S50B1 geht warm aus und springt nicht/schlecht an

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  • Hallo allesamt,
    heute bin ich erstmals mit meiner neu(gebraucht) gekauften Simson S50 B1 gefahren, welche vom Vorbesitzer eigentlich gescheit restauriert wurde.
    Der Motor wurde komplett überholt, der Auspuff von MZA ist neu, ebenfalls auch der Vergaser.
    Heute bin ich dank 1.3. und neuem Kennzeichen erstmals mit meiner Simson gefahren. Auf gerader Strecke waren nur 60km/h drin, was aber nicht sooo schlimm ist.
    An der Ampel ging sie hier und da mal aus, untenrum zog sie ganz gut, im dritten Gang war es obennrum recht träge.
    Daher habe ich den Vergaser einstellen wollen, s.h. Drehzahl rauf und CO-Schraube soweit drehen, bis sie am höchsten und besten läuft. Soweit so gut, aber danach sprang sie so gut wie nicht mehr an. Vom Gefühl her hätte ich auf eine zusitzende Düse getippt, aber gelesen habe ich hier vom Kondensator: wo sitz der denn?
    Auf Verdacht erneuern? Kalt springt meine Simson echt beim ersten Tritt an und läuft seeehr sauber! Die Kerze war eher trocken, aber nicht nass, auch mit Bremsenreiniger sprang sie nicht an. Der Zündfunke war eher etwas schwächer, aber wie stark der an einer 6V-Anlage überhaupt sein darf weiß ich nicht, beim Auto wäre er aber zu schwach gewesen.
    Steht die Simson übrigens so 15 Min, so springt sie wieder an. Der Krafststofffilter ist voll, daran sollte es eigentlich nicht liegen.
    Wenn ich den Vergaser zerlege: welches Typ müsste ich drinhaben bzw. welche Düse und welche Nadelhöhe?
    Das würde ich dann gf. direkt mit überprüfen.
    Vielen Dank für Eure Hilfe,
    Marc

  • Der Kondensator ist die Standardfehlerquelle für "geht aus wenn warm umd erstmal nicht wieder an, bis kalt". Er sitzt, wenn du den Motordeckel auf der Zündungsseite abnimmst, auf der Grundplatte der Zündung hinter dem Polrad. Ich such mal ein Bild.
    Auf Verdacht erneuern ist auf jeden Fall gut, so wie du das Problem beschreibst. Am Besten gleich 2-3 von den Dingern bestellen, gehen wohl beim Einbau ganz gerne kaputt oder kommen kaputt aus der Packung. Hatte ich zwar noch nie, hört man aber häufiger.
    Edit: da steht schon alles -> http://www.schwalbennest.de/si…inbau-funktion-83899.html

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  • Ein Kondensatorwechsel ist auch daran zu erkennen, dass die Unterbrecherkontakte abegenutzt aussehen....Dazu muss man auch sagen, dass die Kondensatoren echt der letzte Müll sind und man davon besser einen auf Vorrat haben sollte.

    Ich bin gegen einen Gorilla-Krieg: Ich sage: Frieden schaffen ohne Affen!

  • Hallo Ihr zwei,
    cool, so Spezialwissen ist ja für einen Noob immer Gold wert.
    Hab nun bei Ebay erst einmal ein Zündungsset mit Stecker/Kerze/Kondensator/Kabel und Kontakt von Beru bestellt.
    Schau mir das nach Einbau noch einmal an und werde berichten, vorab sind ja hier noch die närrischen Tage. :panic:
    Sofern der Kontakt eher verkokt ist: ist das Wechseln sowie Einstellen der Zündung ein Hexenwerk oder einfach nach Schließwinkeleinstellung mit Stroboskoplampe und Verdrehen der Grundplatte machbar?
    Viele Grüße,
    Marc.

  • Für so manchen wird das Einstellen der Unterbrecher-Zündung immer Hexenwerk bleiben :)
    Ganz so einfach wie bei der elektronischen Zündung ist es leider nicht, aber ich habs als Jugendlicher auch nach ein paar Stunden aufm Boden hinbekommen. Trotzdem bleibt das Unterbrecherzeug natürlich immer verschleissanfälliger (U-Zündung vs. E-Zündung ist auch so ein Glaubenskrieg).


    Bebilderte Anleitung wäre z.B. hier:
    http://www.moser-bs.de/Simson/zuendung.html


    Motor ist zwar leicht anders, das Prinzip sollte aber das gleiche sein.



    Achja, was du evtl. brauchen könntest: Abzieher fürs Polrad! (Spezialwerkzeug, Pfusch mit Abhebeln per Schraubendreher o.Ä. kann das Polrad ruinieren)
    Spezialfett für den Schmierfilz auf der Grundplatte (gibs das noch irgendwo? kA :D )
    Halteband / Ölfilterschlüssel um das Polrad zum Lösen seiner Haltemutter zu fixieren. Da pfusche ich immer kreativ

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  • Hi,
    bei meinen Autos mache ich das halt mit nem Schließwinkeltester und einer Stroboskoplampe.
    Der fachliche Hintergrund ist mir schon klar, bei meiner Simson war sogar ein Polradabzieher dabei.
    Das Lösen der Mutter mache ich dann aber mit einem Schlagschrauber, das ist einfacher.
    Und Boschfett für den Nocken habe ich auch, wenn dann ordentlich.
    So Arbeiten machen ja echt Spaß, hoffe aber, dass mein Polrad auch die Zündmarkierungen hat, denn mit einer Messuhr müsste ich wieder fummeln, da ich keinen Adapter für die Kerzenbohrung besitze.
    Viele Grüße,
    Marc.


    PS: wie geil, Du hast ja auch eine S50B1 !

  • Hi,
    PS: wie geil, Du hast ja auch eine S50B1 !


    Jo, aber schon seit ein paar Jahren auf 12V und Elektronikzündung :)


    Bei der Unterbrecherzündung war wichtig dass der Unterbrecher im OT 0,4 mm öffnet.
    Der eigentliche ZZP bei dem originalen S50 Motor (M53 bei 3 Gang) ist 1,5 mm vor OT, da muss der Unterbrecher sich gerade eben öffnen. Wenn man einen Streifen Alufolie oder Ähnliches zwischen die Kontakte steckt und leicht zieht merkt man wann er öffnet.


    Hier ist noch ne gute Seite für alles rund ums Moped, da findet man auch zum Vergaser und dessen Einstellung alles:


    http://www.mopedfreunde-oldenb…html/simson_zuendung.html

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  • Hi,
    ja, eine kontaktlose Vape wäre schon was, aber im Ernst: mit der Simson komme ich vielleicht auf 500km/Jahr, ich nutze sie nur, um mal eben von a nach b zu fahren, einfach weil´s unkompliziert ist. Für den Rest nehme ich den PKW oder Motorrad. Dementsprechend möchte ic auch erst einmal die Kirche im Dorf lassen ujnd erst einmal fahren. Zur Zündeinstellung:
    Sofern ich es recht verstanden habe, so fasse ich mal zusammen:
    Polrad runter, Kontaktplatte markieren(falls nicht vorhanden(
    Kontaktplatte ausbauen und Kondensator erneuern, Zündkontakt ggf. auch/je nach Abbrand
    Der max. Kontaktabstand auf 0,4mm mit Fühlerlehre einstellen und sehen , dass der Kontakt bei Zündmarkierung auf dem Polrad gerade eben öffnet
    (habe ich überhaupt eine Markiereung auf dem Polrad oder muss ich diese selbst anbringen??)
    Die Simson müsste dann so erst einmal anspringen
    Mittels Stroboskoplampe überprüfe ich noch einmal den ZZP, wobei die Zündung weder eine Fliehkraft noch eine Lastverstellung besitzt (Drehzahl also nebensächlich)



    Hab ich alles richtig verstanden?
    1000 Dank und Helau,
    Marc.

  • Ich hatte bei meiner B1 eine Markierung auf dem Polrad.


    Grundsätzlich funktioniert die mechanische Zündung natürlich auch praxistauglich, mein Großvater und Vater sind damit über Jahrzehnte zur Arbeit gefahren. Für 500 km sollte es erst recht reichen :)
    Je nach Verschleisszustand reichts ja auch die Unterbrecherkontakte mit einer Kontaktfeile zu glätten. Kontakte allgemein mal säubern kann meistens eh nicht schaden, gerade wenn der Restaurator es da vielleicht nicht so genau genommen hat. (Wenn sie oben rum nicht gut zieht, liegt der ZZP evtl. schon zu weit Richtung spät?)


    Ansonsten hört sich das in der Theorie schon alles ganz richtig an. Bei Youtube gibts bei Problemen natürlich auch Videos zur Vorgehensweise, man muss ja gar nicht mehr viel schreiben



    Timsters Simson Tutorials: Zündung einstellen

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  • Hallo allesamt,
    obwohl die Erdsatzteile noch nicht eingetroffen sind konnte ich bei dem schönen Wetter einfach nicht anders, als schon einmal eine Sichtung des Defektumfangs zu machen.
    Die Demontage war wirklich kein Problem, auch wenn mich die Technik einer Simson doch immer wieder zum Schmunzeln bringt: wie z.B. hiert beim Tachoantrieb.
    Und die Zündmarkierung: kann sie das wirklich sein?
    Ich hab mal ein Foto gemacht...das sieht mir eher so aus, als hätte da ein Hobbyschrauber mit einem dicken Schraubendreher eine Kerbe gemacht.

    Oder ist das so Serie? Ansonsten müsste ich mir noch aus einer Zündkerze einen Messuhraufnehmer drehen, um auf den ZZP schliessen zu könnnen.
    Die Kontakte hatten einen Kontaktabstand von ca 0,5-0,6mm, ich werde sie direkt erneuern, da der Mitnehmer bereits ein wenig eingelaufen ist.
    Abbrand war aber nicht sonderlich vertreten, ein wenig vielleicht, jedoch keine Krater.
    Der Kondensator war leicht eingedellt, ist auch der schon was älter?

    Wennn ja:hurra, dann lohnt es sich richtig.
    L.G.,
    Marc.

  • Hallo allesamt,
    so, hab heute die Ersatzteile bekommen und hab mich dann sofort an die Arbeit gemacht.
    Vorab hab isch schön das Polrad ausgewinkelt und eine OT-Markierung sowie eine Zündmarkierung mit einem Elektrogravierer aufgebracht.
    Beim Einbau der Kontakte wurde es wieder kniffelig, da der Verstellbvereich nicht groß genug war, sodass der Kontakt noch mit Feile und Dremel bearbeitet werden musste. Zündung grob eingestellt und meine S50 war beim ersten Tritt sofort an: cooool!
    Danach die Zündung mit dem Stroboskop feineingestellt: die Simson läuft super!
    Auf gerader Strecke läuft sie so etwa 60km/h, mal etwas mehr, mal leicht drunter. 55 fährt sie aber eigentlich immer.
    Ist das gut für eine 50S1 oder liegt hier noch was im Argen?
    Obwohl ich den Vergaser noch einmal eingestellt habe meine ich , dass die Simson sich nun obenrum fast ein wenig verschluckt, zumindestens kurzzeitig beim Gas geben.
    Auch zieht sie bei halbem Gasdrehen richtig gut, bei Vollgas wird es aber eigentlich nicht bedeutend mehr. Somit kann ich bei 1/3-Gas etwa gut 50 km/h fahren.
    Als Vergaser ist ein neuer BVF 16N1-12 vom Vorgänger montiert worden.


    Also, damit es morgen weiter gehen kann brenne ich auf Tipps.
    Auf jeden Fall hat mich mein Moped heute schon 20km heil nach Hause gebracht!
    L.G.,
    Marc.

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