Mal eine Frage nebenbei: Hat einer die beschriebene Technik mal ausprobiert und kann was darüber sagen. Bin zwar eigentlich mit der Bremskraft meiner Vorderradbremse recht zufrieden, aber etwas stärker schadet schließlich nie.
Also?
MfG
--
SIMSON EASY RIDERS
In der Ruhe liegt die Kraft - Wer viel ruht der auch viel schafft!
Alles anzeigen
So, ich hab es jetzt auch ausprobiert, nachdem ich zig Artikel über die Simplexbremse mit ihren auf - und ablaufenden Backen gelesen habe. Nach Umbau vorne auf außenliegenden Bremsehebel hatte ich eine ähnlich bescheidene Bremswirkung, wie mit dem innenliegenden Hebel. Alle gängigen Tipps hatte ich schon hinter mir und die Bremse mindestens 20 mal runter, gereinigt, Backen an den neuralgischen Stellen abgeschliffen, Zug geölt, nichts hat wirklich geholfen. In einem anderen Artikel dann endlich begriffen, wo man etwas abfeilen muss, damit der bessere Backen zuerst greift, bzw. nicht durch den schlechteren Backen daran gehindert wird. Das Foto zu Beginn dieses Forumbeitrags ist definitiv falsch, denn es zeigt die falsche Seite des Nockens, der eben nicht abgefeilt werden darf. Ich hatte es bereits schon einmal mit einer innenliegenden Bremse so versucht und es ist kläglich gescheitert. Nun habe ich mich systematisch heran getastet. Es wurden unterschiedliche Maße von 2 Zehntel bis 2mm in den Diskussionen beschrieben. So habe ich mal mit 3 Zehntel Millimeter angefangen, was bei mir aber keine spürbare Verbesserung brachte.
Liegt die Vorderradbremse vor euch und ihr schaut auf die Innenseite, der Nocken liegt zu eurer Körperseite dann ist es die Stelle des Nockens auf 11 Uhr (linke obere Ecke), die näher an der Achse liegt, die ihr abschleifen müsst. Da ich nun nicht wusste, wieviel ich weg nehmen soll, habe ich mich Zehntel für Zehntel heran getastet. Dazu habe ich jedes Mal einen dünnen Strich mit dem wasserfesten Stift längs auf beide Bremsbacken gemalt, die Bremse eingebaut und die Radmutter bei gezogener Bremse festgezogen. Die Schwalbe habe ich auf ein Stück Bohle aufgebockt, damit sich das vordere Rad auch frei drehen lässt. Nun wird die Bremse nur soweit angezogen, daß es in der Bremstrommel schleift. Das Rad nun etwa 20 Umdrehungen mit der Hand drehen. Welcher Backen nun als erstes greift sieht man, wenn man die Bremse jetzt wieder ausbaut und sich den Strich auf den Backen anschaut. Geht man von meiner weiter oben beschriebenen Darstellung der Bremse aus, wurde zunächst immer die linke Bremsbacke an die Trommel gedrückt (die schlechte). Nach etwa 5 Zehntel und mehrmaligen Ein-und Ausbauen begann der Strich des rechten (guten) Bremsbacken angekratzt zu werden. Nun trat auch endlich eine spürbare Verbesserung der Bremswirkung ein. Auf Asphalt schaffe ich es noch nicht, die Bremse zu blockieren, auf Wiese und Schotter aber schon. Also vorsichtig sein, man ist es nicht gewohnt und man liegt schneller auf der Nase als man denkt... Ich hoffe nun, dass sich der gute Bremsbacken jetzt schnell einbremst und dann auch der schlechtere wieder richtig greift. (müsste er eigentlich, wenn der Belag der guten Seite nun stärker abgenutzt wird).
Sobald ich eine weitere Steigerung der Bremswirkung merke, werde ich hier Bescheid geben.
So long und viel Spaß beim Schrauben.