den Autodoktoren erklärt:
    http://www.youtube.com/watch?v=2wp7W363vfE

    :a_zzblirre: Mitm Finger im Kerzenloch klingt meine Simmi wie ne Harley

    Einmal editiert, zuletzt von Christoph1988 ()

  • Ahja, sehr schönes Video=)


    Also ich habe beim Messen nur OL auf dem Display gehabt. Das Gerät ist kein Profiteil, aber dennoch nicht schlecht. Preisklasse liegt so bei 30-40 Eu glaube ich.


    Ich habe auf allen Messbereichen probiert, es kam nix. Auch keine 1,5ohm. Ich nehme also an, dass die Zündspule aus irgendeinem Grund kaputt ist.


    Werde mir mal eine andere besorgen und testen. Danke für den Beitrag;)

  • Mahlzeit!


    Die Geschichte mit dem Meßgerät machst Du besser nicht...


    Zum einen kannst Du den kurzen Impuls ohnehin sehr schlecht messen, zum anderen haut eine intakte Zündspule bestimmungsgemäß einige Kilovolt raus, und darüber freut sich das Meßgerät kaputt! Du willst ja die Zündspule testen, und nicht die ESD-Festigkeit des Meßgerätes...


    Die Widerstandsmessung ist schon eine recht sichere Fehlersuche bei Totalausfällen, wie Du ihn hier hast. Du kannst mal die unteren Muttern an den Anschlußklemmen entfernen und die beiden Messingdeckel abnehmen. Da siehst Du dann schon, wie sich die beiden Enden der Primärwicklung um die Gewindebolzen legen. Wenn hier Rost und Blumenkohl toben, kann das die Ursache der Unterbrechung sein.
    Dann kann man die Geschichte vorsichtig blank machen (nicht die Drähte abbrechen!) und die Drähte mit den Gewindebolzen verlöten. Oft ist dann alles wieder in Butter.


    Bei meinen Zündungen hatte ich das immer schon vorsorgehalber gemacht, bis auf diese eine E-Zündung... und prompt passiert die Geschichte mit gleicher Ursache wie bei Dir (KLICK)


    GlückAuf!


    MacHeba

  • Die Geschichte mit dem Meßgerät machst Du besser nicht...


    Zum einen kannst Du den kurzen Impuls ohnehin sehr schlecht messen, zum anderen haut eine intakte Zündspule bestimmungsgemäß einige Kilovolt raus, und darüber freut sich das Meßgerät kaputt! Du willst ja die Zündspule testen, und nicht die ESD-Festigkeit des Meßgerätes...


    Darum ja auch nur mit einer Batterie dranhalten und nicht die 400V von der Grundplatte. Eine Zündspule ist nichts anderes als ein Trafo, von dem 2 Anschlüsse zusammengefasst sind. Die Ausgangsspannung eines Trafos ist die Eingangsspannung multipliziert mit dem Übersetzungsverhältnis. Der Kondensator in der Elektronikeinheit wird auf 400V geladen und es kommen ~10kV Ausgangsspannung raus. Gehen wir jetzt mit 6 statt 400V rein, kommen keine 10kV, sondern 150V raus. Jedes billige Baumarktmessgerät kann 250V, die meisten soagr 750V oder 1000V ab.


    Zum messen sollte man wie gesagt den Batterieanschluss leicht auf den Kontakt tickern, dadurch wird eine Art Wechselspannung erzeugt, die dann transformiert und gemessen werden kann.


    @taracho die Zündspule funktioniert auch verpolt, wenn auch nicht so gut wie richtig rum gepolt. Funken sollte es auf jeden Fall

    :a_zzblirre: Mitm Finger im Kerzenloch klingt meine Simmi wie ne Harley

  • Mahlzeit!


    Scheff, das ist eine 6V-Zündspule, die bei der E-Zündung verwendet wird! Die wurde eigentlich zur Verwendung an einer 6V-Batteriezündung geschaffen, und da bekommt sie genau das, was Du in Deinem Test vorschlägst: 6 Volt, aus einer Batterie, mittels des Unterbrechers "getackert", wie Du sagst! Und die produziert damit keine 150 Volt, sondern richtig schöne Zündfunken, also einige "Ki-lo-völter, meine Herren!" (wie mein Prof zu sagen pflegte)


    Daß der Aufbau einem Trafo ähnelt ist ja soweit richtig, aber das Teilchen wird eben nicht mit einer Wechselspannung beaufschlagt, sondern mit steilflankigen Pulsen. Da spielt neben dem Übersetzungsverhältnis die Stromanstiegsgeschwindigkeit, und damit die Magnetfeldänderung über Zeit, die letztlich in die induzierte Spannung in der Sekundärwicklung eingeht, die größere Geige.
    Daß die E-Zündung da jetzt ihre 400V reinkloppt ist eine andere Sache: Man will in den winzigen Speicherkondensator ja auch etwas Energie bringen, also gib ihm Spannung! Und auch ein großes dI/dt wird erst mit viel U richtig schön! Und dann ist da noch die Induktivität der Spule: sie wird nicht, wie bei der Batteriezündung, während des gesamten Schließwinkels aufmagnetisiert, sondern lebt aus dem kurzen Impuls aus dem Speicherkondensator! Hier ergibt sich eine große Impedanz, da braucht man was an Spannung, damit anständig Strom fließt!


    Kann man an der Unterbrecherzündung schön sehen: Wenn der Unterbrecher nicht richtig schließt, bekommt die Zündspule eine reine Wechselspannung, die sie brav 'rauftransformiert. Am Zündkabel hat man dann Deine paar 100 Volt, die zwar nicht funken, aber beim Anfassen (Finger im Kerzenstecker, wohl noch recht beliebt...) ornlich beißen. Erst durch den richtig schließenden Unterbrecher bekommt man im ZZP die nötige, steile Flanke hin, um der Spule ihre Kilovölter zu entlocken. Der zugehörige Post im Forum lautet dann sinngemäß "Kein Zündfunke, aber voll eine gefunkt bekommen..."


    Zweiflern empfehle ich die klassischen Experimente aus dem frühen Jugendalter: Funken ziehen mit Batterie und einem kleinen Netztrafo... So springen auf der Primärseite eines kleinen 230/12V Trafos mal eben 2-3mm Funken über, wenn man Sekundär mit einer 12V Batterie herumtackert... wie nur 230V sieht das nicht aus, oder ;)


    GlückAuf!


    MacHeba

  • Messen ist Wissen, alles andere ist Quatsch! Ist alles soweit richtig, was ich hier gelesen habe, aber warum probierst Du nicht mal eine andere Zündspule?

  • Weil ich keine habe;)


    Muss mir erstmal eine besorgen. Aber das dauert auf Grund von chronischem Zeitmangel noch ein paar Tage;) ich sage dann bescheid=)

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