Grundsätzlich gibt es 2 Arten den Zündzeitpunkt zu versetzen.
Der eine, den ich persönlich bevorzuge, funktioniert über einen Phasenschieber, der auf Basis von Operationsverstärkern besteht. Das große pro ist hier, wenn man den Phasenschieber entsprechend beschaltet, dann verschiebt jener wirklich den Winkel und verzögert nicht die Zeit. Das heißt, der Microcontroller wird ordentlich entlastet, da es nicht darauf an kommt, wann die Daten aktualisiert werden und auch wenn der Microcontroller einmal ausfällt, wäre es möglich weiter zu fahren.
Der andere Weg geht über eine sogenannte Interruptroutine. Das bedeutet, sobald ein Impuls an dem Microcontroller an kommt, läuft jener los. Er zählt nun in einer Schleife bis zu einer bestimmten Zahl und löst dann den Funken aus. Großes Pro hier, ist der geringe Schaltungsaufwand. Man bräuchte nur einen Optokoppler, einen Transistor, einen Spannungsregler (Siehe Avatar von Scrap, wenn ich mich nicht irre) und viel Geduld mit der Programmierung.
Das Contra hier ist folgendes: Kommt der Microcontroller bei 12000 U/min noch hinterher? Immerhin sind das 200 pro Sekunde. Wenn man da auf 1° genau regeln will, müsste die Toleranz kleiner als 0,014 ms sein.
Es kann sein, dass ich natürlich von meinem System etwas eingenommen bin. Schließlich kommt man da ohne eine ganze Anzahl teuerer Bauelemente und vielen Nerven nicht aus. Jedoch spart man sich den hohen Programmieraufwand und den teueren Microcontroler. Zum Beispiel die C-Control M 2.0 eignet sich klasse. Nicht teuer (für Conrad Verhältnisse), leicht programmierbar, hat schon 2 Frequenzeingänge, 8 A**logeingänge, usw.
Man könnte jetzt träumen...
Von einem Simsonbaustein mit kleinem 2x8 LCD Display und ein paar Knöpfen, mit denen selbst der Laie seine Zündung einstellen könnte.
Wieso überhaupt den ZZP verstellen?
Die Verbrennung im Motor wird maßgeblich von der Temperatur, der Gemischzusammensetzung und dem Druck bestimmt. Sobald sich einer dieser Faktoren ändert, so ändert sich auch die Verbrennungsgeschwindigkeit.
Da v=s/t, wobei s der Weg konstant bleibt, ändert sich die mit der Verbrennungsgeschwindigkeit unmittelbar auch die Zeit. Dies bedeutet, je höher die Drehzahl, desto größer ist der Verbrennungswinkel, wenn die Zeit als konstant angenommen wird.
Generell gilt, je weiter ich den ZZP von OT entferne, desto höher werden die Spitzendrücke und desto schneller verbrennt das Gemisch auch. Ein Ende findet das erst an der Klopfgrenze, an der die Spitzendrücke extrem hoch sind. Einen Klopfsensor könnte man nun mit einer Elektret-Mikrofonkapsel realisieren. Das hat aber keinen Sinn...
Generell versucht man in bzw, kurz nach OT sehr hohe Drücke zu erzielen, da dadurch mehr Arbeit verrichtet werden kann.
MfG Psy