Mopedwandern

Willkommen! Melde dich an und mach mit – schreiben, antworten, austauschen.
Jetzt registrieren



  • Hallo Richi,


    ich hätte zwar sofort Lust auf \'ne Ausfahrt, aber ich bin im Moment nur sehr selten in Nohra. Seit 2002 wohne ich berufsbedingt im Stuttgarter Umland, bin ein Exilschwabe geworden.


    Aber man soll ja niemals nie sagen, gelle...? :rotate:


    Und ich hab ja schon versprochen dass ich weiter mache. Nächstes Wochenende fängt auch offiziell auf dem Kennzeichen die Motorradsaison wieder an. [schonlangedrauffreu: \"Benzinhahnaufmach... oggl... oggllll oggl oggl.... brummmm\"]


    :bounce:


    Vorerst mal viele Grüße in die Heimat!
    Peter

  • Danke für die Antworten Voison!


    Wenn der nächste Bericht vom Wochende genauso toll wird, sollte es für dich immer verlängerte Wochenenden geben.

    Meine PVL mag's halt nich so schnell ... :rotate::cursing:

  • simse


    Asche auf mein Haupt, aber ich muss am Wochenende arbeiten: Ganz böse Sache, ich muss ein [Ironie ein] furchtbar widerliches [Ironie aus] Auto einfahren. :rotate: Daher werde ich wohl leider keine Zeit haben, Reiseberichte zu schreiben...


    Aber der nächste Bericht ist garantiert nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Die Bilder dafür habe ich schon ausgesucht. Ich freu mich auf die verlängerten Wochenenden...


    :b_wink:



    Jetzt erstmal ein schönes Wochenende an Euch alle!

  • hab mir für Suhl die ganze Woche frei genommen.
    jetzt weiß ich, wie ich die Zeit rumbringen bzw. nutzen könnte... :b_wink:


    Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben... (Richter 14,12)
    :eek: :eek:
    das Hooksche Gesetz der Genauigkeit:
    messe - mit einem Micrometer.
    reiße - mit einer Kreide an.
    trenne - mit einer Axt.

  • Zitat


    Original von vespisto:
    hab mir für Suhl die ganze Woche frei genommen.
    jetzt weiß ich, wie ich die Zeit rumbringen bzw. nutzen könnte... :b_wink:



    Vergiss nicht, Bilder zu machen!


    :lookaround:

  • Hallo zusammen,


    im Zuge des Server-Umzugs ist die zweite Wandergeschichte ja leider verschütt gegangen. Zum Glück hatte ich sie selbst noch gespeichert. So here it is again...



    Zweite Wanderung: Ich brauche eine Schale für einen Zen-Garten


    Im Vergleich zur letzten Wanderung ist diese vergleichsweise kurz. Das Motiv war diesmal folgendes: Ich wollte mir zu Hause gern einen kleinen japanischen Zen-Garten bauen. Das ist eine sehr entspannende Sache mit Sand, Kieselsteinen und kleinen Holzrechen. Dafür brauchte ich als Basis eine Glasschale. Im „Pfennigpfeifer“ in Weimar Nord wollte ich schauen, ob ich dort eine bekommen könnte.


    Also schnappte ich mir wieder meinen Rucksack und startete in Nohra Richtung Weimar. Der Pfennigpfeifer war schnell erreicht, doch leider fand ich nicht so richtig, was mir vorschwebte. Bedrückt von meiner Erfolglosigkeit fuhr ich nicht zurück nach Hause, sondern einfach erstmal ziellos weiter. Es ging in östliche Richtung aus Weimar raus über Kromsdorf und Denstedt nach Ulrichshalben. Dort bog ich rechts ab und fuhr zur B87.


    Auf der änderte ich noch einmal meine Richtung und fuhr nach Süden. Für ein paar Kilometer musste ich mich jetzt erstmal mit ein paar Autos „balgen“. Es ging durch Umpferstedt und Mellingen. Direkt hinter Mellingen querte ich die A4. Ab hier läuft die B87 durchs Ilmtal. Die Straße ist total winzig und der Verkehr wurde wieder deutlich ruhiger. Ich würde fast behaupten, dass dies Stück zu den schmalsten Bundesstraßen Deutschlands gehört.


    Als nächstes kam ein kleines Nest namens Oettern. Hier war ich als Knirps mal mit meinen Eltern zelten. Ich erinnere mich noch an die Dorfkneipe mit Namen „Ilmperle“. Weiter geht\'s, als nächstes kam Buchfahrt.




    Blick auf Buchfahrt



    In Buchfahrt gibt es eine sehr interessante Holzbrücke über die Ilm. Die ist sehr selten weil komplett überdacht und deshalb denkmalgeschützt. Bevor ich weitergefahren bin habe ich mir diese Brücke erstmal genauer angeschaut.




    Schild an der Ilmbrücke Buchfahrt



    Ilmbrücke Buchfahrt



    Nach der Brückenbesichtigung ging es weiter an Hetschburg vorbei in Richtung Bad Berka. Das ist übrigens die Strecke, auf der ich vor längerer Zeit meinen bisher einzigen Liegenbleiber (https://www.simsonforum.de/wbb/index.php?thread/31520) hatte.


    In Bad Berka machte ich zunächst einen Abstecher zur Ilmtal-Klinik. Hier war ich 1996 Zivi. Die Klinik wurde bereits in den 50er Jahren als „Volksheilbad“ eröffnet. Ich war lange nicht dort, verändert hat sich seit dem nur wenig.




    Das Möp vor der Ilmtal-Klinik Bad Berka



    Sozialistische Kunst an der Fassade des ehemaligen „Volksheilbades“.



    Nachdem auch diese Besichtigung erledigt war ging es wieder zurück auf die B87 und weiter entlang der Ilm. Nach ein paar Kilometern war am Straßenrand ein neues Wehr mit Fischtreppe zu besichtigen. An diesem Wehr wird der Fluss aufgestaut, um eine flussabwärts gelegene Mühle mit Wasser zu versorgen.




    Fischtreppe am Ilmwehr



    Als ich an der Ilm stand meldete der Bauch langsam „Lust auf Mittagessen“ an. Also bin ich wieder auf die Straße und weiter nach – Achtung! [Trommelwirbel] – München gefahren. Das München, das ich meine, ist eine Drei-Seelen-Gemeinde an der B87. Dort gibt es an der Straße einen Bratwurststand, der von zwei netten Vietnamesischen Mäusen betrieben wird. Also erstmal Mittagspause.




    Bratwurststand in München



    Thüringer Mittagessen: Mahlzeit!



    Frisch gestärkt ging es weiter durch Tannroda und dann weiter nach Kranichfeld. Hier bin ich am Ortseingang rechts abgebogen und in Richtung Stausee Hohenfelden gefahren. Den hatte ich ja bei der letzten Wanderung rechts liegen gelassen. Diesmal hielt ich an und ging ein Stück spazieren.




    Am Stausee Hohenfelden



    Weiter ging es über Nauendorf nach Klettbach. Hier bog ich rechts ab ins Hinterland. Über Hayn ging es nach Eichelborn, wo ich wieder die A4 unterquerte. In Sohnstedt bog ich von Neugier getrieben ab auf eine Feldstraße.




    Feldstraße zwischen Sohnstedt und Mönchenholzhausen



    Ich fuhr kurz nach Mönchenholzhausen. Dort entdeckte ich am Straßenrand einen niedlichen Käfer, der natürlich aufs Bild musste.




    Das Möp beim flirten mit dem Käfer



    Es ging wieder raus aus Mönchenholzhausen und zurück auf die Feldstraße. Ein Feld mit Strohballen ist ein geniales Fotomotiv. An genau dieser Stelle zu genau dieser Stunde entstand nämlich auch das legendäre Foto vom schüchternen Moped. (https://www.simsonforum.de/wbb/index.php?thread/26061)




    Peter mit Möp auf dem Feld



    Nachdem die Bilder im Kasten waren ging es zurück nach Sohnstedt und von dort weiter nach Bechstedtstraß. Hier konnte ich noch einmal aus größerer Entfernung auf das Feld blicken und entdeckte plötzlich, dass die ganzen Strohballen akkurat in Reih\' und Glied dalagen.




    Beim Blick aus der Ferne entpuppt sich das scheinbare Chaos der Strohballen als typisch deutsche Ordnung.



    Nach Bechstedt kam nur noch Isseroda, nach Isseroda war ich wieder in Nohra, wo diese Wanderung zu Ende war.



    Wieder zum Mitfahren auf der Landkarte:


    Nohra – Ulla – Tröbsdorf – Weimar – Kromsdorf – Denstedt – Ulrichshalben – Schwabsdorf – Umpferstedt – Mellingen – Oettern – Buchfahrt – Bad Berka – München – Tannroda – Kranichfeld – Stausee Hohenfelden – Nauendorf – Klettbach – Hayn – Eichelborn – Sohnstedt – Mönchenholzhausen – Sohnstedt – Bechstedtstraß – Isseroda – Nohra



    Teil 3 wird folgt mittelfristig...

  • Na das nenn ich mal ordentlichst geordnete Ordnungsstrohballen! :laugh:


    Mir gefallen deine Berichte immer wieder aufs neue, freue mich schon auf Teil 3. :bounce:

    Meine PVL mag's halt nich so schnell ... :rotate::cursing:

  • Draußen Dauerregen, was liegt also näher, als die Zeit zu nutzen, um von sonnigeren Tagen zu träumen. Wer mitträumen will braucht nur weiterlesen.


    Dritte Wanderung – Bis zum Thüringer Wald


    Als ich zu dieser Wanderung aufgebrochen bin hatte ich wie immer kein konkretes Ziel im Sinn, nur eine Richtung. Ich wollte bewusst ins Blaue fahren und schauen wo ich rauskomme. Los gings wie immer in Nohra, diesmal in westliche Richtung. Die ersten Nester waren Isseroda und Bechstedtsraß. Vor Sohnstedt bog ich links ab zwischen die Felder. Hier gibt es eine gut asphaltierte Feldstraße, die unter der A4 hindurchführt und die in Eichelborn rauskommt.




    zwischen Sohnstedt und Eichelborn



    das Möp auf der Wiese zwischen Sohnstedt und Eichelborn



    Von Eichelborn ging es weiter über Hayn bis nach Klettbach. Hier geht es rechts nach Erfurt (viel Verkehr, nix zum Mopedwandern), links zum Stausee Hohenfelden (dort war ich schon) und geradeaus weiter zwischen Feldern ins Blaue (optimal!). Also weiter, nun ging es durch einen kleinen Wald parallel zur A4. Von der Brücke aus schaute ich eine Weile den Autos zu. Hatten die es alle eilig...


    Nach der A4-Brücke wechselte der Straßenbelag und das Möp musste mit mir die nächsten zwei Kilometer über Straßenpflaster hopsen. Ich kam nach Egstedt, wo mich die Straße schon wieder nach Erfurt fahren lassen wollte. Also scharf links und weiter nach Rockhausen. Jetzt fuhr ich plötzlich auf die B4 zu.


    Seit der Thüringer Wald-Autobahn lassen sich die Landstraßen im Thüringer Wald (B4, B87, B247) aber auch mit dem Möp befahren. Also bin ich weiter, bin auf die B4 und weiter in Richtung Arnstadt gefahren.


    Arnstadt ist ein niedliches Städtchen, nett anzusehen und hat (Ausflugstipp für Interessierte!) ein Eisenbahnmuseum. Aber das hat mich heute nicht interessiert. Ich bin gerade durch die Stadt durchgefahren und weiter auf der B4 in Richtung Süden auf den Thüringer Wald zu. Zwischenzeitlich hatte ich doch hinter mir eine kleine Schlange gebildet, die ich in Dosdorf an der Bushaltestelle vorbeigelassen habe.


    Als nächstes kam Plaue. Hier habe ich die B4 wieder verlassen, bin rechts abgebogen und über eine kleine Landstraße nach Gräfenroda gefahren. Am Ortseingang von Gräfenroda liegt linkerhand als erstes der Bahnhof. Und was macht man da? Erstmal gucken gehen.




    Bahnhofsgebäude Gräfenroda



    Bahnhof Gräfenroda



    Stellwerk am Bahnhof Gräfenroda



    Außer einem schönen alten Empfangsgebäude und einem niedlichen Stellwerk gab es leider nur die typische Bahnromantik des Jahres 2006 zu sehen: leere Gleise. Also bin ich weiter in den Ort gefahren. Gräfenroda liegt in einem Tal und ist daher ein recht schmaler, aber sehr langgezogener Ort.




    in Gräfenroda



    Wenn man geradeaus durch den Ort fährt kommt man schnell mitten in den Thüringer Wald hinein. Von Gräfenroda aus kann man auch bequem durch den Wald zur Lütsche-Talsperre wandern. Ich bin aber links abgebogen und bin in die Ilmenauer Richtung weitergefahren. Wie bereits geschrieben liegt Gräfenroda im Tal, also muss man einen großen Berg hochfahren, um aus dem Ort zu kommen. Von oben kann man prima auf den Ort und auf die gegenüberliegende Seite des Tals schauen.




    Blick auf Gräfenroda und Frankenhain



    Blick auf Gräfenroda und Frankenhain



    Oben auf dem Berg bin ich rechts abgebogen und auf der anderen Seite wieder runtergefahren. Hier geht es ins nächste Tal, in dem ein ebenso idyllisches Nest liegt: Geschwenda.




    Blick auf Geschwenda



    Geschwenda



    Durch Geschwenda bin ich einfach durchgefahren. Dafür habe ich anschließend einen Abstecher nach Geraberg gemacht. Am Rand des Ortes verläuft die A71 mit ihren beeindruckenden Talbrücken. Diese habe ich mir kurz aus der Nähe angeschaut.




    an der A71



    Von dort kann man auf der anderen Seite des Berges auch nach Martinroda schauen.





    Blick auf Martinroda



    das Möp wartet am Wegrand



    Da ich erst zur Mittagszeit gestartet bin war die Zeit mittlerweile recht fortgeschritten. Es ging langsam auf die 8 zu, die Sonne näherte sich dem Horizont und es wurde frischer um die Nase. Also habe ich mich dann langsam heimwärts orientiert.


    Zurück durch Geraberg und weiter durch ein schönes Tal am Nordrand des Thüringer Waldes durch Elgersburg und Roda nach Ilmenau. Hier bin ich auf die B87, habe den rechten Griff etwas weiter aufgemacht und bin auf gut ausgebauter Straße durchs Ilmtal nach Hause gerollt. Über Griesheim nach Stadtilm, weiter über Kranichfeld nach Bad Berka. Nach Bad Berka ging es wie immer links ab auf die Landstraße durch den Wald nach Troistedt. Nun wollte die A4 ein letztes Mal unterquert werden, bevor ich zurück in Nohra war.


    Diese Fahrt finde ich besonders schön weil sie mich erstens an die Orte meiner Studentenzeit geführt hat und weil zweitens die besuchte Gegend landschaftlich überaus reizvoll ist. Unbedingt zur Nachahmung empfohlen! (Muss ja nicht unbedingt mit dem Mopped sein)



    Wieder zum mitfahren auf der Landkarte:


    Nohra – Iseroda – Bechstedtstaß – Sohnstedt – Eichelborn – Hayn – Klettbach – Schellroda – Egstedt – Rockhausen – Ichterhausen – Arnstadt – Dosdorf – Plaue – Liebenstein – Gräfenroda – Geschwenda – Geraberg – Elgersburg – Roda – Ilmenau – Bücheloh – Griesheim – Stadtilm – Großhettstedt – Dienstedt – Barchfeld – Kranichfeld – Tannroda – München – Bad Berka – Troistedt – Nohra


    Und um die Spannung aufrecht zu erhalten: Mit Teil vier folgt (hoffentlich bald) das große Finale... :bounce:

  • Also allerachtung!!
    Das haste mal wieder gut hinbekommen!Tolle Fotos und tolle Story!!!
    Echt klasse...
    Da kommt man richtig ins schwärmen!!!!

    I Like my mopped mopped!!!
    lieben gruß..die muddi

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!