Also mit Männertours könnt ihr es nicht aufnehmen. Dazu seit ihr zu gut vorbereitet.
Daniels Reiseberichte
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Da muss man sich glaube selber abgrundtief hassen. Da dachte ich schon unsere drei kleiner Panne aufm weg zur Ostsee waren viel (7mopeds) …
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Mittwoch 27.07.2022
Es ging vom Peak District National Park nach Chester, auch als Tor nach Wales bezeichnet (zumindest im Reiseführer)
Heute sind nur knapp 130 Kilometer abzuspulen, aber es war trotzdem einer der härtesten Tage. Warum das so war erfahrt ihr im folgenden.
Wir hatten geplant uns in Manchester mit einer neuen Batterie für Fabi zu versorgen. Die hatte ja Tage davor im Regen ihr Leben verloren.
Also das Wetter war gut und Lager schnell abgebaut. Gegessen hatten wir auch noch was und dann ging es los. Den gerissenen Zug vom Vortag hatte ich zwischenzeitlich getauscht.
Zuerst ging es traumhaft durch den Nationalpark, schöne kleine Straßen, tolle Aussichten. Dann kamen wir auf eine stärker befahrene Straße, daran mussten wir uns erst wieder etwas gewöhnen nach der Ruhe zuvor.
Trotz Sonne und wenig Wolken war es nicht sonderilch warm, tatsächlich sehr viel kühler als in Deutschland zu der Zeit. Recht schnell waren wir in den ersten Vororten und uns schwante langsam auf was wir uns eingelassen hatte.
Es herrschte dichter Verkehr und wir standen im ständigen Stop and Go Verkehr. Wir setzten als erstes Ziel das Stadium von Manchester City, es lag gut auf dem Weg und von da wollten wir dann Teilehändler anfahren.
Kurzer Einwurf, Sightseeing in Manchester oder einer anderen Stadt war nicht geplant. Wir wollten die Batterie und im Bestfall noch ein paar Fußballstadien sehen.
Am Stadion waren wir schon recht angestregt von der Fahrt. Wir suchten den ersten Teilehändler, quälten uns durch den Verkehr und standen in einem recht runtergekommen Industriegebiet. Leider gab es den Händler nicht mehr oder vl gab es ihn auch nie, wer weiß.
Der nächste Händler war aber nicht fern, also zu dem gefahren. Netter kleiner, recht voller, Laden. Leider hatten sie aber auch keine 6 V Batterie im Angebot.
Beim nächsten Händler (auch in der gleichen Gegend) handelte es sich um ein großes Lager mit Verkaufsraum vorne. Die Dame am Verkauf fragte uns nach einer Teilenummer???? Wir machten ihr klar in ne Simme kannst jede 6 V Batterie werfen, wenn der Deckel zu geht dann wärs nett, wenn nicht dann halt Tape.
Letztlich gaben wir ihr die Batterie, aber helfen konnte sie uns nicht. Nun auf auf zum nächsten.
Es ging ein Stück Retour und wir errichten einen Hinterhof in einem Wohngebiet. Da stand zwar ein runtergekommen Van auf dem Scooter waren und recht unvermittelt kam ein Mann raus und sprach uns an.
Wir erklärten was wir brauchen und er fing an zu telefonieren.
Ein paar Minute danach gab er uns eine Adresse, im Navi wurde mir die Anschrift leider auf der anderen Seite der Stadt angezeigt. Das ließ uns einmal schwer schlucken. Wieder durch den ganzen Verkehr. Das Navi sagte für 7 km 40 Minuten? oder so voraus.
Auf in den Kampf, es dauerte ewig und wir waren sichtlich genervt. Wir kreuzten die große Hauptstraße die wir vor vielen Stunden passierten. Dann wieder in ein Mischgebiet und schon standen wir vor einer Werkstatt. Es standen diverese spannende Typen rum und auch Motorräder gab es zu genüge.
Der Meister kam aus der Garage wir sagten im wer uns schickt und warum wir da sind. Ich glaub er antwortete uns auch, aber er war sehr schwer zu verstehen. Irgendein Dialekt gab er zum besten.
Während er nach einer Batterie kramte redeten wir ein bisschen mit den anderen, das war sehr cool und hob die Stimmung.
Richtig gehoben wurde sie allerdings erst als er uns eine eingestaube, aber orginal verpackte, Blei-Säure Batterie präsentierte.
Er wollte 10 Pfund dafür und füllte dann die Säure ein. Wir redeten weiter und als die Batterie gefüllt war kam er zu uns, drückte die Batterie in unsere Hände. Wir hatten das Geld bereit, aber er verzichtete mit dem Verweis das das Teil uralt ist und hoffentlich funktioniert, sowieso sind wir wohl eh etwas verrückt und ich glaube er mochte uns.
Er sagte uns noch das die Batterie erstmal etwas stehend gelagert werden sollte und dann in ein paar Stunden erst verbaut werden sollte.
Wir befolgten den Hinweis. Da uns die ganze Stadtfahrerei nervte, dachten wir das es Sinn macht ausserhalb der Stadt zu fahren und dann noch bei Liverpool über die Meyerside Mündung zu fahren um über die Halbinsel nach Chester zu fahren.
Wir legten die Route über Wigan. Was ein Fehler. Auf Google mag es ländlich wirken, aber in der Realtität war es einfach weiter Stop and Go. Furchtbar.
In Wigan bauten wir die Batterie ein, sahen uns noch ein Stadion an und beschlossen auf dem schnellsten Weg nach Chester zu fahren.
Bis zur Brücke über die Meyerside war die Fahrt kein Spaß, die Brücke selber (siehe Route) war schön und es wurde danach auch deutlich ruhiger. Da machte das Fahren deutlich mehr Spaß.
In Chester selber hatten wir ein Hotel gebucht, dort wurden wir auch vom sehr netten Personal freundlich empfangen. Die Dame an der Rezeption war Polin, hätte ich nie gemerkt, sie hatte keine Akzent nur die ständige Wiederholung von "lovely isn'it" fiehl auf.
Um 17 Uhr waren wir im Zimmer, nach knapp 8 - 9 Stunden fahrt. Im Anschluss wollten wir in Chester einen Pub finden für das anstehende Halbfinalfspiel der deutschen Frauennationalmannschaft. Den Pub hatten wir gleich in der gemütlichen Innenstadt gefunden. Dann gab es noch etwas Kultur und Sightseeing. Chester ist wirklich ein schönes kleines Städtchen.
Das Spiel gewann Deutschland bekantermaßen. Lustig waren die Franzosen im Pub. Sie gingen noch vor Abpfiff. Viel war sonst im Pub auch nicht Los, war ja unter der Woche und kein Englandspiel.
Abends gingen wir erschöpft zu Bett und gleich vorweg. Rein von der Strecke war das der anstrengenste Tag.
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Donnerstag 28.07.2022
Chester - Rhuldlan Castle - Llandudno - Bryn Celli Ddu (Grabkammer) - Snowdonia Nationalpark
Nach einem erholsamen Schlaf und mal wieder einem warmen Bett sind wir guter Dinge aufgebrochen. Alles war gepackt und verstaut, wartet wirklich alles? Naja wartet ab.
Hatten noch einen kurzen Chat mit dem netten Hausmeister (auch aus Polen), aber dann gings wirklich los.
Es war noch etwas feucht und wir fuhren los. Nach einer Runde durchs örtliche Gewerbegebiet und kamen dann auf eine breite 4 spurige A Straße (keine Autobahn). Nach knapp 30 KM problemloser Fahrt hielten wir an und ich bekam die Mitteilung das Fabis Kissen noch im Hotel in Chester war.
Das konnte nicht zurückgelassen werden, also wieder umgekehrt. Die nette Rezeptionistin hat es uns dann auch gleich suchen lassen und nach einem kleinen Ratsch waren wir kurz danach wieder auf der gleichen Route unterwegs.
Es ging dann eigentlich die ganze Zeit über diese Straße dahin, recht nah an der Küste und immer wieder mit Blick aufs Meer, zwischendurch hat es natürlich auch kurz geregnet.
Erster Halt heute ist das Rhudlan Castle, gegen einen kleinen Eintritt kann man eine der vielen Ruinen alter Burgen in Wales ansehen. Sehr imposant. Es gibt in Wales unglaublich viele Burgen, diese dienten dazu die englische Herrschaft über Wales zu sichern.
Wir machten dann einen Abstecher nach Llandudno, das liegt sehr schön auf einer Halbinsel und wir wollten dort einen Aussichtspunkt ansteuern.
Von der Straße sah der Ort schon sehr speziell aus, man war etwas erhöht über dem Ort und sah schon das die Landzunge sehr eng besiedelt war und am Ende der Zunge erhob sie ein Gipfel der sehr sehr steil aussah. Laut Google gibt es dort sogar ein Skigebiet. So groß sah es tatsächlich nicht aus, ich frage mich auf die Talabfahrt dann auf Grund des Meeres führt. Naja wir waren im Sommer da.
Also erstmal durch den Ort gekämpft. Klassischer Touristenort mit sehr langer Promenade und vielen Hotels. Am Ende dann der Gipfel, dort fuhr auch ein Cable Car hinauf. Ich fühlte mich gleich wie in San Francisco. Die Mopeds fühlten sich wohl eher wie auf einem Alpenpass. Sehr schnell musste in den ersten Gang geschalten werden und kurz vor dem Gipfelplateu tat sich selbst der erste Gang schwer. Es war eine Wahnsinssschinderei. Stehenbleiben wäre nicht möglich gewesen, denn anfahren hätte die Kupplung gekillt.
Oben war die Aussicht dafür genial. Wir trotzten dem Wind und gingen eine Runde. Natürlich kehrten wir auch aus dem Souviniershop mit Andenken zurück und dann ging es wieder den Berg hinunter. Das war dann tatsächlich auch wieder mehr Arbeit als man denkt. Die Bremsen hatten wenig Spaß und wurden zwischendurch sehr weich. Letztlich war es gut wieder unten zu sein.
Auf dem Weg aus dem Ort fuhr ich über ein Bodenwelle und scheinbar lagen die Zeltheringe schlecht im Sack, denn ich wurde von hinten darauf hingewiesen das ich im Hensel und Gretel Style ein Spur gelegt hatte.
Also schnell links ran und die Straße entlang laufend die Heringe eingesammelt. Soweit ich mich erinnere haben wir auch alle wieder gefunden.
Dann erstmal wieder auf die A Straße und weiter Richtung Bangor um uns mit wärmeren Klamotten einzudecken. Als wir das hinter uns hatten fuhr ich knapp 500 Meter wollte vor dem Kreisverkehr bremsen... Drückte, es bremst, plötzlich kein Druck mehr ich wurde nicht mehr langsamer, konnte noch schnell die Fußbremsen bedienen und nach dem Kreisverkehr rausfahren.
Bremszug gerissen, schon der zweite Zug insgesamt auf dieser Reise. Sehr ungewöhnlich, ich schiebe es einfach mal auf die Seeluft in GB.
Nach dem kurzen Schock wollten wir nach Bryn Celli Ddu und keltische Grabkammern ansehen. Dazu mussten wir die britische Hauptinsel über die sehr schöne Menai Bridge nach Angelsey verlassen.
Dort fuhren wir durch eine wundervolle Szenarie und machten bei bestem Wetter eine kurze Wanderung zu der Grabanlage. Verbrachten ein paar Minuten dort, traffen auch Deutsche und gingen dann wieder zurück um das Ziel des Tage zu erreichen.
Auf dem Weg noch ein kurzer Abstecher in einen lokalen Supermarkt, danach wurde ich mit meinem schlechtem Platzmanagement auf dem Moped konfrontiert. Teile meines Proviants musste auf die andere Simson und dann ab zum Campingplatz.
Wir fuhren durch die wundervolle Berglandschaft und leider war der Platz schon zu.
Ein Anwohner gab uns die Info zum Pub im nächsten Ort zu fahren, der Pub betreibt den Platz. Vor Ort lief es dann ganz einfach ab und wir beschlossen dann direkt später dort zu Abend zu essen.
Zurück am Platz, illegal am abgesperrten Tor vorbei, das Zelt aufgebaut. Schön am Bach. Die Plätze am See waren leider schon großteils belegt, bzw. wir wären mitten drin gewesen und das sagte uns nicht zu. Da wir auch zwei Nächte bleiben wollten sollte es keinen schlechten Kompromiss geben.
Nachdem das Zelt stand sind wir zum Pub, der ehrlicherweise schon etwas entäuschend war. Essen war selbst für britische Verhältnisse sehr teuer, Bier war gut, essen geschmacklich eher so semi.
Trotzdem war es allem in allem ein toller Tag mit vielen Eindrücken. Llandudno wird übrigens morgen nochmal einen große Rolle spielen.
Anbei noch ein paar Fotos.
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Freitag 29.07.2022
Pausetag im Snowdonia Nationalpark.
Natürlich stand der Aufstieg auf den namensgebenden Berg Snowdon auf dem Programm.
Erstmal lag ich in der früh ewig wach und wusste nicht was ich tun sollte. Es gab keinen Empfang in dem Tal, zumindest nicht für mich. Normalerweise schaue ich aufs Telefon und gehe eventuell laufen bis Fabi aufsteht. Das sind durchaus mal zwei Stunden die ich für mich haben. Heute allerdings ohne Empfang langweilte ich mich zu Tode. Ich war zwar draußen, aber im großen und Ganzen war meine Freunde darüber das er aufsteht selten so groß.
In der früh herschte erstmal Verwunderung, unsere Vorräte waren weg bzw. über einen Teil des Platzes verteilt. Kurz darauf kam eine Art Platzwart und teilte uns mit das es ein Fuchs gewesen sein konnte und wir in Zukunft die Sachen lieber im Zelt oder am Baum lagern sollten.
Naja Frühstück war dann spärlicher und Milch für den Kaffee gab es auch nicht.
Wetter war aber gut an dem Tag, nicht zu kalt und sogar Sonne. Schnell frisch gemacht und die Sachen gepackt. Aufbruch zum Gipfel. Der Weg war am Anfang recht flach und führte an einer Bergflanke immer weiter hinauf. Man bekam sehr schöne Blicke auf das Tal in dem der Campingplatz lag.
Nach einer Stunde wurde der Weg steiler und auch ausgesetzter. Es war zwar etwas los, aber alles im Rahmen. Wir kamen an einer französischen Familie mit zwei kleinen Kindern vorbei die den Berg mit Begeisterung hochstiegen. Die Kinder waren ungefähr zwischen 4 - 7 würde ich schätzen und der Weg war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr ganz ohne. Sie kamen auch am Gipfel an. Mein Respekt.
Der Weg den wir wählten war wirklich schön, immer wieder eine traumhafte Aussicht. Je näher wir am Gipfel waren desto voller wurde es. Von der anderen Seite des Berges gibt es eine Zahnradbahn und diese nehmen natürlich viele Menschen.
Am Gipfel war es dann richtig voll. Kurz die Treppe auf den höchsten Punkt genommen. Ein paar Fotos und wieder etwas runter, es war sehr sehr windig und wir wollten dann lieber im Windschatten der Bahnstation pausieren.
Der Snwodon ist knapp unter 1000 Meter hoch und man kann natürlich auch das Meer von dort sehen. Der Aufstieg hat tatsächlich auch knapp 900 HM benötigt. Man startet recht tief.
Es war definitiv eine Wanderung die sich lohnt wenn man da ist. Ich denke im Nationalpark gibt es noch viele andere tolle Wanderungen.
Nervig am Gipfel war nur so ein lästiger Drohnenpilot. Wir wünschten ihm einen Absturz.
Den Abstieg führten wir an der anderen Bergseite durch um eine Rundtour zu haben.
Alles in allem eine schöne Tour.
Am Gipfel waren wir aber schon so auf 11 und um 13 Uhr waren wir wieder am Zelt.
Was tun wir jetzt an dem angebrochenen Tag?
Die Idee war ein Fußballspiel zu besuchen. Ab ans Smartphone und mit so gut wie keinem Empfang googlen. Fabi hatte zum Glück abundzu Empfang und lies mich mit einem Hotspot teilhaben.
Wir suchten und suchten, aber erstmal fand sich nichts praktikables, aber könnt ihr euch noch an Llandudno von gestern erinnern? Dort wo ich die Heringe verlor?
Die hatte ein Heimspiel und es waren ja nur 65 KM einfach. Immerhin hatten wir Glück es war der 1. Spieltag der neuen Saison.
Also eine Stunde Fahrzeit und Spielbeginn um 19:30. Davor wollten wir noch was essen, ich weiß nicht mehr was das war, glaube gegen 16 Uhr sind wir los. Die Fahrt, nachdem wir das Tal verlassen hatten, war einfach. Wir sind auf die A Straße und schnell waren wir im Ort. Erstmal haben wir uns verfahren und sind knapp neben dem Stadion gewesen.
Ein paar nette Leute habens uns dann erklärt und wir fanden das Stadion. Kauften uns erstmal Tickets und sind dann essen im Ort gewesen.
Als wir wieder zum Spiel kamen war schon richtig was los. Es strömten echt viele Menschen zu dem Spiel und das obwohl es nur die zweite Liga in Wales ist.
Das Spiel an sich war auch echt lustig, es ging hin und her und wir sahen 4 Tore. Besonders der Ausgleichstreffer kurz vor Ende ließ das Stadion kochen. Die Stimmung war dann Bombe.
Als das Spiel vorbei war sind wir zu den Mopeds, es war merklich dunkel geworden ebenso auch deutlich kühler.
Aus dem Ort auf die A Straße und dann dort entlang war kein Problem. Es gab eine vernünftige Straßenbeleuchtung. Erst als wir ins Tal zum Campingplatz kamen wurde die Fahrt nochmal anstrengedend. Es war sehr dunkel und das Simson Licht natürlich wie immer "hervorragend". Die engen Straßen, Kälte und Müdigkeit machten die letzten 10 Kilometer mehr zur Qual. Am Platz waren wir dann echt froh da zu sein.
Immerhin haben wir so am Pausetag auch über 130 km abgespult
Gegen 23 Uhr waren wir am Zelt und dann auch schnell im Schlafsack.
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Samstag 30.07.2022
Snowdonia Nationalpark - Devil´s Bridge knapp 150 km
Heute ging der Start in den Tag mal richtig schleppend. Das Wetter war richtig mies.
Wir lagen ewig im Zelt rum. Die Route heute sollte durchs walisische Inland führen und an der bekannten Devil´s Bridge enden.
Gegen 10 schätze ich, haben wir das Zelt abgebaut. Es war nass und regnerisch, da freut man sich. Na vielleicht hat man ja auch Glück und es wird im Laufe des Tages besser.
Also schön das nasse Zelt eingepackt, die feuchten Klamotten angezogen. Darüber natürlich direkt die Regenkombi. Das ganze nasse Zeug inkl. uns auf die nassen Mopeds gepackt und los.
Ich würde euch jetzt gern beschreiben wie schön die Strecke war und ja sie war schön, aber man war einfach oft damit beschäftigt sich das Visier freizumachen, dann an den Händen zu frieren weil die Handschuhe durch waren. Oft war ich damit beschäftigt mich darüber zu ärgern, dass trotz Mülltüten meine Schuhe nass wurden.
Die Lederjacke, die nicht unter die Kombi passte, war natürlich auch wieder nass und bleibt das dann auch länger.
Ansonsten war es eine traumhafte Landschaft durch die wir gefahren sind, teils durch dichte Wälder mit kurvigen Straßen mal auf mal ab, immer wieder kleinste Ortschaften und man fühlte sich in der Zeit zurückversetzt.
Zwischendurch waren wir auch mal wieder auf etwas größeren Straßen unterwegs, aber meistens auf kleineren Wegen.
Die Route war so ausgelegt, dass wir über einen Pass fuhren, angeblich der höchste in Wales. Knapp 800 Meter über dem Meer. Es regnete natürlich und die Straße auf den Pass war sehr schmal, es gab aber zum Glück nur selten Gegenverkehr. Als wir dann nah am Gipfel waren, denke ich, wurde es neblig bzw. wir waren in den Wolken und leider blieben wir dort. Die Sicht ging wirklich gegen 0 Spaß war in dem Moment keiner mehr da. Bei schönem Wetter wären wir oben stehen geblieben und hätten die Aussicht genossen. So versuchten wir auf der Straße zu bleiben uns nicht zu verlieren und wieder in tiefere wolken/nebelfreie Höhen zu kommen.
Gelang uns auch und es war weiter nass. Ich weiß gar nicht ob es an dem Tag auch nur mal kurz trocken war...
Zwischendurch kamen wir kurz vor dem Ziel noch in einem größeren Ort an und deckten uns mit Lebensmittel ein, wir sahen aus wie die letzten Penner, alles klitschnass, die Füße in Müllsäcken und Mienen wie als hätte es den ganzen Tag geregnet...
Irgendwann am frühren Abend kamen wir am Campingplatz direkt bei der Brücke an, meldeten uns an und fuhren zum Platz. Das nasse Zelt wurde ausgepackt und wie sollte es anders sein im Regen aufgebaut.
Ich glaube wir sind nicht mal mehr aus dem Zelt raus, sondern haben uns drinnen Kaffee gemacht und unsere Vorräte verzehrt.
Von dem Tag gibt es auch kein wirklich zeigbares Foto. Alles in allem war das so der für mich deprimierendste Tag der Tour.
Zum Glück kann ich sagen das es danach erst schlimmer, aber dann besser wurde.
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Samstag 29.07.2023
Snowdonia Nationalpark - Devil´s Bridge knapp 150 km
Heute ging der Start in den Tag mal richtig schleppend[...]
Cool! Ein Zeitreisender
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Ich muss euch was gestehen, der Tourbericht von 2022 wird wahrscheinlich nicht mehr vor der Tour 2023 abgeschlossen werden. Oh nein
Ich schaffs einfach nicht. Nichts desto trotz bekommt ihr jetzt hier noch einen Teil und dann den Rest halt später.
Neue Tour startet am 12.05.2023.
Also 31.07.2022 Sonntag.
Devil´s Bridge - St. Davids (kleinste Stadt Großbritanniens)
Ich wache auf, muss aufs Klo. Was höre ich da auf das Zelt prasseln, Regen wie unerwartet....
Immerhin nur leichter Nieselregen, das ist ja schon was wie Sonnenschein. Es war auch recht frisch, nach zwei Tagen Regen waren wir auch etwas durchgefroren. Erstmal schön heiß duschen und Kaffee im Waschraum kochen. Dann mal die Schuhe und alle nassen Sachen in den Trockner werfen um nicht immer nass zu sein. Klamotten haben es überlebt. Schuhe leider nicht.
Nasses Zelt wieder abgebaut, Regenkombi an, alles auf die Maschinen und die 200 Meter zur Devil´s Bridge gerollt.
Es handelt sich um eine alte Eisenbahnbrücke über einem Sturzbach, die später mit einer Autobrücke überbaut wurde. Ist cool anzusehen, man könnte auch eine längere Wanderung dort unternehmen, aber die Aussicht auf das Meer in St. Davids lies uns den Abstecher kurz halten.
Es war jetzt sogar recht trocken und ok. Nach knapp 20 KM rollt Fabi auf einfmal links von der Straße. Ich halte auch an und sah das Elend...
Der hochwertige Plastikkupplungshebel war soweit ausgenackelt das der Zug einfach rausrutschte und nicht mehr hielt.
Zum Glück kein zu großes Problem, wir hatten einen Metallgriff als Ersatz dabei.
Dann ging es weiter, meist leicht bergab, aber auch wieder nasser. Die Fahrt war zwar nicht anspruchsvoll. Meist fuhren wir einfach so dahin. Es wurde aber wieder sehr nass zwischendurch. Ich hatte auch ein richtigen Hänger, es waren knapp 15 Grad regnete ständig, alles war wieder nass.
Trotz Kombi hast du nach ein paar Stunden einfach überall die Feuchtigkeit. Insbesondere die Hände waren durchnässt. Zwischendurch kam der Gedanke einfach nach Hause zu fahren.
Dann aber endlich, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Licht am Ende des Tunnels. Die Sonne zeigte sich uns, wir waren nah am Meer. Die Sonne welche wir so lange herbeigesehnt haben war wieder sichtbar. Das Meer kam näher.
Damit kam auch unser Campingplatz näher, lt. Maps war er direkt am Meer. Wir fuhren durch Sanddünen, sahen Menschen deren Mienen sehr viel heller waren als im verregneten Inland und dann war es da das Meer und der Platz. Der Check-in war sehr entspannt, war ein echt cooler Typ da. Der Platz war zwar recht einfach gehalten, aber die Lage war alles.
Der Platz war an einem Hang gelegen und wir konnten uns einfach einen Platz suchen. Taten wir auch (Foto).
Erstmal alles Nasse auslegen, Zelt aufbauen und den Überzug seperat trocknen. Ein Traum.
Abends wollten wir in die Stadt um im Pub das EM-Finale zu sehen, aber zuerst an den Strand. Die irische See ist zwar eiskalt, zumindest für uns, viele Briten waren schwimmen. Wir hielten nur die Füße ins Wasser. Trotzdem einfach toll.
Dann in den Pub der sehr heruntergekommen aussah, essen schmeckte auch so (immerhin billig und keiner hat Schäden davon getragen), Bier war besser.
Anschließend sind wir zurück zum Strand und unternahmen noch eine ausgiebe Strand/Nachtwanderung bis in den Hauptort zurück. Sicherlich waren wir 2 - 3 Stunden unterwegs. Der Tag begann schleppend und die Stimmung drohte zu kippen, aber St. David´s entschädigte für vieles.
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Cool, wo geht es im Mai hin?
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