Hi,
aus meiner Sicht und Erfahrung ist wohl das einzig Sinnige die Kupplung bergab zu ziehen.
Sicher, auch da gibs Verschleiß aber der dürfte gegenüber den anderen "Gefahren" vertretbar sein.
Gruß,
Nico
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Hi,
aus meiner Sicht und Erfahrung ist wohl das einzig Sinnige die Kupplung bergab zu ziehen.
Sicher, auch da gibs Verschleiß aber der dürfte gegenüber den anderen "Gefahren" vertretbar sein.
Gruß,
Nico
Mahlzeit!
Ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen, aber:
Auch in diesem Thread zum Schiebebetrieb gibt es zwar eine Aufzählung aller möglichen Phänomene, die beim Schiebebetrieb auftreten, aber keine definitive Konsequenz, die sich daraus ergibt. Welches Phänomen dominiert, welches ist ohne praktische Auswirkung?
Eigentlich sind wir immer noch bei "könnte passieren" und "würde ich besser so machen / nicht machen".
Natürlich tritt weniger Gemisch in den Zylinder bei geschlossenem Gasschieber, aber:
- ist das wirklich zu wenig, oder reicht es aus? (Der Motor zündet zwar gelegentlich noch mal, und dreht recht schnell, aber muß dafür auch keine Leistung abgeben!)
- ist das Gemisch nicht sogar fetter als im Standgas bei Leerlaufdrehzahl ?(hoher Unterdruck durch hohe Drehzahl, aber kaum Luft (Schieber zu), dafür weiter Kraftstoffgemisch über die Leerlaufbohrung)
Zum Freilauf: Ich kann mich dunkel an eine Aussage aus zeitgenössischer Literatur erinnern (Quelle kann ich leider nicht angeben), der Freilauf diene nicht der Schonung des potentiell unzureichend geschmierten Motors im Schiebebetrieb, sondern zur Erhöhung des Fahrkomforts und Verringerung des Verschleißes im Antriebsstrang, indem das Schieberuckeln vermieden wird. Was nun stimmt? Tja, ich war damals nicht bei DKW beschäftigt, ich weiß es leider nicht.
Die einzige Aussage, die ich selbst gefunden habe, war die von Erhard Werner aus "Ich fahre ein Kleinkraftrad", der die Benutzung der Motorbremse eindeutig empfiehlt.
Nicht empfehlen "würde ich" (da war es wieder...) persönlich das Einlegen zweifelhafter, nicht definierter Zwischenleerläufe im Getriebe, das Durchschalten der unteren Gänge bis zur "echten" Leerlaufstellung bei Höchstgeschwindigkeit und das ewige Ziehen der Kupplung, denn auch hier gibt es Verschleiß. Bleibt ja nicht mehr viel...
Dann lieber mal gelegentlich Kupplung kurz ziehen und kräftig Gas geben oder kurz mal den Startvergaser ziehen. Hilft gegen die Angst beim Bergabfahren. Ob es nötig ist... bleibt weiter Spekulation. Ich glaube nicht, Onkel Werner sagt auch "nein", aber auch mein Glaube und mein Vertrauen in Onkel Werner sind begrenzt...
GlückAuf!
MacHeba
mac heba, du hast meinen kenntnisstand auf den punkt gebracht. vieleicht sollte ich meine fragen in zukunft gründlicher erleutern. ich hoffe, das jemand mein oder besser unser halb(un)wissen aufhellen kann.
Zitat- ist das Gemisch nicht sogar fetter als im Standgas bei Leerlaufdrehzahl ?(hoher Unterdruck durch hohe Drehzahl, aber kaum Luft (Schieber zu), dafür weiter Kraftstoffgemisch über die Leerlaufbohrung
Wieso kann man dann auch durch überdrehen einen Fresser bekommen?
Also in dem Punkt bin ich mir jetzt wirklich nicht sicher aber ich hab immer gedacht durch zu hohe Drehzahlen kann der Schmierfilm reißen weil nicht genug Gemisch in den Zylinder kommt. (Von extremen Belastungen von den Lagern mal abgesehen)
Und so wie du schreibst kann das ja garnicht sein weil durch den Höheren Unterdruck der Drehzahlen auch mehr Gemisch eingesogen werden müsste?
Mahlzeit!
Weil "hohe Drehzahl" und "zu hohe Drehzahl" 2 verschiedene Paar Schuhe sind? Überdrehzahlen gefallen keinem Motor so richtig, unabhängig von der Art der Schmierung. Höchstdrehzahl (zulässige!) hingegen liegt im Bereich dessen, für das ein Motor so konstruiert wurde.
Und der höhere Unterdruck kommt (wenn er kommt... s.u.) nicht allein von der Drehzahl, sondern auch vom geschlossenen(!) Gasschieber! Ist dieser weit offen, ist der Unterdruck natürlich geringer, weil ja mehr Luft nachströmen kann.
Wobei das natürlich auch eine Aussage ist, die einfach mal dahingestellt sei. Saugt ein schlitzgesteuerter Zweitakter wirklich so viel bei geschlossenem Schieber, oder ist das einer der untergeordneten Effekte?
Beim ventilgesteuerten Viertakter ist das so, das hat man sich "früher" zur Erkennung des Schiebebetriebes zu Nutze gemacht (Einige der späteren Käfer für den US-Markt hatten das, Unterdruckdose, die bei Schiebebetrieb (viel Unterdruck) den ZZP nach "extrem spät" (nach OT sogar?) dreht, um die Abgaswerte zu verbessern. (Quelle: Youtube, VW Informationsvideo für US-Kundendienste).
Und beim Zweedagder?
Weiterhin: alles Spekulatius, auch von mir.
GlückAuf!
MacHeba
Auch Luft geht den Weg des geringsten Widerstands ... deswegen wird der Zweitakter bei geschlossenem Gasschieber verstärkt aus dem Auspuff einatmen, und damit alles andere tun als ein schön fettes Gemisch mühsam durch den mickrigen Leerlaufkanal ziehen. Die Sogwirkung des Kolbens aus dem Vergaser ist zwar stark, aber der Durchfluss durch den Leerlaufkanal hat durchaus seine Grenzen, die bei den hohen Drehzahlen der Bergabfahrt gut überfordert sind.
Mahlzeit!
Ja nun, ist das eintretende Gemisch im Schiebebetrieb nun so viel zu wenig oder nicht? Vermutlich? Vermutlich nicht? "Wie allgemein bekannt ist..."? Oder wie?
Wir werden wohl jemanden finden müssen, der eine lange Gefällstrecke immer wieder mit Vollgas hoch und ohne Gas runter heizt, bis er entweder total ermüdet vom Mopped fällt oder vom Kolbenfresser abgeworfen wird.
Hab die Stelle aus dem Erhard mal gefunden. Da der gute Mann bereits zu Simsons aktiven Zeiten technische Literatur schrieb, spreche ich ihm einfach mal etwas Kompetenz zu. (Auch, wenn er viele Dinge "pflichtbewußt" lobhudelt)
Daraus geht nun auch nicht genau hervor, wie ausreichend oder nicht die Schmierung nun ist, der Text läßt direkt nebeneinander beide Interpretationen zu.
Er rät aber definitiv zur Ausnutzung der (geringen) Motorbremswirkung und halten bei Drehzahl (für gutes Licht), ggf. sogar durch Zurückschalten. Gegen die Angst und für die Schmierung empfiehlt er lediglich kurzes Gasgeben "bei Talfahrten über mehrere Kilometer" [SIC!].
Naja, hier das Zitat, ist ja Quatsch, wenn ich das komplett wiederhole:
Zitat
Bei Talfahrten w i r d der M o t o r keinesfalls ausgeschaltet. Selbst die relativ geringe Bremsw i r k u n g des Z w e i t a k t m o t o r s w i r d zur Unterstützung der Betriebsbremse genutzt. Gleichzeitig w i r d bei Nachtfahrt die volle Betriebss p a n n u n g an den Beleuchtungseinrichtungen gesichert. Bei sehr steilen Gefällen w i rd in den dritten bzw. zweiten Gang zurückgeschaltet.
Der Kraftstoffhahn darf bei Talfahrten keinesfalls geschlossen werden. Der Motor bekommt in diesem Falle keinen Schmierstoff, und es kann zur Freßneigung bzw. auch starkem Verschleiß kommen. Ratsam ist es dagegen, bei Talfahrten über mehrere Kilometer Länge, ab und zu einmal etwas Gas zu geben, damit der Kurbeltrieb wieder geschmiert wird und die Zündkerze sich sauber brennt.
Im folgenden warnt er ausdrücklich vor der "Unsitte" der Bergabrennen, und damit der Möglichkeit eines Fressers, wenn der Motor bergab überdreht wird und sich die Pleuellager aufgrund der Massenkräfte bis zum Verbrennen des Öls erhitzen. Meines Ermessens entspricht das der Betriebsart "Gas stehenlassen und Heidewitzka!".
GlückAuf!
MacHeba
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