also, du musst dir folgendes klar machen:
die wessi mopeds ala hercules und kreidler waren hauptsächlich für die jugend bestimmt, die noch kein motorrad fahren durfte. kreidler, hercules und zündapp lieferten sich damals harte fights um jedes zehntel ps bei trotzdem noch \"guter\" fahrbarkeit. diese maschinchen waren für sportliches fahren konzipiert und mussten motortechnisch vielleicht 2jahre halten. diese wurden meist auch mit vollgas zurückgelegt
die simson hingegen war für die breite masse konzipiert. bspw. damit hubert K. damit täglich günstig, alltagstauglich und zuverlässig zur arbeit fahren kann und nicht jeden tag den trabant anschmeißen musste.
hercules, zündapp und kreidler holten ihre leistung ausscjließlich aus der drehzahl (woher auch sonst, bei 50ccm). dadurch, dass sie auf spitzenleistung getrimmt waren, wurde das fahrbare drehzahlband in dem ordentlich leistung anlag stark zusammengeschnürrt. (bei meiner hercules war es zwischen 6500U/min und 9000U/min. also stand einem ein band von ca. 3000touren zur verfügung in dem man die maschine bewegen musste. kam man unter die 6000U/min wurde aus der sportlichen maschine ein echt lahme krücke.
die 6,25ps wurden bei 8000U/min erreicht. auspuff, vergaser und der kurze ansaugweg waren auf dieses sehr schmale band abgestimmt, um (aber auch nur in dieser schmalen bandbreite) für 50ccm \"ordentlich\" leistung zu haben. alles was außerhalb dieses bandes lag litt unter der spitzen leistungskurve extrem!
simson hingegen war auf ein breites band abgestimmt. das bei 3000U/min fahrbar war und bis ca. 7500U/min gefahren werden konnte. der auspuff und vergaser sowie die sz waren auf dieses breite band konzipiert. der simsonauspuff unterstützt dies durch seine bauform extrem gut. kegel mit löchern ==> simuliert ein extrem langen gegenkonus der leistungsspitzen nicht zuläßt, zugunsten der flachen, aber großen bandbreite die der auspuff unterstützt. der recht kleine vergaser, der schon in niedriegen drehzahlen eine recht hohe strömungsgeschwindigkeit zulässt und so auch niedrige drehzahlen unterstützt. sowie die steuerzeitenwahl, die dank des großzügigen nutzhubs eine gute beschleunigung sowie drehmoent mit sich bringt, dass gerade am berg oder fahrten zu zweit nützlich ist. die max. leistung wurde bereits unterhalb der max. drehzahl erreicht, was eine gute beschleunigung mit sich brachte. bei 5500Umin die max. leistung zu haben spart auch eine menge kraftstoff, da die kiste nicht ständig ausgedreht werden muss um vorran zu kommen.
ebenfalls kam die simme mit 3 bzw. 4 gängen aus, dank des breiten bandes. die wessi mopeds hingegen brauchten 5 gangabstufungen um mit dem schmalen drehzahlband stets die richtige gangwahl treffen zu können.
zudem kommen bei den wessimopeds noch feinheiten hinzu die leistung mit sich brachten, aber in der ddr aufgrund der hohen kosten nicht markttauglich gewesen wären wie zum bsp.: nicasilbeschichtete buchsen, hartverchr. kolbenringen sowie L-ringe...
bla, bla, bla...es ist eben ein zweitakter mit lächerlichen 50ccm. kurzum, entweder ein schmales band mit \"viel\" leistung oder ein breites band mit wenig leistung.
hab schon mehrere zylinder gebaut und muss sagen, das mir persönlich 50ccm mit einer leistung von vielleicht 5ps am meisten spass machen. im unteren drehzahlbereich noch gut zu fahren und aber mitte angenehme leistungsabgabe. max. speed sind dann knapp 80km/h, was mit einer simson allemal reicht.
möchte man den gleichen zylinder sportlicher haben, verbaut man stat des aoa1 einen auspuff mit kegel im inneren und hat eine schöne, spürbare leistungsspitze im band. allerdings auf kosten der drehzahlen die ausserhalb dieses bandes liegen.
du siehst, entweder oder....
ich hoffe nun ist dir die ganze sache klarer geworden.
mfg webär.