MEGU Glücksrad Simson Ersatzteile von ETHS

Beiträge von DJ91

    Wir haben den Punkt mal in unsere Liste möglicher Punkte aufgenommen. Mal sehen ob wir es in der Route einbauen.


    Bald gehts ja los und nach dem Wetterdilemma letztes Jahr, checken wir jetzt schon ständig die Wetterdaten. Aktuell ist die Vorausschau bis Anfang Mai leider alles andere als positiv. Unser Bergziel Riano hat lt. Vorhersage zwischen -2 und 8 Grad, Anfang Mai. Aber es ist ja noch Zeit und das Wetter wird bestimmt, bis wir da sind in eine Gutwetterphase umschlagen :).


    Ansonsten um euch auf den neusten Stand zu bringen.


    Aktuell ist Fabi´s Maschine nach ein paar Schwierigkeiten endlich bereit. Es gab noch Undichtigkeiten Getriebeseitig, lag wohl an einem verzogenen Seitendeckel. Dann lief sie sehr schlecht drehte hoch und zog wohl Falschluft. Nach Prüfung des Vergasers stellte sich heraus das der Flansch herrlich verzogen war und damit nicht mehr plan auflag. Das wurde behoben, danach lief sie besser. Es wurden auch noch zwei fehlende Pommes ersetzt, sowie Speichen und Schrauben gecheckt.


    Jetzt wird nur noch die Krümmermutter gegen eine selbstsichernde von Ostoase getauscht. Habe sie bereits bei mir verbaut und damit ist ein losdrehen ausgeschlossen. Etwas das die Jahre davor auf Tour oft nervte, trotz dem Sicherungsblech und Sicherungsschelle. Die Kalottenlösung war einfach zu teuer und die selbstsichernde Mutter kostet nur 11 Euro das war es uns wert. Bei meiner Maschine habe ich bei der Montage natürlich das stark angegriffene Krümmergewinde gehimmelt. Übermaßmutter hatte ich zum Glück auf Lager, damit konnte ich es beheben und letztlich erfolgreich verbauen.


    Weiter habe ich bei meiner alle Schrauben gecheckt und festgezogen. Mitnehmergummi gewechselt, Speichen gecheckt. Die Tage wird noch das Getriebeöl getauscht, dann sollte hier auch alles passen. Laufen tut sie wie immer problemlos.


    Es wurden noch Befestigungsmöglichkeiten für die neue Werkzeugrolle getestet, als beste Lösung haben sich Spanngurte herausgestellt. Sie bieten einen guten Halt, eine leichte Befestigung und vorallem schnelle Befestigung und Öffnung an. (Foto) Die Schellen werden nacher noch anders positioniert.

    In der Rolle befindet sich alles an Werkzeug was wir immer dabei haben. Insgesamt knapp 7,5 kg inkl Tasche. Damit hat sich in den Tests auch das Fahrgefühl stark verbessert. Die Gabel ist ruhiger und auch die Kurvenlage ist besser, da Gewicht weiter unten angebracht ist. Fabi hat vorne bei sich einen Teil der Ersatzteile in einer Tasche ebenso an der Gabel.

    Durch diese Lösung hoffen wir während der Tour bessere Fahreigenschaften zu erzielen. In der Vergangenheit war hinten immer so viel Gewicht, dass die Vorderräder gefühlt die Fahrbahn nur hauchzart berührten.


    Der Rest des Gepäcks wird dieses Jahr auch anders gepackt. Wir teilen uns eine Gepäckrolle in der alle Dinge die das Zelt und Schlafsachen betreffen drinnen sind und eine in der unsere Klamotten gesteckt werden. So hoffen wir die Unordnung im Zelt zu minimieren und mehr Platz zu haben, da nicht zwei riesen Rollen rumliegen, bzw. eine leer ist und komprimiert werden kann.

    Die Seitentaschen können dadurch dieses Jahr mit weniger Inhalt starten und wir können Proviant unterwegs leichter verstauen. Insbesondere da wir auch wenig bevölkerte Gebiete durchqueren wollen ist Proviant dieses Jahr ein größeres Thema, zwei Liter Ersatzbenzin sind ebenso dieses Jahr mit dabei.


    Damit genug zum Gepäck.


    Mopeds werden am 05.05.2024 ins Auto gepackt. Dazu haben wir im November schonmal einen Test gemacht. (Foto)


    Start ist aktuell der Nachmittag am 08.05.2024. 50 Prozent der Mannschaft müssen an dem Tag noch ein paar Stunden arbeiten deswegen Nachmittag. Wir fahren dann soweit wir Lust haben. Im besten Fall erreichen wir mit dem Auto zumindest schonmal Frankreich, aber wir bleiben flexibel.


    Definitv wollen wir am 09.05. in Carcasonne ankommen und je nach Zustand auch noch etwas Moped fahren.


    Für die Tour gibt es eine grobe Route, aber letztlich hängt viel vom Wetter ab und je nach dem was uns beliebt. Mal schauen wie weit wir von dem Plan abweichen. Es hat sich auf jedenfall gezeigt das wir mit den Jahren flexibler wurden und das auch weiterhin sein wollen.


    Geplant ist es auch wieder viel zu campen, hierzu wurde die Ausrüstung auch hinsichtlich Comfort aufgestockt.


    So dann seid ihr auf dem aktuellen Stand der Vorbereitung. Nicht mehr lange und es geht los. Die Vorfreude, bei uns, steigt täglich.


    Grüße


    DJ

    In knapp über 2 Monaten gehts schon wieder los. Dieses Jahr nach Spanien. Geplant ist es im Grenzgebiet Frankreich/Spanien zu starten die Pyrenäen zu queren, bestfalls über den Hauptkamm und nicht an der Atlantikküste. Dann wird es trotzdem erstmal küstennah entlang gehen bis wir ins Kantabarische Gebirge kommen, anschließend auf die spanische Hochebene und dann weiter nach Madrid dort ist dann der Wendepunkt und es geht westlich von Madrid wieder zurück. Letztes Highlight ist dann hoffentlich Andorra. Anschließend geht es mit dem Auto wieder heim.


    Geplanter Zeitraum ist 8/9.5 bis 20.5.


    Wir wollen wieder viele Nächte im Zelt verbringen. Falls von euch jemand Tipps für gute Plätze hat oder sonst gute Tipps für Spanien hat dann gerne her damit.

    Samstag, 20.05.2023


    Neapel - Soriano Nel Cimino ca. 370 KM


    Die Tour neigt sich schon wieder dem Ende zu. Wir hatten uns heute eine sehr lange Etappe vorgenommen. Plan war es fast 400 Kilometer zurückzulegen. Am Ende wartete ein Hotel mit privater Sauna und Spa Bereich auf uns. Wir dachte zum Ende hin gönnen wir uns mal was.


    Nach dem Fahrtag waren wir dann auch sehr dankbar drüber.


    Am Vortag war es sehr warm und wir hofften auf ähnliches Wetter heute. In Neapel war es auch noch ganz gut und wir sind um 10 Uhr los. Wir hofften auf 5 bis 6 im Hotel zu sein und entspannt die Annehmlichkeiten ausprobieren zu können.


    Also los gehts, durch den chaotischen Stadtverkehr von Neapel über Straßen die Google nicht kannte und die Navigation für uns etwas schwierig machte. Es herrschte wirklich ein Gewusel. Leider gabs viele Abzweigungen so mussten wir uns hier mehr auf die Strecke konzentrieren als ein paar Tage davor in Salerno.

    Irgendwann kamen wir auf eine Schnellstraße, eine Art Ring um Neapel denke ich. Man konnte gut den Vesuv sehen und es ging 20 - 30 Kilometer auf der Straße. Leider war recht viel Verkehr und wir wurden oft überholt. Machten aber selbst auch Strecke.

    Da die Route wieder zentraler durch das Landesinnere gehen sollte nahmen wir einen Abzweig und fuhren weiter auf einer größeren Straße. Zum Glück etwas weniger Verkehr und wir kamen sehr schnell vorwärts.


    Der Schnitt beim ersten Halt lag bei über 50 km/h. Der Optimismus war grenzenlos. Es ging auch dann super weiter. Die Strecke war heute nicht zu spektakulär wir beschlossen größere Straßen zu fahren und die Distanz schnell zu bewältigen. Leider war es heute dann doch wieder kälter als erhofft und zwischendurch gab es natürlich auch immer mal wieder Regen.


    16:07: Nach knapp 6 Stunden, ich fuhr hinter her, sah ich Fabi an der Straße stehen. Die Maschine lief nicht mehr. Ein paar hundert Meter hinter uns gab es eine Ausbuchtung, also auf die andere Straßenseite und ich schob ihn mit dem Fuß an bis zu der Ausbuchtung. Dann wurde mal gecheckt wo der Fehler liegt. Erst wurde der Spritfluss vermutet, dann doch die Elektrik. Ich glaube wir tauschten die Kerze. Danach lief sie wieder.


    Leider kostete es etwas Zeit, aber noch alles im grünen Bereich, waren ja nur noch 100 km. Schnitt bis zur Panne knapp 45 km/h. Also noch zwei Stunden. 18/19 Uhr war greifbar und der Gedanken an Whirlpool und Sauna wärmte meine frierenden Knochen.


    Wieder die Straße entlang, welche wir vorher schon befuhren.


    16:26: Die Straße endete und wir mussten rechts, berghoch, abiegeben. Weniger Meter danach standen wir wieder. Der Fehler tauchte wieder auf. Also nochmal Kerze getauscht und die Verkabelung geprüft. Nebenbei haben sich zwei Hunde, zum Glück eingesperrt, gegenseitig aufgestachelt. War super...


    So wieder weiter, es geht noch kurz berghoch, dann wieder eben. Noch knapp 96 km.


    17:12 oder 9 Kilometer später: Wir standen an einem Steinbruch. Es nieselte vor sich hin und das Moped wollte schon wieder nicht. Der Schnitt sank jetzt natürlich dramatisch 15 Kilometer in einer Stunde geschafft. 18 Uhr wurde definitiv gestrichen. Jetzt wurde an der CDI rumgefummelt. Danach gings wieder. Obs das war oder nicht keine Ahnung. Letztlich lief sie so bis nach Hause.


    Wir sind dann weiter. Kamen in einem sehr schönen Ort in den Hügeln Italiens an. Malerisch. Leider aber natürlich immer noch Nieselregen. Erst fanden wir das Hotel nicht, bis wir feststellen mussten, dass das Hotel in einer schmalen Gasse lag. Die Gasse beschrieb sich als nasses kleinteiliges Kopfsteinpflaster mit einem Gefälle das die Maschinen selbst ohne Gepäck an ihr Limit getrieben hätte.

    Was macht man in so einem Fall? Ganz klar unten parken, nach oben laufen und fragen ob es Parkplätze gibt.

    Naja wir haben beide Maschinen mit viel Kupplung, Beinarbeit und hochdrehenden Motoren die Gasse hochgejagt.


    Da standen wir nun. Nass mit Müllsäcken an den Füßen vor einem guten Hotel. Recht zeitnah kam dann auch der Rezeptionist zu uns, leicht ungläubiger Blick, gut sind wir ja gewöhnt. Wir klärten kurz das reserviert wurde und wer wir sind. Danach kam leider recht schnell auf das Parken hier überhaupt nicht geht. Die Polizei wäre rigoros und würde alles abschleppen was geht insbesondere dort wo wir standen. Ja es war eine schmale Gasse, aber an die Wand gerückt hätte es gehen können. Wir redeten ein paar Minuten auf ihn ein, aber keine Chance wir sollten in ein Parkhaus 100 Meter entfernt fahren. Damit mussten wir natürlich auch die rutschige Gasse wieder runter. Immerhin durften wir unsere Sachen da lassen...


    Mopeds geparkt, abgesperrt und Tankrucksäcke in der Hand wieder zurück zum Hotel. Da lief es dann recht entspannt. Die Sachen wurden in unser Appartment gebracht und wir managten die Formalitäten. Bekamen die Wellnesseinrichtung gezeigt und die Mitteilung, dass wenn wir sie nutzen wollen es von nun an Open-End machen können. Es war immerhin auch schon nach 8.


    Im Zimmer also die Sachen fürs Wellness geholt und erstmal ordentlich aufgewärmt. Danach gings noch in den Ort in eine kleine Pizzeria. Dort gab es sehr gute Pizza und es war eine tolle Atmosphäre. Auch wurde hier der Unterschied zwischen Pizza Roma Art und Pizza nach neapolitaner Art erklärt. Das führt hier aber zu weit.


    Ich kam auch mit einem einheimischen ins Gespräch, Bier machts möglich.


    Wo geht man in Italien nach dem Genuss einer Pizza hin? Klar in den Irish Pub und was trinkt man da? Natürlich Weißwein und isst Deserts. Egal Leute jetzt ist es eh egal. War trotzdem Lustig. Bei Regen sind wir dann wieder zurück ins unser sehr schönes Appartment.


    Unterwegs waren wir gut 10 Stunden. Schnitt trotz großer Straßen nur 36 km/h. Naja immerhin angekommen.

    Donnerstag, 18.05.2023


    Latronico - Amalfiküste - Neapel (Pompeii) 225 Km


    Kurzer Nachtrag zum Vortag. Die Kombi Pizza und Burger feier ich heute noch.


    So also weiter gehts. Etwas verschlafen kamen wir aus den Federn. Ich glaube an dem Tag hat es bei mir auch nur zu einem kurzen Morgenspaziergang gereicht. Mir war klar das ganze Gepäck muss wieder auf den Gipfel getragen werden. Wir hatten Nachts ganz oben geparkt und mussten durch die Gassen etwas herabsteigen und jetzt wieder alles hoch. Puh.


    Als wir dann soweit waren wurde mühselig alles verstaut. An dem Tag war der Start für mich wirklich sehr zäh.


    Erstmal war klar das die Mopeds den Berg herunterollen können und wir die Anwohner vom Lärm verschonen können. Auch klar war, dass zügig mit Etappenstart getankt werden sollte. Gut war, dass auf dem Weg zur Hauptroute gleich nach dem Ort eine Tankstelle lag.


    Jetzt aber wirklich los. Es wurde getankt und schon ging es los. Weg aus unserer Bergankunft vom Vortag und auf die Hauptstraße. Tja ein paar Kilometer weiter standen wir schon wieder. Meine Maschine nahm kein Gas mehr an, es fühlte sich stark nach fehlendem Benzin an.


    Was macht man zuerst, naja Benzinschlauch ab und schauen ob was läuft. Lief nix. Komisch. Woran könnte es liegen?

    Die letzten Tage hatte ja viel geregnet und wir fuhren mit Tankrucksäcken. Jeder von uns kennt auch das Belüftungsloch im Benzindeckel des S51 Tanks. Also Fehler war das die Kombination aus dem robusten dichten und nassen Material des Tankrucksacks sich direkt über dem Loch befand und dann auch gut abdichtete. Somit kein Druckausgleich und kein Benzinfluss. Lösung war dann einfach eine Rolle Panzertape über den Deckel gelegt und schon war genug Abstand vorhanden.


    Weiter gehts. Heute steht ja das Highlight Amalfiküste an. Ich war zuerst nicht so euphorisch, ließ mich aber überzeugen. Ob es sich gelohnt hat werden wir sehen.


    Erstmal führte die Straße durch landschaftlich schöne Gegenden, aber es war nunmal auch eine Hauptstraße also leider auch recht viel Verkehr. Immerhin wurde es wärmer je näher wir Richtung mehr kamen. Als das Gebirge immer weiter hinter uns lag öffnete sich die Landschaft und wir bekamen einen Blick aufs Wasser, fuhren dann Serpentinen hinab und warmer Wind schlug uns ins Gesicht.


    Es war dann tatsächlich richtig schön, auch wenn die Bremsleistung auf den langen Bergabfahrten stark nachließ. Aber zur Bremse kommen wir später dann nochmal. Wir fuhren dann Richtung Salerno um von dort auf die Route um die Amalfiküste abzubiegen. Vor Salerno kamen wir erstmal auf eine Lange sehr gerade Straße, sie führte strickt am Meer entlag, sehen konnte man es erstmal nicht aufgrund des Waldes zu unserer Linken. Rechts standen dann vor allem auch Bäume aber insbesondere auch viele Damen des horizontalen Gewerbes. Eigentlich hatten wir nicht vor dort anzuhalten und musste es auch nicht. Erst als wenige Kilometer später rechts schon Gebäude waren und Links der Strand durften wir anhalten.


    Ich fuhr etwas voraus und merkte das Fabi weg war. Nicht weit, aber ca. hundert Meter hinter mir stand er an der Seite. Ich parkte ging hinter und holte dann erstmal das Moped weil es sicherlich länger dauert....


    Fehler war ein blockiertes Hinterrad. Von aussen war hier erstmal nichts auszumachen. Also erstmal alles abladen. Dann kam das Hinterrad ab. Ich würde sagen hier sagt das Foto mehr als alle Worte.


    Es hat sich die Feder zerlegt welche die Backen wieder zusammenzieht. Daraufhin erstmal Kaffee kochen. Stress bringt ja alles nichts.


    Wir fachsimpelten woran der Fehler liegen könnte, aber mehr als wilde Spekulation kam hierbei nicht raus. Wir beschlossen alles auszubauen und komplett neue Bremsbeläge mit neuer Feder einzubauen.


    Nachdem alles wieder montiert und aufgeladen war, ging es in den Trubel von Salerno.


    In Deutschland im städtischen Bereich fahren, macht oft wenig Spaß weil alles recht streng gerelgt ist und man sich ja meistens an die Verkehrsregeln halten will.

    In Italien ist es ganz anders. Wir kamen nach Salerno und aus einer 2 spurigen Straße durch die Stadt wurde eine vielspurige, von der StVo befreiten Arena. Es war eine große Freude, überall Menschen, überall Autos und insbesondere überall zweiräder. Welche hier in einem natürlichen Habitat alle stärken auf Ihrer Seite hatten. Man durfte sich durchschlängeln, Autos ausbeschleunigen, ohne Helm fahren, telefonieren am Lenker war auch normal. Die Polizei hatte damit kein Problem, war auch sehr präsent. Nahm allerdings eher die Rolle eines Schiedsrichters ein, der gern mal etwas laufen lies.


    Für mich eine wahre Freude. Nach Salerno ging es dann um die Amalfiküste nach Neapel. Hier endet Teil 1.

    Dienstag, 16. Mai 2023


    Foggia - Castel del Monte - Alberobello ca. 240 KM


    Nach unserem zwangsverlängertem Aufenthalt in Foggia sollte es heute mit einem kulturellen Zwischenstopp mal ans Meer gehen.


    In der früh mussten wir unseren aufdringlichen Vermietern mal wieder umständlich klar machen das wir nun weiter wollen und die Maschinen aus der "Garage" holen möchten.


    Wie nicht anders zu erwarten gestaltete es sich umständlicher als nötig, aber letztlich hatten wir sie und beluden beide mit unseren Habseligkeiten.


    In der engen Innenstadt hatte Google arge Probleme die richtige Richtung anzuzeigen. So mussten wir die schweren Maschinen ein zwei Mal umdrehen bis wir den richtigen Start fanden. Also los. Erstmal aus der Stadt und wieder aufs Land.


    Ausserhalb von Foggia wurde es recht lange erstmal nicht zu ländlich, es gab viel Landwirtschaft und immer wieder Höfe und kleine Dörfer. Es sah alles auch etwas heruntergekommener aus, dass ist ein Eindruck der sich bei der Fahrt nach Süden schon am Ankuftstag in Foggia eingeprägt hat.


    So fuhren wir also. Erstes Ziel für heute war ein Fußballstadion und zwar das vom Lokalrivalen Cerignola, beide spielten damals in der gleichen Liga und wir waren im Fußballfieber. Ein paar Kilometer vor dem Ort fing meine Maschine an zu stottern. Ich schaltete auf Reserve und trotzdem ging sie dann aus. Wir hielten also am Straßenrand einer großen Hauptstraße mit einem hohen Verkehrsaufkommen.


    Wir beratschlagten kurz, ich kickte sie dann einfach nochmal und sie lief. Allerdings nur noch auf Reserve. Es rächte sich das wir nicht direkt in Foggia tankten. Generell ist mein Verbrauch auf der Tour recht hoch gewesen.

    Am Ortseingang von Cerignola gab es zum Glück eine große Eni also erstmal tanken und gingen auch geschlagene 8,23 Liter in den Tank. Viel wars also nicht mehr.


    Natürlich, bei unserem Glück mit dem Wetter, fing es dann schnell zu regnen an. Wir fuhren noch zum Stadion und zogen uns dort unter einer Treppe um.


    Das Stadion war dann auch nicht so prickelnd, also schnell weiter um etwas in den Genuss der italienischen Festungsarchitektur zu kommen.


    Wir blieben in Regenklamotten da es nicht zu warm wurde, aber immerhin weniger bis kein Regen und die Landschaft war malerisch. Immer etwas hügelig, kleine Wäldchen wechselten sich mit landwirtschaftlichen Flächen ab. Alles in allem schön.


    An der Burg angekommen sind wir erstmal ganz nach oben auf den Hügel gefahren, dort liegt das Gemäuer. Oben wiesen uns Schilder wieder den Weg zum Sammelparkplatz unten am Fuße. Also sind wir wieder runter, zahlten eine Parkgebühr, zogen uns aus und gingen den Hügel nach oben. So wurde uns wenigstens mal wieder schön warm.


    Oben angekommen hätte es doch Parkplätze gegeben und für die Mopeds hätte es gereicht. Naja ich bin froh gegangen zu sein. Dann erstmal die Anlage um den Turm, ja es ist einfach nur ein Turm mit Innehof und rundangelegten Räumen im Inneren, erkundet. Man hatte eine fantastischen Aussicht bis zum Meer.


    Um in die Burg zu gehen musste ich Fabi etwas überreden, der Eintritt war nicht wirklich günstig und es musste abgewogen werden ob es das wert war, für mich war es das und so überzeugte ich ihn.


    Der Turm hat was an sich, ich fand ihn interessant, etwas schade das die Innenräume nicht weiter ausgestattet waren ausser mit den Wandmalereien und geschichtlichen Erläuterungen.


    Aussicht genossen, Fotos gemacht und wieder zu den Maschinen.


    Dann gings Richtung Meer zu unseren Campingplatz. Wir fuhren über Nebenstraßen durch Obst und Olivenhaine, schön aber mit dem Malus der schlechten Straßen. Wie wir aber alles wissen kann das eine Simson nicht aufhalten. Deswegen wunderte ich mich auch nur kurz das Fabis Hinterrad etwas ungewöhnlich aussah, er eierte leicht. Ich dachte da kümmern wir uns am Platz drüber. Ist ja nicht mehr weit.


    Kurz nachdem ich das entdeckte passierten wir Putignano, ein Ort dessen Zentrum auf einem Hügel liegt, wir mussten den Ort einmal über das Zentrum durchqueren also die Maschinen schön mit Kupplung nach oben geprügelt.


    Kurz vor dem Ort oder in dem Ort, weiß ich nicht mehr, wollte ich Fabian auf seine Reifensituation aufmerksam machen. Mit der Straße und dem Verkehr war ich so beschäftigt so das ich es nicht oben auf meiner Liste hatte. Wir verließen dann den Ort und Bogen dann wieder auf eine Nebenstraße ab.


    Nur noch 30 Km bis zum Platz und es war noch nichtmal 5 die Hoffnung heute noch die Füße ins Meer zu strecken keimte auf.


    Doch dann musste reagiert werden und leider nicht prophylaktisch. Ich witzelte er hätte einen Platten, war auch so. Leider war das nicht alles.

    Wir gingen ans Hinterrad und mit dem ganzen Gepäckaufbau sah es einfach nach einem Platten aus, als wir dann alles abnahmen wurde es immer klarer.... Mehrere Speichen waren gebrochen, direkt an der Bremstrommel. Ein weiter so war nicht möglich, das Rad hatte eine ordentliche Acht. Erklärte dann auch warum es für ihn schwammig war und für mich von hinten auffällig aussah.


    Wir hatten vor Jahren mal einen ganzen Satz Speichen dabei, den hatten wir dann aus Gründen wegrationalisiert. Es blieben lediglich 7 Speichen über.


    Am Rad waren mehr als sieben Speichen defekt. Ein Teil war noch da, aber nicht alle. Wir nahmen dann alles auseinander zogen Mantel und Schlauch ab. Der Schlauch war natürlich durch.


    Neue Speichen einbauen wäre nur gegangen wenn wir das Rad komplett neu eingespeicht hätten. Zumindest gelang es uns nicht die neuen Speichen einzubauen also unten durchzuschieben und oben einzuschrauben. Da wir eh nicht genug Speichen hatten beschlossen wir die kaputten Speichen so zu bearbeiten das wir sie oben eindrehen und dann mit der Zange unten in die Aufnahme biegen und anschließend wie ein Angelhaken umbogen. Das machten wir auch mit den neuen in dem wir den Kugelkopf vorne abzwickten.


    Danach machten wir aus den Vorderreifen hinten zu verbauen, da wir den Speichen mehr vertrauten und vorne auch deutlich weniger Gewicht ist. Provisorisch stellten wir den Höhen und Seitenschlag ein. Ganz klassisch in dem einer die Achse hielt und beide schauten. Das gelang uns ganz ok.


    Wir hatten dann aber das Problem das der Mantel, trotz Seife und allem, nicht auf die Felge ging. Es hielt dann ein Italiener in einem alten Fiat Punto an. Ein Mann mittleres Alter, so ein ganz Netter. Englisch konnte er natürlich nicht. Wir kamen dann soweit das er scheinbar in Putignano jemand kennt der eine Motorradwerkstatt hat.


    Fabi stieg dann bei ihm ein und ich blieb allein am Straßenrand zurück.


    Es ergab sich dann ein leicht bizarrer Moment. Man muss wissen die Mopeds und wir parkten an dieser Seitenstraße an der es keinen Seitenstreifen gab. Was es gab waren die besagten Höfe mit Oliven und Fruchtbaumhainen. Somit befanden wir uns in einer Hofeinfahrt. Verlassen wie es wirkte machten wir uns da keine Gedanken. Die Maschinen und wir haben wir direkt vor dem Tor des Hofes geparkt und die umgebenden Natursteinmauer als improvisierte Werkbank genutzt.


    So nun war ich allein und wartete. Keine 20 Minuten später kam ein Auto die Einfahrt entlang. Irgend eine alte Karre mit einer Nonna an Board. Ich räumte sofort alles auf und schieb meine Maschine weg, Fabis Maschine mit nur einem Rad war etwas schwerer zu bewegen aber ok ging auch.

    Ich hatte schon Bededenken das die alte Dame etwas zu mir sagen würde. Zum Glück tat sie es nicht. Grimmig schaute sie mich an und öffnete manuell das Tor, keine Sekunde lies sie mich aus ihrem Blick. Fuhr hindurch und das Schauspiel wiederholte sich nur eben das das Tor jetzt zuging. Danach war die gute Dame nicht mehr gesehen und ich wartete weiter.


    Es war recht windig und mir war langweilig, da erspähten meine müden Augen den Fiat. Es waren knapp 2 Stunden vergangen schätze ich. Es war nach 7 als wir wieder zusammen waren. Der Italiener fuhr.


    Die Werkstatt schlug scheinbar die Hände über dem Kopf zusammen als sie unsere Reperatur sahen. Sie hatten aber auch keine Alternative. Immerhin war der Mantel drauf und wir bauten alles wieder zusammen.

    Dann ging es langsam weiter. Es waren zwar nur 30 Kilometer, aber schneller als 30 fuhren wir auch nicht mehr. Keine wusste wie lange das Rad hält. Es gab schon Pläne per Express eine Felge an den Campingplatz zu schicken.


    Zwischendurch wurde nochmal am Schlag gearbeitet und gegen 20:30 erreichten wir den Platz. Während der Wartezeit habe ich mit denen geredet, so dass wir problemlos einen Late-Late-Check-in machen können.


    Am Eingang wurden wir auch recht schnell von den Besitzern abgefangen und alles wurde geklärt. Wi eimmer mit Händen und Füßen, aber alles ok. Wir bauten schnell auf und sogar das Restaurant hatte noch offen. Es gab Pizza, wir schauten parallel Fußball und um 23 Uhr gings ins Zelt. War wohl nix mit Meer heute.

    Freitag, 12. Mai 2023 Tourstart


    Kurze Vorgeschichte. Geplant war die diesjährige Tour mal wieder im Balkan zu verbringen. Das Ziel was Bosnien-Herzogowina.

    Tagtäglich wurde der Wetterbericht gecheckt und kurz vor Start war ersichtlich das sich in BiH einfach das schlechte Wetter für die nächsten Wochen verfängt.

    Alternativ hatten wir eine Tour durch Italien geplant, mann muss ja vorbereitet sein, also wurde am 12ten aufgesattelt und es ging fast reibungslos los.


    Ich bin bei mir daheim mit Kind und Kegel und Anhänger um ca. 9:00 los. Geplant war dieses Jahr mit dem Hänger an den Lago Trasimeno nahe Perugia zu fahren. Ich sponsorte den Hänger und Fabi das Zugfahrzeug. Bei ihm angekommen hängten wir den Hänger an ladeten ein und waren schon fast unterwegs, dann fiehl mir auf das ich etwas vergessen haben. Im Nachhinein habe ich mehrere Dinge vergessen, aber ohne Helm wäre es schon sehr blöd gewesen. So also die Frau nach Hause geschickt Helm holen. Hat dann ewig gedauert und erst um 10 Uhr war dann Abfahrt. Fängt ja schonmal gut an sind auch nur 800 km mit Hänger, Katzensprung.


    Die Fahrt mit dem Hänger war an sich unspektakulär. Zuerst fuhr Fabi, später mal ich. Die Straßen waren recht frei und ausser Tanken und den Mautstopps in Italien kamen wir einwandfrei voran. Die Verzurrung hielt auch gut. Unterwegs buchten wir ein Hotel am See und kamen so gegen 23 Uhr an.


    Dann noch das Gespann so einparken das es keine stört, der Nachtwächter war da sehr penibel.


    Jetzt erstmal ab ins Bett und morgen wird endlich wieder gefahren.


    Samstag, 13. Mai 2023


    Lago Trasimeno - Campotosto - Castelnuovo 250 Km


    Erstmal aufstehen, in der Nacht kam noch ein Bus mit Touristen an. Hab nix mitbekommen, wurde mir aber dann berichtet. Ich bin erstmal eine Runde an den See. Ganz nett die Gegend, in der Vorsaison auch sehr ruhig. Wetter war Top, es ging die Sonne auf und es war angenehm warm. So warm war mir danach lange nicht mehr....


    Als ich zurück kam machten wir uns Fertig und gingen zum Frühstück. Hier gab es erstmal richtig guten italienischen Espresso, ausgiebig haben wir diesen genossen. Das Frühstück war ansonsten recht einfach.


    Nachdem wir soweit waren sind wir zur Rezeption und wollten fragen ob wir unser Gespann da lassen dürfen. Das Hotel hatte einen großen Parkplatz und es war nicht viel los, so dass wir uns gute Chancen ausrechneten.


    Die Dame am Schalter war nett und für 10 € durften wir alles da lassen, mussten nur auf einen etwas weniger einsehbaren Parkplatz umparken.


    Dann gings los, Mopeds runter und bepackt. Auto umgeparkt. Route eingegeben und los. Es strahlte die Sonne ein perfekter Start. Es war 09:30.


    Die Landschaft war traumhaft, so wie man es sich von Italien vorstellt. Es waren viele kleine Orte auf dem Weg alles sehr pitoresk. Geplant war es zentral durch Italien, also durch die Abbruzzen, zu fahren.

    Es gab einen ersten Tankstopp, die Straßen waren etwas gewöhnungsbedürftig. Vorallem die Straßen zwischen den Orten waren teils sehr schlecht, wurden ordentlich durchgeschüttelt. Kurz nach dem Tankstopp dann der erste ausserplanmäßige halt. Vergaserprobleme, wurde begutachtet kurz mal reinsehen und dann schon ging es weiter.


    Je weiter südlich wir kamen desto schlechter wurde das Wetter, erst wurde es dunkler, dann fing es an zu tröpfeln und schließlich begann es zu regnen. Wir stiegen in die Regenkombis, verbanden unsere Schuhe wieder mit Mülltüten. Es fühlte sich etwas wie im Vorjahr an. Dann ging auch noch eine Birne kaputt, aber nichts was wir nicht dabei hätten.


    Es wurde nun auch immer kälter, da wir bergauf fuhren sank die Temperatur immer weiter. Tatsächlich waren wir darauf nicht so sehr eingestellt. Natürlich trugen wir dann zwischendurch mehrere Lagen Klamotten. Sogar eine Mütze unter dem Helm, war sehr eng.


    Trotzdem froren wir. Man kennt es, man ist viele Kilometer auf dem Moped und wird langsam immer kälter. Die Handschuhe waren auch durchnässt und nachdem der Schmerz der Kälter nachlässt werden sie zum Glück taub.


    Als wir in Campotosto ankamen hätten wir bei gutem Wetter ein traumhafter Blick auf den Staussee gehabt. Der Ort wurde vor vielen Jahren von einem schweren Erdbeben verwüstet und leider ist der Wiederaufbau noch immer in vollem Gange.

    Das Wetter war nun wirklich zum frieren. Knapp 5 Grad und teils Schneeregen. Wir zitterten uns in ein Kaffee in einem Container. Wurden dort freundlich aufgenommen und von der Barista gut versorgt. Es gab guten Kaffee und leckeren Kuchen.


    Leider mussten wir irgendwann weiter. Geplant war direkt mal zu zelten. Ob sich das als gute Idee herausstellen wird bezweifelte ich zu dem Zeitpunkt.


    Also wieder aufgesattelt, es ging jetzt immerhin bergab. Eine Zeitlang sind wir schön am Staussee entlang machten noch ein bisschen Unfug.

    Wir hatten einen Platz zum zelten im Visier. Bei Google ausgemacht und als Ziel auserkoren.


    Die restliche Fahrt war wegen des Wetters unspektakulär. Es folgte der unvermeidliche Supermarkteinkauf um Proviant zu haben. Danach waren wir dem Platz sehr nah. Bogen von der Hauptstraße ab und fuhren, wunderten uns warum rechts von uns der Platz so verlassen aussah fuhren dann die Einfahrt hin, alles sah sehr verwildert aus. Definitiv hatte der nicht erst seit gestern geschlossen. hinter dem Platz lag ein Landhaus auf das wir dann zufuhren, wir dachten es wären eventuell die Besitzer. Am Ende wurden wir von Hunden begrüßt und fuhren schnell zur Straße zurück. Bei Google gab es in der Nähe noch einen Platz. Es gab keine Nummer und der Name war Campingplatz ohne Namen. Sehr vertrauenserweckend. Da Zimmer im Umkreis aber auch knapp und sehr teuer waren nahmen wir diese Alternative war.


    Es ging auf die Hauptstraße und ein Stück zurück. Dann durch einen kleinen Ort über eine schlechte Straße. Bis wir eine schmale Straße fuhren und auf der rechten Seite scheinbar der Platz lag. Sehr klein und ein Wohnmobil war schon da. Wir fuhren mal drauf schauten etwas und warteten. Dann kam ein älterer Mann, er konnte leider keine von uns sprechende Sprache, aber mit Händen und Füßen kamen wir klar. Es regnete natürlich, immerhin nur noch leicht. Wir bekamen einen Platz bzw. durften uns einfach was aussuchten es war im Grunde eine große freie fläche, teils gekiest, dann der Übergangsbereich wo sich das Gras schon wieder den Kies zurückerobert und dann etwas höhergelegt eine richtige Wiese, die nahmen wir.


    Es war etwas schwer auf dem Weichen Boden die Mopeds hinzustellen, deswegen lehnten wir sie gegen einen Baum. Schnell das Zelt zum ersten Mal dieses Jahr aufgebaut. Danach kam die Tochter des alten Mannes, sie konnte sogar passabel Deutsch. Wir bekamen die Duschen gezeigt. Konnten unsere nassen Sachen im Aufenthaltsgebäude aufhängen und die kalten Knochen wärmen. Die Sanitäranlage befand sich in einer Art Scheune, schon sehr sehr einfach. Sauber war es auch nur naja. Aber es gab warmes Wasser und das zählte.


    Geduscht begaben wir uns zum Abendmahl ins Zelt speisten, redeten und beendeten den ersten Tag. Wir hofften auf besseres Wetter für morgen, leider sprach der Wetterbericht eine andere Sprache.

    Mittwoch 03.08.2023



    Abergavenny - Brighton?



    Ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien. Halb 10 in Wales, wir waren früh auf. Machten uns fertig. Bauten ab und um 10:30 Uhr waren wir unterwegs.


    Leider lies das gute Wetter zwischendurch stark nach. Wir packten uns deswegen wieder in die Regensachen. Wir fuhren auf die A40 eine große zweispurige Schnellstraße, wir wollten schnell Strecke machen, deswegen diese Wahl. Bis Brighton waren es eben auch 300 Km.


    Nach knapp 90 km war es Zeit für eine Pause, das Wetter war feucht, aber es regnete kaum. Ich fuhr auf einen Parkplatz, direkt neben der Straße. Der Belag war reinter Beton, natürlich bei dem Wetter sehr glatt und sicherlich auch mit Öl verschmutzt. Ich bremste vorsichtig. Trotzdem blockierte sofort der vordere Reifen. Ich ließ die Bremse los, tritt hinten vorsichtig rein. Egal blockierte sofort. Nach 20 Meter kippte die Maschine. Der Platz war komplett glatt also ein Belag ohne Rillen oder ähnliches, dass kam mir zu Gute. Ich stemmte den Fuß gegen den Beton, konnte so durch die Reibung mehr Bremswirkung erzielen als mit den Bremsen. Kurz darauf kam ich zum stehen. Es wurde nur die Hose an der Wade etwas schmutzig ansonsten ist nichts passiert nur der Puls war hoch.


    Fabi machte es schlauer, er sah mich schlingern erkannte die Gefahr und bremste schon auf dem Asphalt vor dem Parkplatz stärker ab und kam sicher zum stehen.


    Also kurze Pause und durchatmen. Es war knapp 12:20, bis jetzt kamen wir super voran. Brighton war das Ziel.


    Nach der Pause ging es gleich weiter, wir standen maximal 5 Minuten. Ich fuhr vor, beschleunigte, nach ein zwei Minuten schaute ich nach hinten.


    Mein Rückspiegel zeigte mir keine Simson mehr, ich drehte mich um mehr zu sehen auch so sah ich nichts.


    Sofort lenkte ich auf den Standstreifen fuhr nur noch langsam und hielt nach dem nächsten Parkplatz ausschau, fand ich schnell und 5 Kilometer nach dem letzten Halt stand ich dort und wartete.


    5 Min, 10 Min, plötzlich hörte und sehte ich ihn. Fabi kam sehr langsam näher, zu langsam.


    Er hielt an, Helm ab und er sagt "geht nur noch der erste Gang rein". Ich sagte Mist, packte das Werkzeug aus und schon kniete er um den Getriebedeckel runterzunehmen. Es war 12:50.


    Erst haben wir nichts gesehen, dann fiel der Blick auf die Schaltwalze, dort hatte sich der Sicherungsring gelöst. Wir hatten tatsächlich daran gedacht welche einzupacken, dachten wir.


    Ich durchsuchte alles, wirklich alles. Nichts. Entweder hatten wir sie verloren oder daheim gelassen (später wurden sie daheim auch nicht gefunden).


    Ärgerlich, Fabi improvisierte den Ring so das er wieder hielt. Alles zusammen und weiter. Der Stopp hat allerdings eine Stunde gekostet und uns von Brighton langsam abrücken lassen.


    Vorerst hatten wir das ZIel noch nicht ganz gestrichen, wollten jetzt aber erst zum Baumarkt und uns dort neue Ringe holen.


    30 Kilometer später waren wir in Swindon im Baumarkt, kauften dort viele hundert Ringe in einem Set mit Zange.


    Danach wollten wir Pause bei einem Kaffee machen. Also am Ortsrand von Swindon in ein Costa eingekehrt und beratschlagen wie es weitergeht. Es war ca. 15:00 Uhr. Wir beschlossen direkt zum Bus zu fahren, die Fahrt wäre zwar länger, aber ohne Panne und halbwegs flott wären wir knapp 6 Stunden unterwegs.


    Nach der ausgiebigen Kaffepause, ging es gegen 15:30 weiter. Es lief auch super, wir fuhren flott. Als wir an einer Ampel standen und nach rechts mussten bog ich ab, stellte aber gleich fest das Fabi nach links in eine kleine Straße fuhr.


    Daraufhin drehte ich um, folgte ihm, parkte, schaute ihn an. Gleich war klar es geht um die Schaltung. Wir machten den Deckel auf es war 17:44 als wir das Dilemma sahen. Der innere Schalthebel war am Schweißpunkt gebrochen. Das Teil hatten wir definitiv nie auf der Liste.


    Hier kam wieder Fabians Talent zum Tragen mit den einfachsten Mitteln etwas zu improvisieren. Aus Kabelbinder und Beilagscheiben, die wir mit der Kneifzange behandelten, bastelte er wie MacGyver eine Lösung die zumindest das Schalten bis in den dritten Gang erlaubte.


    Vorsichtig machten wir Tests und fuhren dann weiter. Uns war klar, dass sich die Fahrt verzögert. Wichtig war das wir beide ins Ziel kommen. Machten aber für den Fall weitere Pannen aus, dass der ohne Panne weiterfährt und der zweite bei Bedarf nachkommt und man sich später trifft. So hätte einer den anderen mit dem Bus einsammeln können.


    14 Kilometer später war es dann vorbei.... Wir fuhren in Farnham ein, plötzlich vor mir Fabi wurde langsam, rollte in eine Einfahrt. Ich hielt an.


    Er sagte das Kolben klemmt. Fuck.


    Wir ließen sie etwas abkühlen es war 18:56. Wir nahmen den Zündungsdeckel ab um etwas am Polrad zu drehen. Leicht wirklich nur ganz leicht dran gedreht und das Polrad fiel in Fabis Hand. Einfach abgescherrt.


    Beide Baff, wussten auch nicht was wir sagen sollten. Nach der kurzen Konfusion, machten wir aus das ich alles was nicht notwendig ist bei ihm lasse. Ich hatte nur noch etwas Werkzeug und Teile dabei. Schlafsack, Zelt, Klamotten und sonstiges lies ich da.


    Es war 19:30. Ich hatte noch min 140 Kilometer vor mir. Bei flotter Fahrt min 2,5 Stunden.


    Ich fuhr los. Zuerst durch Farnahm, da revidierte ich schon mal die Fahrtzeit auf min. 3 Std. Durch die Stadt verlor ich viel Zeit, dann auf der Schnellstraße fuhr ich wie der Tod. Nach knapp 2 Stunden trank ich etwas und fuhr weiter. Die letzten 20 Kilometer fuhr ich auf schmalen Landstraßen ohne Beleuchtung mit dichter Begrünung. Um 23 Uhr war ich endlich am Bus. Komplett am Ende.


    Dort traf ich noch einen, im Bus wohnenden Kiffer, er war nett und wollte mich einladen. Leider heute nicht, keine Zeit. Also alles in den Bus und dann über Schnellstraßen und Autobahn (juhu), zurück.


    Um 1? die Zeit verschwimmt ich war fertig, kam ich wieder an. Fabi hatte sich in eine Pizzeria bewegt. Bewundernswert wie er die Maschine als Packesel benutzt hat. Es ware schon 2 Kilometer vor Pannenpunkt bis dort.


    Vor Ort hatte er die Freundlichkeit des Personals bis zum freundlichen Rauschmiss genutzt. Immerhin hatte er mir eine Pizza aufgehoben, sehr cool.


    Als ich ankam, hab ich mir die Pizza reingezogen und ihm das einladen überlassen. Ich war zu nichts mehr in der Lage.


    Wir fuhren los und ich machte ein Nickerchen. Kurz vor Dover hielten wir, tankten und tauschten Fahrer. Bei mir gings grad wieder. Dann fuhren wir zum Fährterminal.


    Gebucht hatten wir nicht. Wir wollten es, aber geistig waren wir nicht mehr mit dem Buchungssystem zurecht gekommen. Somit sind wir einfach ans Terminal gefahren, es muss so 4 Uhr gewesen sein. Am Terminal waren sie etwas perplex, verkauften aber Karten für die nächste Fahrt in wenigen Minuten. Schnell auf die Fähre, geparkt, Schlafsack aus dem Auto. Auf der Fähre erstmal gepennt.


    Um 8 (Zeitverschiebung) waren wir in Frankreich, von da an wurde es unspektakulär. Wir fuhren die Strecke heim, machten kurz in Belgien bei Aldi halt. Schliefen nochmal. Dann fuhren wir zügig bei über 30 Grad heim. Es war einfach mal bis zu 15 Grad wärmer als in GB.


    Damit endete die Tour 2022.



    Fazit:



    Es war sehr schön, teilweise. Leider hatten wir sehr oft typisch britisches Wetter. Da hatten wir auf mehr Glück gehofft. Die Briten fanden wir sehr cool.

    Am Ende gab es viele Pannen, das machte die Rückfahrt anstrengender als nötig. Ist aber ein Erlebnis das man nicht vergisst.


    Meine Tour war auch etwas länger, ich hoffe allerdings das wir in Zukunft immer zusammen ankommen werden. Positiv war auch das unsere Stimmung wirklich immer gut war, untereinander kamen wir gut klar. Machen wir das ja auch schon ein paar Jahre.

    Dienstag 02.08.2022


    Cardiff - Abergavenny


    Ganz gemütlich sind wir in den Tag gestartet. Ich glaube wir hatten kein Frühstück, deswegen sind wir leicht hungrig gestartet. Planten eine Route, es war auch der kürzeste Weg nur knapp über 50 Km. Erste halt auf halber Strecke war ein Subway in Cwmbran. Gab ein spätest Mittagessen, die Route bis dahin war icht sehr prickelnd. Es ging erst über die Aussenbezirke und den aktuellen Hafen von Cardiff, dann über Newport und dann ab Richtung Inland.


    Landschaftlich war es damit nicht sehr spannend. Auf dem Schnellstraßenring um Abergavenny gab es dann noch einen Kaffee und im Anschluss sind wir in den Ort, voll bepackt und schwer am Arbeiten um einen Parkplatz vor einem Lebensmittelgeschäft zu finden. Letztlich hievten wir die Maschinen auf einen Gehsteig, rollten nah an den Eingang und zogen viele Blicke auf uns. Wie immer in Regenkombi und Müllsäcken.


    Kurz eingekauft und dann den Campingplatz knapp 2 Kilometer ausserhalb angesteuert. Sehr cooler Platz. Zugehörig zu einem kleinen Bauernhof.

    Der alte Mann der es betreibt hatte einen interessanten Akzent, aber wir bekamen einen Platz und durften frei wählen.


    Kurze Anmerkung: Auf der Reise habe ich wirklich meine Liebe zum Zelten wiederenteckt.


    Naja auf jedenfall dann das Zelt aufgebaut und uns für eine kleine Wanderung vorbereitet. Vom Platz aus startete direkt eine Route. Sie führte schön durch den Wald und dann langsam auf Viehweiden. Leider war der Weg teilweise durch Zäune behindert und auch zum Teil überwuchert. Der der die Route mal gegangen hatte, hatte dies wohl scheinbar vor langer Zeit getan und gespeichert. Wir kamen auf einer Hochebene an und wollten eventuell noch auf einen kleinen Gipfel, sahen aber auf die Uhr und stellten fest das wir aber wieder runter müssen.

    Wir wollten mal wieder zum Fußball. Zufällig spielte Abergavenny heute ein Heimspiel in der Cymru Premier (1. Liga).


    Der Gedanke kam ob wir morgen direkt zum Parkplatz unter dem Gipfel fahren und dann zum selbigen gehen, aber dazu dann morgen mehr.


    Also runter, anders als hoch. Der Weg war dann auch weniger zugewuchert. Am Platz ab zum duschen, anziehen auf die Bikes und in den Ort.


    Das Stadion lag in einer Seitenstraße und alles war zugeparkt, selbst für Mopeds schwierig. Zum Glück parkten wir uns dreist auf den privten Parkplatz eines Tennsiclubs und vorab wir wurden nicht abgeschleppt.


    Der Eingang zum Stadion war durch eine halb eingefallen Hütte, wir kauften dort die Tickets für 5 Pfund und durften uns frei die Plätze wählen. Waren auch im Fanshop, aber leider gab es da nichts für mich.


    Das Spiel war auch weniger stimmungsvoll als zuvor. Trotzdem eine nette Abendunterhaltung.


    Nach dem Spiel sind wir in die Innenstadt, leider hatte dor um 23 Uhr schon fast alles zu ausser ein großer Pub. Dort sind wir dann hin, bestellten Burger und Bier. Kamen auch mit ein paar Einheimischen ins Gespräch und hatten noch eine gute Zeit.


    Allerdings durften wir nicht zu späte ins Bett, da wir morgen vielleicht noch wandern und dann nach Brighton fahren möchten. Knapp 300 Km. Eventuell wollten wir auch direkt zum Bus fahren und Richtung Heimat (370 Km). Na mal abwarten was der Tag bringt.

    So die Italientour ist vorbei, ob ich dazu was schreibe weiß ich noch nicht. Ich versuche jetzt mal mit GB 2022 vorwärts zu kommen. Also hier der nächste Teil nach St. Davids


    Montag, 01.08.2022


    St. Davids - Cardiff


    Als ich meine müden Glieder streckte strahlten schon die ersten Sonnenstrahlen. Ich bin erstmal auf zum Zähneputen und dann in den angrenzenden Nationalpark (kein Eintritt und kein Tor). Habe eine kleine Wanderung mit "Gipfelaufstieg" gemacht. Dieser Tag fing schon so unglaublich viel besser an als die Tage davor.


    Anschließend zurück zum Zelt. Langsam wieder abbauen und reumütig auf das Meer sehen. Gerne wären wir länger geblieben, aber die Reise geht weiter und jetzt auch immer mehr dem Ende entgegen. Für heute war die walisische Hauptstadt unser Ziel.


    Es gab die Überlegung Swansea oder Cardiff, letztlich wurde es Cardiff auch weil wir dann am Tag drauf nochmal einen kurzen Fahrtag ins Landesinnere haben und anschließend noch nach Südengland eventuell fahren wollten.


    Die Fahrt nach Cardiff war recht unspektakulär. Es war eine Hauptstraße und deutlich mehr Verkehr als die Tage davor. Wir kamen schnell vorwärts. Es waren um die 200 Kilometer, aber gefühlt haben wir dafür kaum 4 Stunden gebraucht.


    Wir hatten ein Zimmer in einem preislich attraktiven Hotel etwas ausserhalb des Zentrums gebucht. Von dort sind wir dann erstmal zum Hafen, der ist wirklich sehr sehenswert um die ganze Hafenbucht wurde ein Fußgängerweg gebaucht, der umfasst tatsächlich mehrere Kilometer. Das hat uns direkt zum joggen eingeladen.


    Danach duschen und ab in die Stadt, Cardiff ist gar keine so große Stadt das Zentrum ist überschaubar und man kommt fußläufig gut zurecht. Später am Abend sind wir aber doch auch eine Runde Uber gefahren. Ich fand die Stadt recht "hipp" viele Studenten und junges Volk. Gibt dann natürlich auch viele Hipsterläden, aber es lässt sich wirklich gut aushalten dort.


    Für unsere Verhältnisse ware wir recht lange unterwegs, da die morgige Fahrt kaum 70 km nach Abergavenny geht.

    Ich muss euch was gestehen, der Tourbericht von 2022 wird wahrscheinlich nicht mehr vor der Tour 2023 abgeschlossen werden. Oh nein :D

    Ich schaffs einfach nicht. Nichts desto trotz bekommt ihr jetzt hier noch einen Teil und dann den Rest halt später.



    Neue Tour startet am 12.05.2023.


    Also 31.07.2022 Sonntag.



    Devil´s Bridge - St. Davids (kleinste Stadt Großbritanniens)


    Ich wache auf, muss aufs Klo. Was höre ich da auf das Zelt prasseln, Regen wie unerwartet....


    Immerhin nur leichter Nieselregen, das ist ja schon was wie Sonnenschein. Es war auch recht frisch, nach zwei Tagen Regen waren wir auch etwas durchgefroren. Erstmal schön heiß duschen und Kaffee im Waschraum kochen. Dann mal die Schuhe und alle nassen Sachen in den Trockner werfen um nicht immer nass zu sein. Klamotten haben es überlebt. Schuhe leider nicht.



    Nasses Zelt wieder abgebaut, Regenkombi an, alles auf die Maschinen und die 200 Meter zur Devil´s Bridge gerollt.


    Es handelt sich um eine alte Eisenbahnbrücke über einem Sturzbach, die später mit einer Autobrücke überbaut wurde. Ist cool anzusehen, man könnte auch eine längere Wanderung dort unternehmen, aber die Aussicht auf das Meer in St. Davids lies uns den Abstecher kurz halten.



    Es war jetzt sogar recht trocken und ok. Nach knapp 20 KM rollt Fabi auf einfmal links von der Straße. Ich halte auch an und sah das Elend...


    Der hochwertige Plastikkupplungshebel war soweit ausgenackelt das der Zug einfach rausrutschte und nicht mehr hielt.



    Zum Glück kein zu großes Problem, wir hatten einen Metallgriff als Ersatz dabei.



    Dann ging es weiter, meist leicht bergab, aber auch wieder nasser. Die Fahrt war zwar nicht anspruchsvoll. Meist fuhren wir einfach so dahin. Es wurde aber wieder sehr nass zwischendurch. Ich hatte auch ein richtigen Hänger, es waren knapp 15 Grad regnete ständig, alles war wieder nass.

    Trotz Kombi hast du nach ein paar Stunden einfach überall die Feuchtigkeit. Insbesondere die Hände waren durchnässt. Zwischendurch kam der Gedanke einfach nach Hause zu fahren.


    Dann aber endlich, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Licht am Ende des Tunnels. Die Sonne zeigte sich uns, wir waren nah am Meer. Die Sonne welche wir so lange herbeigesehnt haben war wieder sichtbar. Das Meer kam näher.

    Damit kam auch unser Campingplatz näher, lt. Maps war er direkt am Meer. Wir fuhren durch Sanddünen, sahen Menschen deren Mienen sehr viel heller waren als im verregneten Inland und dann war es da das Meer und der Platz. Der Check-in war sehr entspannt, war ein echt cooler Typ da. Der Platz war zwar recht einfach gehalten, aber die Lage war alles.


    Der Platz war an einem Hang gelegen und wir konnten uns einfach einen Platz suchen. Taten wir auch (Foto).


    Erstmal alles Nasse auslegen, Zelt aufbauen und den Überzug seperat trocknen. Ein Traum.


    Abends wollten wir in die Stadt um im Pub das EM-Finale zu sehen, aber zuerst an den Strand. Die irische See ist zwar eiskalt, zumindest für uns, viele Briten waren schwimmen. Wir hielten nur die Füße ins Wasser. Trotzdem einfach toll.


    Dann in den Pub der sehr heruntergekommen aussah, essen schmeckte auch so (immerhin billig und keiner hat Schäden davon getragen), Bier war besser.


    Anschließend sind wir zurück zum Strand und unternahmen noch eine ausgiebe Strand/Nachtwanderung bis in den Hauptort zurück. Sicherlich waren wir 2 - 3 Stunden unterwegs. Der Tag begann schleppend und die Stimmung drohte zu kippen, aber St. David´s entschädigte für vieles.

    Samstag 30.07.2022


    Snowdonia Nationalpark - Devil´s Bridge knapp 150 km


    Heute ging der Start in den Tag mal richtig schleppend. Das Wetter war richtig mies.

    Wir lagen ewig im Zelt rum. Die Route heute sollte durchs walisische Inland führen und an der bekannten Devil´s Bridge enden.


    Gegen 10 schätze ich, haben wir das Zelt abgebaut. Es war nass und regnerisch, da freut man sich. Na vielleicht hat man ja auch Glück und es wird im Laufe des Tages besser.


    Also schön das nasse Zelt eingepackt, die feuchten Klamotten angezogen. Darüber natürlich direkt die Regenkombi. Das ganze nasse Zeug inkl. uns auf die nassen Mopeds gepackt und los.


    Ich würde euch jetzt gern beschreiben wie schön die Strecke war und ja sie war schön, aber man war einfach oft damit beschäftigt sich das Visier freizumachen, dann an den Händen zu frieren weil die Handschuhe durch waren. Oft war ich damit beschäftigt mich darüber zu ärgern, dass trotz Mülltüten meine Schuhe nass wurden.

    Die Lederjacke, die nicht unter die Kombi passte, war natürlich auch wieder nass und bleibt das dann auch länger.


    Ansonsten war es eine traumhafte Landschaft durch die wir gefahren sind, teils durch dichte Wälder mit kurvigen Straßen mal auf mal ab, immer wieder kleinste Ortschaften und man fühlte sich in der Zeit zurückversetzt.


    Zwischendurch waren wir auch mal wieder auf etwas größeren Straßen unterwegs, aber meistens auf kleineren Wegen.


    Die Route war so ausgelegt, dass wir über einen Pass fuhren, angeblich der höchste in Wales. Knapp 800 Meter über dem Meer. Es regnete natürlich und die Straße auf den Pass war sehr schmal, es gab aber zum Glück nur selten Gegenverkehr. Als wir dann nah am Gipfel waren, denke ich, wurde es neblig bzw. wir waren in den Wolken und leider blieben wir dort. Die Sicht ging wirklich gegen 0 Spaß war in dem Moment keiner mehr da. Bei schönem Wetter wären wir oben stehen geblieben und hätten die Aussicht genossen. So versuchten wir auf der Straße zu bleiben uns nicht zu verlieren und wieder in tiefere wolken/nebelfreie Höhen zu kommen.


    Gelang uns auch und es war weiter nass. Ich weiß gar nicht ob es an dem Tag auch nur mal kurz trocken war...


    Zwischendurch kamen wir kurz vor dem Ziel noch in einem größeren Ort an und deckten uns mit Lebensmittel ein, wir sahen aus wie die letzten Penner, alles klitschnass, die Füße in Müllsäcken und Mienen wie als hätte es den ganzen Tag geregnet...


    Irgendwann am frühren Abend kamen wir am Campingplatz direkt bei der Brücke an, meldeten uns an und fuhren zum Platz. Das nasse Zelt wurde ausgepackt und wie sollte es anders sein im Regen aufgebaut.


    Ich glaube wir sind nicht mal mehr aus dem Zelt raus, sondern haben uns drinnen Kaffee gemacht und unsere Vorräte verzehrt.


    Von dem Tag gibt es auch kein wirklich zeigbares Foto. Alles in allem war das so der für mich deprimierendste Tag der Tour.


    Zum Glück kann ich sagen das es danach erst schlimmer, aber dann besser wurde.

    Freitag 29.07.2022


    Pausetag im Snowdonia Nationalpark.


    Natürlich stand der Aufstieg auf den namensgebenden Berg Snowdon auf dem Programm.


    Erstmal lag ich in der früh ewig wach und wusste nicht was ich tun sollte. Es gab keinen Empfang in dem Tal, zumindest nicht für mich. Normalerweise schaue ich aufs Telefon und gehe eventuell laufen bis Fabi aufsteht. Das sind durchaus mal zwei Stunden die ich für mich haben. Heute allerdings ohne Empfang langweilte ich mich zu Tode. Ich war zwar draußen, aber im großen und Ganzen war meine Freunde darüber das er aufsteht selten so groß.


    In der früh herschte erstmal Verwunderung, unsere Vorräte waren weg bzw. über einen Teil des Platzes verteilt. Kurz darauf kam eine Art Platzwart und teilte uns mit das es ein Fuchs gewesen sein konnte und wir in Zukunft die Sachen lieber im Zelt oder am Baum lagern sollten.

    Naja Frühstück war dann spärlicher und Milch für den Kaffee gab es auch nicht.


    Wetter war aber gut an dem Tag, nicht zu kalt und sogar Sonne. Schnell frisch gemacht und die Sachen gepackt. Aufbruch zum Gipfel. Der Weg war am Anfang recht flach und führte an einer Bergflanke immer weiter hinauf. Man bekam sehr schöne Blicke auf das Tal in dem der Campingplatz lag.


    Nach einer Stunde wurde der Weg steiler und auch ausgesetzter. Es war zwar etwas los, aber alles im Rahmen. Wir kamen an einer französischen Familie mit zwei kleinen Kindern vorbei die den Berg mit Begeisterung hochstiegen. Die Kinder waren ungefähr zwischen 4 - 7 würde ich schätzen und der Weg war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr ganz ohne. Sie kamen auch am Gipfel an. Mein Respekt.


    Der Weg den wir wählten war wirklich schön, immer wieder eine traumhafte Aussicht. Je näher wir am Gipfel waren desto voller wurde es. Von der anderen Seite des Berges gibt es eine Zahnradbahn und diese nehmen natürlich viele Menschen.


    Am Gipfel war es dann richtig voll. Kurz die Treppe auf den höchsten Punkt genommen. Ein paar Fotos und wieder etwas runter, es war sehr sehr windig und wir wollten dann lieber im Windschatten der Bahnstation pausieren.


    Der Snwodon ist knapp unter 1000 Meter hoch und man kann natürlich auch das Meer von dort sehen. Der Aufstieg hat tatsächlich auch knapp 900 HM benötigt. Man startet recht tief.


    Es war definitiv eine Wanderung die sich lohnt wenn man da ist. Ich denke im Nationalpark gibt es noch viele andere tolle Wanderungen.

    Nervig am Gipfel war nur so ein lästiger Drohnenpilot. Wir wünschten ihm einen Absturz.


    Den Abstieg führten wir an der anderen Bergseite durch um eine Rundtour zu haben.


    Alles in allem eine schöne Tour.


    Am Gipfel waren wir aber schon so auf 11 und um 13 Uhr waren wir wieder am Zelt.

    Was tun wir jetzt an dem angebrochenen Tag?


    Die Idee war ein Fußballspiel zu besuchen. Ab ans Smartphone und mit so gut wie keinem Empfang googlen. Fabi hatte zum Glück abundzu Empfang und lies mich mit einem Hotspot teilhaben.


    Wir suchten und suchten, aber erstmal fand sich nichts praktikables, aber könnt ihr euch noch an Llandudno von gestern erinnern? Dort wo ich die Heringe verlor?


    Die hatte ein Heimspiel und es waren ja nur 65 KM einfach. Immerhin hatten wir Glück es war der 1. Spieltag der neuen Saison.


    Also eine Stunde Fahrzeit und Spielbeginn um 19:30. Davor wollten wir noch was essen, ich weiß nicht mehr was das war, glaube gegen 16 Uhr sind wir los. Die Fahrt, nachdem wir das Tal verlassen hatten, war einfach. Wir sind auf die A Straße und schnell waren wir im Ort. Erstmal haben wir uns verfahren und sind knapp neben dem Stadion gewesen.

    Ein paar nette Leute habens uns dann erklärt und wir fanden das Stadion. Kauften uns erstmal Tickets und sind dann essen im Ort gewesen.


    Als wir wieder zum Spiel kamen war schon richtig was los. Es strömten echt viele Menschen zu dem Spiel und das obwohl es nur die zweite Liga in Wales ist.


    Das Spiel an sich war auch echt lustig, es ging hin und her und wir sahen 4 Tore. Besonders der Ausgleichstreffer kurz vor Ende ließ das Stadion kochen. Die Stimmung war dann Bombe.


    Als das Spiel vorbei war sind wir zu den Mopeds, es war merklich dunkel geworden ebenso auch deutlich kühler.


    Aus dem Ort auf die A Straße und dann dort entlang war kein Problem. Es gab eine vernünftige Straßenbeleuchtung. Erst als wir ins Tal zum Campingplatz kamen wurde die Fahrt nochmal anstrengedend. Es war sehr dunkel und das Simson Licht natürlich wie immer "hervorragend". Die engen Straßen, Kälte und Müdigkeit machten die letzten 10 Kilometer mehr zur Qual. Am Platz waren wir dann echt froh da zu sein.


    Immerhin haben wir so am Pausetag auch über 130 km abgespult :)

    Gegen 23 Uhr waren wir am Zelt und dann auch schnell im Schlafsack.

    Hallo Freunde,


    seit bald 5 Jahren fahre ich verstärkte Federbeine bei meiner S51 B2-4. Jetzt langsam lassen sie doch merklich nach. Ich fahre recht viel im Jahr und man merkt deutlich das sie wesentlich weicher geworden sind. Immer noch straffer als unverstärkte aber merklich weicher insbesondere mit schwerem Gepäch auf Reisen.


    Leider gibt es die damals gekauften Federbeine nicht mehr. Habe jetzt auf Kultmopeds welche gefunden. Sind laut am Spezl aber nicht so straff wie meine jetzigen.


    Hat denn jemand eine gute Idee für verstärkte straffe Federbeine in Originaloptik? Am besten mit Chromhülse, zur Not wäre auch Schwarz ok. Danke.


    Grüße


    DJ

    Donnerstag 28.07.2022


    Chester - Rhuldlan Castle - Llandudno - Bryn Celli Ddu (Grabkammer) - Snowdonia Nationalpark


    Nach einem erholsamen Schlaf und mal wieder einem warmen Bett sind wir guter Dinge aufgebrochen. Alles war gepackt und verstaut, wartet wirklich alles? Naja wartet ab.

    Hatten noch einen kurzen Chat mit dem netten Hausmeister (auch aus Polen), aber dann gings wirklich los.


    Es war noch etwas feucht und wir fuhren los. Nach einer Runde durchs örtliche Gewerbegebiet und kamen dann auf eine breite 4 spurige A Straße (keine Autobahn). Nach knapp 30 KM problemloser Fahrt hielten wir an und ich bekam die Mitteilung das Fabis Kissen noch im Hotel in Chester war.

    Das konnte nicht zurückgelassen werden, also wieder umgekehrt. Die nette Rezeptionistin hat es uns dann auch gleich suchen lassen und nach einem kleinen Ratsch waren wir kurz danach wieder auf der gleichen Route unterwegs.


    Es ging dann eigentlich die ganze Zeit über diese Straße dahin, recht nah an der Küste und immer wieder mit Blick aufs Meer, zwischendurch hat es natürlich auch kurz geregnet.


    Erster Halt heute ist das Rhudlan Castle, gegen einen kleinen Eintritt kann man eine der vielen Ruinen alter Burgen in Wales ansehen. Sehr imposant. Es gibt in Wales unglaublich viele Burgen, diese dienten dazu die englische Herrschaft über Wales zu sichern.


    Wir machten dann einen Abstecher nach Llandudno, das liegt sehr schön auf einer Halbinsel und wir wollten dort einen Aussichtspunkt ansteuern.


    Von der Straße sah der Ort schon sehr speziell aus, man war etwas erhöht über dem Ort und sah schon das die Landzunge sehr eng besiedelt war und am Ende der Zunge erhob sie ein Gipfel der sehr sehr steil aussah. Laut Google gibt es dort sogar ein Skigebiet. So groß sah es tatsächlich nicht aus, ich frage mich auf die Talabfahrt dann auf Grund des Meeres führt. Naja wir waren im Sommer da.


    Also erstmal durch den Ort gekämpft. Klassischer Touristenort mit sehr langer Promenade und vielen Hotels. Am Ende dann der Gipfel, dort fuhr auch ein Cable Car hinauf. Ich fühlte mich gleich wie in San Francisco. Die Mopeds fühlten sich wohl eher wie auf einem Alpenpass. Sehr schnell musste in den ersten Gang geschalten werden und kurz vor dem Gipfelplateu tat sich selbst der erste Gang schwer. Es war eine Wahnsinssschinderei. Stehenbleiben wäre nicht möglich gewesen, denn anfahren hätte die Kupplung gekillt.


    Oben war die Aussicht dafür genial. Wir trotzten dem Wind und gingen eine Runde. Natürlich kehrten wir auch aus dem Souviniershop mit Andenken zurück und dann ging es wieder den Berg hinunter. Das war dann tatsächlich auch wieder mehr Arbeit als man denkt. Die Bremsen hatten wenig Spaß und wurden zwischendurch sehr weich. Letztlich war es gut wieder unten zu sein.


    Auf dem Weg aus dem Ort fuhr ich über ein Bodenwelle und scheinbar lagen die Zeltheringe schlecht im Sack, denn ich wurde von hinten darauf hingewiesen das ich im Hensel und Gretel Style ein Spur gelegt hatte.

    Also schnell links ran und die Straße entlang laufend die Heringe eingesammelt. Soweit ich mich erinnere haben wir auch alle wieder gefunden.


    Dann erstmal wieder auf die A Straße und weiter Richtung Bangor um uns mit wärmeren Klamotten einzudecken. Als wir das hinter uns hatten fuhr ich knapp 500 Meter wollte vor dem Kreisverkehr bremsen... Drückte, es bremst, plötzlich kein Druck mehr ich wurde nicht mehr langsamer, konnte noch schnell die Fußbremsen bedienen und nach dem Kreisverkehr rausfahren.

    Bremszug gerissen, schon der zweite Zug insgesamt auf dieser Reise. Sehr ungewöhnlich, ich schiebe es einfach mal auf die Seeluft in GB.


    Nach dem kurzen Schock wollten wir nach Bryn Celli Ddu und keltische Grabkammern ansehen. Dazu mussten wir die britische Hauptinsel über die sehr schöne Menai Bridge nach Angelsey verlassen.


    Dort fuhren wir durch eine wundervolle Szenarie und machten bei bestem Wetter eine kurze Wanderung zu der Grabanlage. Verbrachten ein paar Minuten dort, traffen auch Deutsche und gingen dann wieder zurück um das Ziel des Tage zu erreichen.


    Auf dem Weg noch ein kurzer Abstecher in einen lokalen Supermarkt, danach wurde ich mit meinem schlechtem Platzmanagement auf dem Moped konfrontiert. Teile meines Proviants musste auf die andere Simson und dann ab zum Campingplatz.

    Wir fuhren durch die wundervolle Berglandschaft und leider war der Platz schon zu.

    Ein Anwohner gab uns die Info zum Pub im nächsten Ort zu fahren, der Pub betreibt den Platz. Vor Ort lief es dann ganz einfach ab und wir beschlossen dann direkt später dort zu Abend zu essen.


    Zurück am Platz, illegal am abgesperrten Tor vorbei, das Zelt aufgebaut. Schön am Bach. Die Plätze am See waren leider schon großteils belegt, bzw. wir wären mitten drin gewesen und das sagte uns nicht zu. Da wir auch zwei Nächte bleiben wollten sollte es keinen schlechten Kompromiss geben.


    Nachdem das Zelt stand sind wir zum Pub, der ehrlicherweise schon etwas entäuschend war. Essen war selbst für britische Verhältnisse sehr teuer, Bier war gut, essen geschmacklich eher so semi.


    Trotzdem war es allem in allem ein toller Tag mit vielen Eindrücken. Llandudno wird übrigens morgen nochmal einen große Rolle spielen.


    Anbei noch ein paar Fotos.