Beiträge von ARilk

    Hallo Micha,

    sicherlich wird man mich hier gleich steinigen ... Ich möchte sie nicht schlecht reden, aber von diesen günstigen Stoßdämpfern wirst du nicht die qualitativen Anforderungen erfüllt bekommen, wie du sie erhebst. Die von dir verlinkten Stoßdämpfer haben recht wenig mit der originalen Qualität zu tun und sind funktionell weit weg von deinen Ansprüchen.

    Generell sind deine beschriebenen Zusammenhänge nicht falsch, mit der Essenz, dass jeder spezielle Dämpfer seinen speziellen Einsatzzweck hat. Man muß das Fahrwerk auch immer in Gänze betrachten: eine gute Balance zwischen vorn/hinten, passend zu den bewegten Massen und Einsatzzwecken, ist nicht trivial. Beispielsweise werden die YSS-Dämpfer mehrfach als "zu weich" beschrieben, was auch meine persönliche Erfahrung teilt. Jedoch eignen sie sich mit der ZT-Gabel hervorragend z.B. für den Solo-Betrieb im SR50 meiner (leichten) Tochter.

    Ich habe bei den Simsons sehr viele verschiedene Dämpfer ausprobiert, bin am Ende jedoch mehrfach bei aufgearbeiteten originalen DDR-Stoßdämpfern gelandet. Von den "Bling-Bling-Kevin-Performance-Dämpfern" halte ich rein garnichts, zumal ich mir den Stress mit der Rennleitung nicht geben will. Aber da hat jeder seinen eigenen Kopf.

    In meiner MZ fahre ich vorn und hinten mit den progressiven Federn von Würth und Schwarz, das fühlt sich auf der Straße (mit/ohne Sozius) wirklich sehr angenehm an und der TÜV hatte mit den Begleitpapieren nie etwas einzuwänden.

    Die originalen DDR-Enduro/Comfort-Dämpfer waren recht breitbandig aufgestellt, um mehrere Kompromisse zu vereinen - bzw. zu ermöglichen. Das vergleichbare Adäquat findest du z.B. hier und der stattliche Preis ist mMn durchaus berechtigt.

    Wieso, hat die s51/1 kein Standlicht?

    Das hängt mit den baujahresbedingten gesetzlichen Änderungen u.a. der /1-Modelle (S51/1, SR50/1, SR80/1) zusammen. Ab ~1989 ist hierfür lt. StVZO §51 Abs.1 relevant: "Kraftfahrzeuge – ausgenommen Krafträder ohne Beiwagen und Kraftfahrzeuge mit einer Breite von weniger als 1000mm – müssen zur Kenntlichmachung ihrer seitlichen Begrenzung nach vorn mit zwei Begrenzungsleuchten ausgerüstet sein, ...".
    Dies stellt eine Ergänzung/Konkretisierung zu §17 StVO Abs.4 dar: "Haltende Fahrzeuge sind außerhalb geschlossener Ortschaften mit eigener Lichtquelle zu beleuchten ... Auf der Fahrbahn haltende Fahrzeuge ... die ohne Schwierigkeiten von der Fahrbahn entfernt werden können ...".

    Damit sind unsere Simsons ab BJ1989 (Breite <1m) von der Standlichtpflicht ausgenommen. Betrachtet hierfür aber auch euer Zubehör: mit den Seitenkoffern kann es da schon wieder anders aussehen, aber so tief habe ich nicht recherchiert.


    Warum haben die Fahrzeuge ab ~1989 dennoch vorn eine Standlichtbirne?
    Relevant ist immer die baujahresbedingte Zulassung der Fahrzeuge. So wie es ab Werk bei einem Fahrzeug gebaut und vom KBA/KTA zugelassen wurde, hat es Bestandsschutz und muss genau so funktionieren. Gesetzeskonforme "Updates" im Sinne der Sicherheit sind jedoch zulässig. (z.B. Nachrüstung eines Bremslichtes bei uralten Zweirädern)
    Es gibt andauernd neue Regelungen: bei Klein-/Leicht/Krafträdern ohne Beiwagen ist die Begrenzungsleuchte im Scheinwerfer zulässig, wenn auch nicht gefordert. Sie darf ebenfalls mit dem Abblend- bzw. Fernlicht leuchten. Vorgeschrieben ist das aber nicht, wenn sie nicht ab Werk (KBA-/KTA-Zulassung) eingebaut war.
    Ab ~1988 ging darum, dass beim Ausfall des Hauptscheinwerfers vorne noch eine weiße Ersatzleuchte brennen sollte. In diesem Fall fälschlicherweise als Standlicht bezeichnet. Deswegen leuchtet Diese auch immer mit, sobald der Hauptscheinwerfer eingeschaltet ist. Verwirrend ist nur, dass man so nicht fahren darf: daher bildet der unkontrollierte Ausfall der Scheinwerferbirne mit leuchtender Standlichtbirne (am Tag) hier wohl die Ausnahme, ist aber streng genommen eine Ordnungswidrigkeit.


    In Gänze betrachtet, ist das Thema echt verwirrend, da drei/fünf verschiedene Gesetze mit jahresbezogender Dynamik betrachtet werden müssen. Ich bin kein Jurist, aber da mich das Thema interessiert habe ich ein wenig quer recherchiert:

    - jahresweise Änderungen der DDR-StVO und DDR-StVZO mit jeweils jahresspezifischer Bauartgenehmigung (=Bestandsschutz);

    - jahresweise Änderungen der bundesdeutschen Straßenverkehrsgesetze (StVO/StVZO);

    - jahresweise Änderungen des EU-Rechts.


    Glücklicherweise hat man sich bis 1990 darum bemüht, in beiden deutschen Ländern die StVO und StVZO weitestgehend gleichzuschalten. Dennoch gab es landesspezifische Unterschiede im Detail. Gleiches gilt übrigens auch zwischen dem deutschen- und dem EU-Recht: auch hier gibt es landesspezifische Unterschiede.


    Der Text ist mal wieder länger geworden, geht am ursprünglichen Thread vorbei, und ist sicherlich ergänzungswürdig, fühlt euch hiermit dazu eingeladen. ;)

    Wie ist das denn , wenn man ohne Batterie fährt geregelt ? Früher ( den schlechten alten Zeiten ) sind wir mangels Batterien doch auch monatelang ( oder immer ) ohne Batterie gefahren . Da hat es doch auch funktioniert und mir ist selten bis gar nicht eine Glühlampe durchgebrannt .

    Die alten Narva-Glühlampen hatten deutlich größere Toleranzen, als die "neumodisch auf Kannte genähten" Birnen. Sie hielten einfach länger durch, was auch meine aktuellen Erfahrungen zeigen. Die Drosselspulen puffern schon ein wenig Leistung weg, deswegen und wg. der halbwelligen Gleichrichtung, wird das Ding auch warm. Aber sie schlucken eben nicht die kpl. "Überleistung" weg, da die Spannungsregelung fehlt. Wenn eine der drei Lasten (Tacho, RL, Ladung) aus welchen Gründen auch immer wegfällt, steigt die Spannung über 6V und die verbliebene funktionierende Birne brennt durch.


    @ckich: Ich habe nicht geschrieben, dass für das Rücklicht eine Batterie notwendig ist. Die 59a/b (=Mittelanzapfung) habe ich angesprochen, und auch dass Ladung, RL, Tacho, BL die Leisung von der 21W-Spule bekommen. Aber ich freue mich auf deinen praktikablen Lösungsvorschlag.

    Hier gehts um die Schwalbe, daher ist dieser Absatz eher ein Vergleich, umfasst jedoch die gleiche Ursache: das Problem des Thread-Erstellers gab es in den 1980'ern in gesteigerter Form zu haufe bei den S51N's, oder S51E4 (ebenfalls mit 21W-RL/BL-Spule), bei welchen Ladeanlage mit Drossel & Bleibatterie komplett fehlen: die Fahrer konnten quasi ein Birnen-Abo anschließen. Jedenfalls schaffte dort damals ein paralleler Lastwiederstand eine gute Abhilfe, um die Überleistung quasi zu verheizen. Dazu gabs auch mal einen Artikel in der Zeitschrift "Practic". Sowie ich die Zeit finde, fische ich ihn mal aus dem riesengroßen Stapel heraus ... der Winter wird lang ...

    Hallo miteinander,

    bei der 2'er Schwalbe (6V) mit dem E-Baustein, sind Tachobeleuchtung und Rücklicht zueinander parallel (5W+1,2W) an Klemme 58 des Zündschlosses. Beide bekommen in Schalterstellung #2 die Spannungsversorgung über die 59b von der Schlusslichtdrossel und letztendlich von der 59a/b der 21W-Lichtspule auf der Grundplatte.

    Diese 21W-Lichtspule versorgt aber auch die Ladeanlage (63/63a), sodass sich deren Leistung auf die Batterieladung und Rücklicht/Tachobel./Bremslicht aufteilt.

    Es gibt hier keine aktive Spannungsregelung, sondern die Leistungen werden passiv über die Drosselspulen verteilt. Fehlt nun eine Last, z.B. durch eine kaputte Tacholampe, steigt die Spannung an der Rücklichtlampe weit über 6V an und sie brennt ebenfalls durch. Gleiches passiert, wenn die Lastabnahme zur Batterieladung unterbrochen ist.

    Mögliche Ursachen können mMn sein:

    - Korrossion an den Kabel-, Sicherungs- und Birnenkontakten;

    - Feinsicherung (2,5A, flink) defekt (für die Ladung der Batterie);

    - Hauptsicherung der Batterie (4A, träge) defekt;

    - Batterie fehlt/defekt;

    - Ladeanlage mit Schlusslichtdrossel (8871.5/1) defekt [... das hatte ich selbst aber noch nie].

    Hallo miteinander,

    ich bin nicht ganz neu hier und komme aus Thüringen. Die DDR-Fahrzeuge haben mich seit den 70'er Jahren begleitet. In den vielen Jahren gab es immer wieder zweiradbezogene Restaurationsprojekte um die ich mich nie geschlagen habe, welche ich jedoch nicht in diversen hintersten Ecken verstauben lassen konnte. So hat sich schleichend eine gute Menge an MZs und Simsons hier angesammelt: sowohl komplette Neuaufbauten, aber auch viele Fahrzeuge denen man ihr Leben ansieht. Alle Zweiräder sind einsatzbereit, technisch TipTop und ich habe keine "geschminkten MZA-Leichen" hier stehen. Diese Tatsache ist zu einer echten Herausforderung geworden, da alle Schnuggies regelmäßig begutachtet, geputzt, gewartet und auch bewegt werden wollen. Dabei hat Jede ihren eigenen Charakter: Zicke, Diva, Miststück, Kampfsau, Arbeitstier, ... und ich mag jede mit ihrer individuellen Story/Geschichte dahinter.

    Hier gelandet bin ich überwiegend als stillschweigender Mitleser vieler Threads; sowohl kopfschütteld, als auch zum kurzweiligen Innovationsupdate.


    MfG, A.

    Hallo miteinander, das Thema ist hier etwas älter und ich war auch lange nicht mehr hier. Nachdem mein Account nun wieder neu ist ... Ich habe diesen Thread mehrfach vollständig gelesen und bin im Nachhinein über einige unpassende Beiträge sehr "verwundert", teilweise verärgert.


    Vor über einem Jahr habe ich eine nagelneue DCDI bekommen. Nach langer Suche ergab siche der Kauf einer S51/1B BJ1990, was das prädistinierte Objekt für den Einsatz dieser DCDI war. Nun bin ich auch ein bekennender Befürworter der Powerdynamo-Gleichspannungsstrategie.


    Wie ich das gemacht habe:

    1.: Powerdynamo eingebaut, kpl. neuer selbstgestrickter Baum, alles fein;

    2.: eine gute Batterie und parallel zum Spannungsausgang des PD-Leistungsreglers (der ja eh schon einen dicken C eingebaut hat), einen zusätzlichen 22000µF-Kondensator, ... kann ja nicht schaden;
    3.: der Anschlag-Bippus an der PD-Grundplatte ist nicht da ... es geht aber, wenn man sich an den Bohrlöchern orientiert; sie sind 1:1 zur Vape, siehe bebilderte Anleitung;
    4.: ich habe (pauschal, wie immer) in der Leitung #2 die bekannte Leisungsreduzierung eingebaut (2x 220Ohm in Reihe und eine Diode 1N4007 dazu parallel), welche die Ansteuerung erheblich entlastet, siehe obiger Beitrag;
    5.: beim Abblitzen wandert der Strich sehr genau, wie die Kurve eingestellt ist;
    6.: das System funktioniert traumhaft! Ich bin begeistert. Der 50'er zieht im 3. Gang den Berg hoch, welchen ich zuvor (total Originalo) nur grad'malso mit dem 2. Gang geschafft habe. :D
    7.: die Option mit dem 220pF-Entstör-Kondensator (parallel über 15 und 31) habe ich vorbereitet hier liegen, aber bisher nicht als nötig erachtet, da das Oszi unauffällig blieb;
    8.: sicherheitshalber habe ich eine 500mA-Sicherung dazwischen gehangen; gemessen habe ich max. ~350mA Stromaufnahme. (weil es die Frage hier irgendwo mal gab...)
    ...128.: Querschläger: das ganze Moped ist nun auf Batteriezündung umgebeaut, a'la MZ. Ergo: ohne Batterie ist alles doof. (Das ist hier kein Showstopper)

    Ja: es gibt die Delta, welche auch wirklich innovativ ist und wahrscheinlich in dieser DCDI ihre tieferen Wurzeln hat. Ich habe auch lange gegrübelt. Jedoch mag ich halt die "ans Original" angelehne Bauform.

    So, nun steinigt mich bitte. Falls jemand seine DCDI (egal ob für Vape oder E-Zündung) abgeben möchte, ich nehme sie sehr gern: => bitte um PN.


    Vielen Dank fürs Lesen, mfG: der Andreas.