Beiträge von Bulla2000

    Habe es mangels aktivem Simsonleben zwar Anfang der 90er letztmalig gemacht, aber ich habe immer insbesondere das Endstück abgemacht, den Schalldämpfer rausgeholt, beides mit Benzin übergossen und abbrennen lassen. Die braunen oder grauen Rückstände dann ausgeklopft (keine Beulen in Auspuff machen) bzw. mittels Drahtbürste beseitigt. Und einmal im Jahr den mittleren Teil ebenso.
    Kommt ja bald wieder auf mich zu ;).

    Wie ich der Diskussion hier entnehme, gibt es mit mir nur recht weniger Mitglieder, die ihre Kindheit und Jugend in der DDR verbracht haben.
    Die durchaus kontroverse Diskussion gefällt mir inhaltlich sehr und hilft vielleicht auch, gewisse Vorurteile, die zumeist aus der Indoktrinierung durch die Medien entstanden ist, abzubauen.
    Ich kann nur nochmals betonen, dass ich freilich nicht die Ansicht vertrete, in der DDR wäre alles besser oder gut gewesen. In der Summe alle Dinge liegt die DDR aber in meinem persönlichen Fall doch im Ergebnis vor dem heutigen System.
    Denn die ganzen Errungenschaften der Nachwendezeit oder der Wiedervereinigung sind grundsätzlich Goldes wert, leider aber gehen sie mit gravierenden Nachteilen einher. Klar finde ich es prima, heute auswandern oder reisen zu können, wann und wohin ich möchte. Nur, wer kann größere Urlaube im Ausland noch bezahlen mit 2 Kindern? Die Freiheit ist also abhängig vom Einkommen und dies ist, solange man nicht der absolute Überflieger oder von Beruf Sohn/Tochter ist, sehr unsicher und –abgesehen von Beamten- nicht planbar.
    Die nächste Freiheit ist, jederzeit alles kaufen zu können. Nur zum Kauf braucht man auch Geld, also Einkommen. Abgesehen davon, dass man wegen des allgegenwärtigen Überflusses das einzelne Produkt nicht mehr schätzt und auch keine Freude über den Erwerb mehr stattfindet, sind besonders lebensnotwendige Produkte wie Lebensmittel recht teuer geworden, vor allem gesundes Essen ist fast unbezahlbar (Bio-Produkte). Mit der Meinungsfreiheit ist es zwar deutlich besser als zu DDR-Zeiten bestellt, jedoch gilt dies ebenso nicht absolut, wird man doch recht schnell auch für politisch inkorrekte Äußerungen verurteilt und ins Gefängnis befördert (Stichwort: Verbrechen der Wehrmacht, Naziverbrechen etc.). Nun bin ich beileibe kein Rechter, Gott bewahre, aber das gibt mir doch zu denken. Das Demokratieverständnis der sog. Volksparteien ist auch zweifelhaft, weil seit Jahren nicht mehr für das Volk, sondern für das eigene Wohl oder das der Lobbyisten regiert wird (keine Steuerreform, keine Reform der Sozialversicherungen etc.). Zudem finde ich es befremdlich, wenn nach Wahlen die Vertreter der „Volksparteien“ dem demokratisch gewählten Vertreter rechter Parteien das Gespräch am Wahlabend verweigern, sich in Beleidigungen ergehen usw. So sehr, wie ich diesen braunen Sumpf auch verabscheue, der Kandidat ist demokratisch gewählt und das habe ich zu akzeptieren. Demokratie ist ja nicht nur dann gut, wenn sie ins eigene politische Spektrum hineinpasst. Das hatten wir ja in DDR.


    Wenn ich mir anschaue, wie ich meine Kindheit verbracht habe, dann verklärt sich zugegebenermaßen der Blick zurück ein wenig. Fakt ist aber, dass es eine sehr glückliche Kindheit war. Die sozialen Strukturen waren sehr fest, die Eltern hatten ne sichere Arbeit und wenn auch bescheidenes Einkommen. Die relative Sorgenfreiheit machte die Menschen ruhiger, alles lief einfach ruhiger und mit mehr Fröhlichkeit ab. Dieses furchtbare Konkurrenzdenken (mein Haus, mein Boot usw.) gab es nicht, weil alle Leute, gleich welchen Standes, nur die gleichen Möglichkeiten hatten. Man konnte sich ein Häuschen bauen, weil man wusste, in 20 und 30 Jahren habe ich noch Arbeit, kann also die Raten noch zahlen. Alle lebensnotwendigen Güter waren ausreichend vorhanden. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Regale im Konsum oder der HO einmal leer waren. Brot, Butter, Käse, Wurst gab es immer, Konserven, Obst, Gemüse, Eier etc. pp. ebenso. Luxus war selten und musste mit Fleiß oder Beziehungen erarbeitet werden, aber ist das so schlimm gewesen? Brauchte man unbedingt ein Auto, wo fast jeder in unmittelbarer Nähe seines Wohnortes die Arbeitsstelle hatte? Zudem fuhren auch durch Kleinkleckersdorf am Tage ausreichend Busse bzw. Züge, um die Leute für billiges Geld zur Arbeit zu fahren und zurück. Heute ist man bei uns in ländlichen Gegenden aufgeschmissen, wenn man kein Auto hat oder sich keines leisten kann.


    Fernseher, gab es eigentlich immer, manchmal musste man ein wenig suchen. Aber war das so schlimm? Die Leute haben sich stattdessen abends in diversen staatlichen, halbstaatlichen oder gesellschaftlichen Organisationen getroffen und es wurde miteinander geredet, gearbeitet oder auch mal Karte gespielt. Die Leute schotteten sich bei weitem nicht so ab wie heute, wo jeder sich selbst überlassen ist. Die soziale Wärme war aus heutiger Sicht hervorragend.


    Die Kriminalitätsrate war sehr niedrig, bedingt auch durch ein sehr geringes Gefälle zwischen Arm und Reich, auch bedingt durch die Arbeit. Denn wer früh um 5 aufstehen musste, weil halb 6 der Bus fuhr und um 6 arbeiten ging, kam regelmäßig mit dem Bus erst gegen 17 Uhr wieder nach Hause und hatte auch wenig Lust, abends oder nachts noch Action zu machen.


    Oder sei es die Kinder- und Jugenderziehung gewesen. Manch einer meint, die Zwangsmitgliedschaft in der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ oder in der FDJ habe den Kindern geschadet. Ich bin der festen Überzeugung, sie hat die Kinder eher gefördert. Man gehörte einfach zusammen, unternahm gemeinsam in der Gruppe viele Dinge, suchte Altstoffe, half älteren Leuten oder den Patenbrigaden bei der Arbeit, war immer aktiv. Alleine meine 3 Aufenthalte im Ferienlager waren einfach herrlich, gerade für uns Kinder. Jeden Tag was Neues zu entdecken, Lagerfeuer am Abend mit Grillwürsten, Sport, Wettkämpfe, Kulturprogramm usw. Einfach mal raus aus dem Elternhaus und andere Kinder kennen zu lernen, für die Eltern leicht finanzierbar und eine Entlastung dazu. Und die Ferienlager waren immer wunderschön gelegen, meist mitten im Wald oder an Seen, einfach nur Abenteuer pur. Was haben wir nicht alles in der Klasse unternommen. Gemeinsam z.B. Kastanien für den „sozialistischen Wettbewerb“ gesammelt und die dann den Förstern übergeben, die diese für die Fütterung der Waldtiere nutzen. Heute bleibt das Zeug liegen und der Forst kauft für teueres Geld Tierfutter ein, dafür sitzen die Kids am PC und ziehen sich fettige Burger und Co. rein oder sterben vor Langeweile. Oder die heute tlw. „neu entdeckten“ Klassenpatenschaften. Jeder schwache Schüler hatte nen guten Schüler als Pate und es wurde nach der Schule geübt und gelernt. Mir fiel Mathe immer etwas schwer, also hat mir unser Mathe-Bester geholfen, dafür habe ich dann Klassenkameraden bei Deutsch oder Russisch geholfen usw. Prima Sache und völlig kostenfrei für die Eltern.


    Die wichtigsten Dinge im Leben waren abgesichert. Jeder Schüler wusste, ich lande nicht auf der Straße, bekomme 100%ig einen Ausbildungsplatz (nicht immer den gewünschten, aber immerhin kein Hartz IV), danach bekomme ich 100%ig nen sicheren Job bis zur Rente, die auch 100%ig sicher war. Wer, außer den Beamten, weiß denn heute, ob er in 6 Monaten, 5 oder 25 Jahren noch Arbeit hat, noch ne Krankenversicherung hat oder ne Rente bekommt?
    Und vor allem: von Einzelfällen einmal abgesehen, ist jeder in seiner Heimat beschäftigt worden oder dort, wo man freiwillig hingezogen ist. Wenn ich heute meine Situation vergleiche, wo ich seit 5 Jahren getrennt von meiner Familie, von Freunden und sozialen Netzwerken lebe, weil ich halt zuhause in Thüringen trotz gutem Uniabschluss und Empfehlungen keinen adäquaten Job finde, dann macht mich das traurig. Nur immer Wochenend-Papa zu sein, ist mittlerweile quälend, zumal meine Große am Montag früh immer Rotz und Wasser heult, weil Papa doch nicht fortgehen soll. Das brennt in der Seele.


    Die Nachteile der DDR sehe ich vor allem in einem korrupten und gewissenlosen Regime, und den Machenschaften der unsäglichen Stasi. Wobei ich nochmals betonen möchte, dass ein normaler DDR-Bürger niemals Kontakt oder Probleme mit diesen Leuten hatte. Es gab gewissen Regeln, die wusste jeder und man konnte sich einrichten. Wer das eben nicht wollte, musste die Konsequenzen tragen. Ich bedaure jedes einzelne Opfer der Stasi-Gewalt und will auch nichts beschönigen, aber ein wenig die heutige Aussage der Medien relativieren, die Stasi hätte jeden der 17 Mio. Bürger geschliffen. Dem war nicht so!


    Ebenso die Polemik gegen unsere Grenzsoldaten. Ja, hätten sie denn nicht schießen und damit einen befehl verweigern sollen? Erstens wusste jeder, welche Risiken ein Grenzdurchbruch mit sich bringt. Wer das Risiko bewusst eingegangen ist, braucht sich hinterher nicht zu beschweren, wenn das Risiko eintritt. Zweitens möchte ich die heutigen Mahner und Zeigefinger-Heber in der Situation eines Grenzsoldaten sehen. Schießen+Treffen oder 3 Jahre Bautzen II. Also auch das ist relativ zu sehen.


    Und das viele Leute 1989 auf die Straße gegangen sind, ist halt dem menschlichen Verstand geschuldet. Das eigene Leben, das was man hat, wird nicht als wertvoll angesehen, aber das, was Andere haben, als sehr wertvoll. Ist einfache Psychologie. Die Leute dachten, sie könnten die Freiheiten des Westens, die Konsummöglichkeiten, die bunte schillernde Welt bekommen, aber gleichzeitig den sicheren Arbeitsplatz und die soziale Absicherung der DDR behalten. Das böse Erwachen kam dann einige Zeit später, als 100.000e entlassen und in die Mühlen von Arbeitsamt, vielfache Umschulungen, Sozialhilfe, Hartz IV usw. kamen und bis heute nicht oder nur schwer wieder herausfinden konnten. Die Werte, die man damals selbstverständlich hatte, wurden nicht als solche erkannt und wenn Karl-Eduard v. Schnitzler den Finger auf die negativen Seiten des Westens legte, wurde es als Propaganda abgetan.


    Was will man also, darüber waren sich viele Leute nicht im Klaren. Was sind die wahren wichtigen Dinge im Leben? Ist es Reisefreiheit, unbegrenzte Konsummöglichkeiten etc. oder ist es eine innere Zufriedenheit, eine Freiheit vor Existenzsorgen, eine bescheidene Art von Geborgenheit? Klar haben die Leute in der DDR im Vergleich –verglichen am Konsum- ärmlicher gelebt, aber waren wir nicht tief im Inneren reicher? Zusammenhalt, Gleichheit, kein Egoismus in Beruf und Privatleben, Freude an kleinen Dingen des Lebens, Freiheit vor Existenzsorgen? Da muss jeder für sich entscheiden, was für einen wichtiger ist.


    Ich möchte die DDR, so wie sie war, sicher nicht zurückhaben, aber ich würde gern auf meinen geliebten Astra, TV, PC, Levis und Hifi-Anlage verzichten, wenn ich nur wieder eine gesicherte Arbeit in Familiennähe hätte und ich meine Kinder kostenfrei in die Kita und in eine gute Schule schicken könnte. Aber so kann jeder sich anders entscheiden, die Gedanken sind bekanntlich frei.

    Und natürlich ist die Wohnung die eines "Knastrologen", unaufgeräumt, liederlich, schlechter Allegemeinzustand...damit passend zum heute politisch korrekten Klischee der armen DDR-Bürger, die hungern musste und unter der Brücke wohnten...


    Da bekomme ich ständig nen Würgereiz, wenn ich sehe, welches Bild heute nur noch von meiner Heimat verbreitet wird. Und wohl noch von Leuten, die die DDR niemals an eigenem Leib erfahren haben. Ich habe 15 Jahre in der DDR verbracht und bin heilfroh darum. Hervorragende Schulbildung, Gesundes Aufwachsen (Sport, Fahrradtouren mit den Kumpels etc. statt PS3 und McDoof), keine Existenzsorgen. Ich will da nichts verklären, aber die schlechten Seiten der DDR (Wartezeit für Luxus-Konsumgüter, alles Lebensnotwendige gab es immer und jederzeit), (Stasi: wer sich an die Regeln gehalten hat, hat die nie gesehen), Grenze (jeder wußte, was passiert, wenn ich mich von der Brücke stürze und sterbe, kann ich auch net den Architekten der Brücke verklagen) usw. werden heute deutlich überbetont, vielleicht auch um die Schwächen des heutigen Systems zu überdecken (grenzenloser Egoismus, keine familienfreundliche Arbeit (Stichwort Berufspendler wie ich), Existenzsorgen (habe ich in 2 Jahren noch meinen Job), kein funktionierendes Gemeinwesen wie auf dem Niveau der DDR (Stichwort: Volkssolidarität, überall Polizei vor Ort, geringe Kriminalitätsrate).


    Man muss immer beide Seiten sehen, ein objektiver Vergleich sagt mir aber, beide Systeme haben keinen entscheidenen Vorteil. Denn die heutigen Freiheiten nützen auch nur dem, der dauerhaft Arbeit hat. Wohin kann ich reisen, wenn ich kein Geld habe? Ich kann mir ein Haus nach meinen Wünschen bauen, nur weiß ich, ob ich in 5 Jahren Arbeit habe und die Raten bezahlen kann?) und Meinungsfreiheit ist auch nur eingeschränkt (Stichwort Volksverhetzung, worunter alles gefasst wird).


    Wie gesagt, ich bin sehr froh, in der DDR aufgewachsen zu sein und ich kann z.B. meine Großeltern zu beglückwünschen, dass sie ihre 40-45 Arbeitsjahre in DDR gearbeitet haben, wo man sich keine exsitenziellen Sorgen machen musste und Kinder noch kein Armutsrisiko waren.


    So, und nun kann sich jeder natürlich seine eigene Meinung bilden, aber die Schwarz-Weiß-Denke heute (DDR-alles schlecht, heute=alles prima) stinkt zum Himmel. :wacko:

    Hatte mir ja den kompletten Lager/Dichtungssatz beim Moped-Store bestellt. Am Samstag mit Schwiegervater Motor aufgemacht, Lager, Kurbelwelle raus und was sehen wir? Kurbelwellenlager und Kurbelwelle tlw. stark verrostet. Das Lager ging leicht von der Achse zu ziehen...schon mal schlecht. Naja, dann Rost abgeschliffen und neues Lager aufgesteckt...ging auch wieder leicht drauf. Also *heul**seufz* muss ne neue Kurbelwelle nebst Primärritzel für Kupplung her. Da sind die Lager wohl auf der Welle gelaufen. Dafür sind Getriebe, Zylinder und Kolben im Bestzustand.
    Langsam wirds richtig teuer. Bisher mit Lackierung und Neuteilen und Kaufpreis bei 800 Euro :S:evil:


    Naja, da weiß man später wenigstens, das alles wichtige neu ist. Es geht weiter im Projekt. :dance: