Beiträge von sausemichel

    Danke erstmal für die Hinweise!!!
    Also, ich versuche nochmal zu erklären, was ich vorhabe, da es da wohl einige Missverständnisse gibt:


    Wenn das Rücklicht aus ist, wird die Batterie ausreichend geladen. Deshalb nehme ich das Rücklicht (und Tachobeleuchtung) einfach aus dem ursprünglichen Kreis raus und schließe es parallel zum Scheinwerfer an. Da das Rücklicht die Ladespule so nichtmehr belasten kann, wird immer geladen, als wäre das Rücklicht aus. Da dann aber (35+5+1,2=41,2) etwa 42 Watt an der Lichspule hängen, reicht diese nichtmehr aus. Eine 6V/42W Lichtspule gibt es meines Wissens nach nicht. Deshalb will ich eine 12V/42W Spule, wie oben beschrieben auf 6V umwickeln und einbauen.


    Vorteil1: Batterieladung auch bei Nachtfahrt
    Vorteil2: Rücklicht bleibt beim Bremsen an
    Vorteil3: Bremslicht geht schneller an
    Vorteil4: Kosten: ca. 20 Euro für die neue Spule


    Nachteil1: Umwickeln und Tauschen der Spule wird sicher 2-3 Stunden dauern
    Nachteil2: wenn Scheinwerferbirne kaputt dann auch Rücklicht und Tachobeleuchtung kaputt


    Ich wüsste nicht, warum der Umbau nicht funktonieren sollte.

    So, hier wurde schon vieles gesagt und vieles davon ist auch richtig. Damit das mal etwas übersichtlicher wird will ich mal klugscheißen alles ein bischen zusammenfassen:
    Vibrationen sind schnell in der Richtung wechselnde Bewegungen geringen umfangs.


    Gummi ist weich, elastisch und rutscht auf vielen Materialien nicht. Deshalb sind Fahrradreifen aus Gummi, die sollen federn und gut haften.
    Polyamid ist unelastisch und haftet an fast garnichts. Deshalb sind wenig belastete Gleitlager aus Polyamid.


    Der Motor der Simsons ist einzylindrig. Einzylinder vibrieren immer. Gummi kann durch seine Elastizität Vibrationen (geringe Bewegungen) gut dämpfen. Durch die guten Hafteigenschaften können die beiden Motorträger nicht verrutschen. Der Motor hat deshalb eine Extrahalterung, damit die Vibrationen nicht vollständig auf den Rahmen übertragen werden, wo sie Schäden verursachen können. Der Einbau von Polyamidbuchsen in den Motorhalterungen ist deshalb nicht nur unsinnig, sondern auch unzulässig! Selbst bei Autos und LKWs sind die Motoren gummigelagert und die haben meist mehr Leistung, als jede Simme. Die Verwindungen sind so gering, dass sie durch die Kette ganz locker ausgeglichen werden.


    Die Schwinge vibriert dagegen nicht, sondern "schwingt" um die Schwinglagerachse, wenn das Hinterrad ein- und ausfedert. Diese rotatorische Bewegung (=Drehunng) beschränkt sich dabei auf einen so kleinen Winkel, dass die Gummibuchsen diese gerade noch aufnehmen können. Das Gummi verbiegt sich also so weit. Allerdings lässt Gummi auch translatorische Bewegungen in alle anderen Richtungen zu, die im Falle der Schwingenlagerung auch geringe seitliche Bewegungen zulassen. Aufgrund der Verwendung von zwei Lagern und der untypischen Belastung von Hinterradschwingen bei Motorrädern in seitlicher Richtung sind diese allerdings minimal. Bei einer Polyamid- oder einer Sinterbuchse verbiegt sich nichts. Die Bewegungen im Lager werden durch Gleiten der verschiedenen Materialien aufeinander aufgenommen (es ist also normal, wenn sich die Buchse oder Hülse in der Schwinge bewegen kann). Aufgrund der rotationssymmetrischen Form der Buchsen, lassen diese nur Drehbewegungen und Bewegungen in Richtung des Schwingenlagerbolzens zu. Letztere müssen unterbunden werden, was in der Regel durch die Begrenzung des Weges durch die Obergurtstützstreben passiert. Ich persönlich verwende auch für die Schwinge die Gummibuchsen, kann mir aber durchaus vorstellen, dass die Polyamidbuchsen dort Vorteile haben. Allerdings ist der Einbau von Polyamidbuchsen zur Schwingenlagerung eine bauliche Veränderung an tragenden Teilen des Fahrwerks und muss eingetragen werden.

    (Alles, was im folgenden Text in Klammern geschrieben ist, sind nur unwichtige Gedanken)


    Ich fahre eine S51 B2-4 (geiles Ding!!!).
    Als sie 1987 das Licht der Welt erblickte gab es wohl entweder keine Dunkelheit, oder keine Kreuzungen.
    Denn, sobald das Rücklicht an ist (nachts von Vorteil), beträgt der Batterieladestrom jämmerliche 15 bis 65 mA, also durchschnittlich etwa 55 (hab ich gemessen). Wenn die Blinker an sind (sollte man benutzen, wenn man auf Kreuzungen abbiegen möchte), ziehen die 7 A aus der Batterie raus. Wenn die Leuchtzeit und die Auszeit während einer Blinkperiode etwa gleich lang sind, bedeutet das, dass ungefähr 3,5 A verbraucht werden. Um also 30 Sekunden lang an einer Ampel stehend blinken zu können, muss ich vorher (30s * 3,5A / 0,09055A = 1910s = 31,8min) fast 32 Minuten zum Batterieladen durch die Gegend gefahren sein. Und ich darf garnicht dran denken, was passiert, wenn ich auf die Bremse trete...
    Leider fahre ich aber nunmal meistens nachts durch die Großstatt. Das Resultat ist eine ständig leere Batterie, die ich dauernd mit in die Wohnung nehmen und dort aufladen muss. Das geht mir tierisch auf den Keks!


    Daher will ich die Elektrik meiner Simme ein wenig modifizieren:
    Die Lichtspule für den Scheinwerfer, im Moment 6V/35W will ich durch eine 12V/42W Spule ersetzen. Sollte meines Wissens nach funktionieren, ohne ein anderes Polrad zu verwenden. An diese Spule hänge ich dann den Scheinwerfer, die Tachobeleuchtung und das Rücklicht dran. Da diese aber alle 6V haben wollen und das auch so bleiben soll, damit ich das Rücklicht weiterhin an der Batterie als Standlicht einsetzen kann, muss ich die neue Lichtspule umwickeln. Hört sich komplizierter an, als es ist:
    1. Ich wickel den Draht ab und zähle dabei die Windungen.
    2. Ich schneide den Draht genau in der Mitte durch.
    3. Ich wickel die beiden Drahthälften wieder um den Eisenkern, sodass jede der beiden Wicklungen genau halbsoviele Windungen hat, wie die ursprüngliche Spule.
    4. Ich verlöte die beiden Wicklungen parallel
    Dadurch erhalte ich eine Spule für 6V und 42W.


    Schwupps, das Rücklicht und Tachobeleuchtung laufen mit über die Lichtspule und belasten die Ladespule nichtmehr (boom schakalacka). Was haltet ihr davon? Denkt ihr, das funktioniert so einfach? ...oder könnte das argen Ärger mit der Rennleitung / Versicherung geben?

    So eine Batterie will ich auch haben!
    Meine hat zwar nach zwei Jahren noch genügend Kraft um die Blinker zum blinken zu kriegen, aber beim Standlicht ist nach einer halben Stunde Schluss. Von der Kapazität ist also nichtmehr viel übrig.
    Dass deine Batterie, die nach dem Auslaufen mit Wasser aufgefüllt wurde noch funktioniert kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass ein Rest der Säure noch in der Batterie drin war. Vielleicht gibt es auch eine andere Erklärung, da bin ich dann aber mit meinem Wissen am Ende. Da müsste man vielleicht mal einen Chemiker fragen.
    Aber eigentlich muss man sich ja keine Gedanken drum machen, solange es funktioniert.

    komisch, ich hab mal gehört das man niemals säure aufkippen soll.

    Eigentlich stimmt das auch. Der Betrieb eines Bleiakkus in einem Fahrzeug ist nicht gerade schonend. Er ist starken Temperaturschwankungen ausgesetzt und wird unregelmäßig geladen. Moderne PKW haben elektronische Laderegler, welche abhängig vom Ladezustand des Akkus und der Temperatur den optimalen Ladestrom an den Akku abgeben. Dadurch halten selbst wartungsfreie Akkus viele viele Jahre. Bei älteren Fahrzeugen, besonders bei Motorrädern, sind keine elektronischen Laderegler verbaut. Ein Akku kann, wenn er fast leer ist, fast voll ist oder bei niedrigen Temperaturen, nur mit einem geringen Strom geladen werden. Wenn kein elektronischer Laderegler verbaut ist, ist der Ladestrom aber weitestgehend von der Motordrehzahl abhängig. Dadurch fließt oft mehr Strom, als der Akku speichern kann. Durch diesen Strom werden Wassermoleküle in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet (wie beim Hofmannschen Wasserzersetzungsapparat), welche gasförmig sind und sich verflüchtigen. Dieser Vorgang wird auch als Gasen bezeichnet. Dadurch verringert sich die Menge der Säure im Akku, deren Konzentration erhöht soch aber, da ja nur Wasser entzogen wird. Deshalb darf nur Wasser nachgefüllt werden, damit die Konzentration der Säure wieder auf den vorgesehenen Wert sinkt.


    Wenn aber die Säure durch Umkippen des Akkus ausgelaufen ist, dann sind ja alle Bestandteile der Säure weg, und nicht nur das Wasser. Dashalb muss in diesem Fall mit Säure wieder aufgefüllt werden.
    Im normalen Betrieb stimmt es aber, dass man nie Säure nachfüllen sollte.

    Ganz einfach:
    In der Batterie ist Säure. Ist die Säure ausgelaufen, muss man wieder Säure einfüllen. Ist der Säurestand im normalen Betrieb gesunken, ist dies in der Regel durch Gasung (Wasserzersetzung in O2 und H2) geschehen. Dann muss destiliertes Wasser nachgefüllt werden, um die Säure, der ja vorher Wasser entzogen wurde, wieder auf die ursprüngliche Konzentration zu verdünnen.

    Danke für eure Antworten, die haben mich schon sehr weit gebracht. Außerdem habe ich mich noch beim Händler und der Dekra schlau gemacht:



    1. Alle Federbeine, die nicht baugleich mit denen sind, die bei der Auslieferung des Fahrzeuges montiert waren, sind eintragungspflichtig. Also sind auch Federbeine der S51-E an einer S51-B eintragungspflichtig. Bei der hiesigen Dekra-Prüfstelle hat man mir erklärt, dass nicht das Federbein selbst sondern der Einbau dieses sicherheitsrelevanten Teils abgenommen werden muss.


    2. Nur geprüfte Federbeine dürfen montiert werden, sonst ist eine Eintragung nicht möglich. Als geprüft gelten alle Federbeine mit ABE, sowie alle bei straßenzulassungsfähigen Fahrzeugen verbauten, sofern die Belastung (einwirkende Kräfte, Witterungseinflüsse...) im neuen Fahrzeug geringer oder gleich der im Originalfahrzeug ist. Das bedeutet: Ein Federbein aus der S51-E darf in eine S51-B eingebaut werden, obwohl für das Federbein keine ABE vorliegt, weil für die S51-E eine ABE vorliegt und die Belastungen identisch sind. Ein Federbein aus einer S50 darf in einer S51 aufgrund unterschiedlicher Zuladungen nicht verbaut werden.


    3. Die Prüfung eines unbekannten Federbeins bei der Dekra/TÜV kostet mehrere Tausend Euro (lohnt sich also nicht).


    4. Bei baugleichen Federbeinen muss die Baugleichheit nachgewiesen werden können. In der Praxis bedeutet das: Es muss sich um ein Originalersatzteil handeln, welches vom ursprünglichen Fahrzeughersteller hergestellt wurde. Da Simson nichtmehr existiert, interpretiere ich das so, dass von MZA als rechtlicher Nachfolger hergestellte Federbeine als Originalersatzteil gelten. Bei Fahrzeugen mit H-Zulassung muss ein Ersatzteil nur "augenscheinlich" dem Original entsprechen.



    Für mich bedeutet das:
    Ich kann die oben verlinkten Federbeine eintragungsfrei verbauen, da es sich laut Händler (den hab ich extra gefragt) um ein Originalersatzteil handelt.
    Endurofederbeine darf ich auch montieren, müsste sie aber eintragen lassen.


    Beides werde ich aber nicht tun da ich mich für itchyys Variante entschieden habe:

    Zitat

    Kaufe dir doch originale und arbeite die auf. Ist um einiges billiger.

    komisch, warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen?


    >>S51_neuaufbau<< war bereits so freundlich, mir zwei alte Federbeine zuzuschicken, um die ich mich demnächst kümmern werde.

    Aaaaaalso,
    ich habe auch zuerst einen günstigen Kabelbaum verwendet. Die Montage hat etwa 20 Stunden gedauert, weil ich bei jedem Kabel gucken musste, wie lange es sein muss, und mit welchen Kabeln es zusammen sein muss um herauszufinden, wo es hin muss. Nach den Farben konnte ich mich ja nicht richten. Beim nächsten mal wars mit dem Kabelbaum, den Erik empfohlen hat kein Problem und inner knappen Stunde erledigt.
    Kostet halt fast 40 Euros mehr, dafür findest du dich aber auch schneller zurecht, wenn später einmal etwas kaputt ist.