Simson auf Gas umbauen

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  • Ich habe mir in letzter Zeit mehr oder weniger Gedanken darüber gemacht, womit man eine Simson fahren könnte, wenn man das Benzin irgendwann nicht mehr bezahlen kann und auch die ganze Geschichte mit dem Ethanol scheut, da es hier ja einen wesentlichen Mehrverbrauch gibt, der besonders auf einer Schwalbe sehr unangenehm ist, da hier der Tank eh schon recht klein ist...
    Da ich weitergehend auf die Idee gekommen bin, dass im Vergaser, wie der Name ja auch schon sagt, der Sprit vergast, also in den gasförmigen Zustand überführt und dann von der vorbeiziehenden Luft mitgenommen wird, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man ja auch gleich ein Gas nehmen könnte und somit den Vergaser in der jetzigen Form überflüssig machen könnte. Man bräuchte dann nur einen ähnlichen Luftmengenbegrenzer, wie der Schieber im Vergaser und ein Ventil, dass abhängig von der Stellung des Luftmengenbegrenzers, ein bestimmte Menge an Gas herauslässt. Die Schmierung könnte beispielsweise durch eine Art Sprühöl gewährleistet werden, das durch ein weiteres Ventil mit gleicher Abhängigkeit von der Luftmenge eingesprüht wird...
    Haltet Ihr einen solchen Umbau für technisch durchfürhbar und auch beherrschbar? Und besitzt Gas im Prinzip ähnliche Klopf- und Explosionseigenschaften, wie Benzin oder auch Ethanol?

  • Ich denke mal ein ähnliches Prinzip verfolgt, auch mit Inkaufnahme von Mehrverbrauch, das LPG( Liquid Petroel Gas) System, dass in Autos verwendet wird.


    Möglich wäre es mit Sicherheit, nur denke ich, dass für privat quasi unmöglich wird das zu bauen. u.U. müsste man wohl zur Adaption zur fertigen Umrüstsätzen greifen ;)


    Viele Grüße


    huj

  • Der Mehrverbrauch wär ja nicht so schlimm, wenn das Gas weniger kostet.
    Meines Wissens gibt es ein Gas-Öl-Gemish für 2-Takter, allerdings weiß ich leider nicht wie sich das nennt und wo es das gibt. ?(
    Aber bevor man sowas anfängt ( hatte eig auch mal so nen "Experiment" in ner ruhigen Minute vor) sollte man erstmal überlegen, welches Gas (muss ja ungefähr die Eigenschaften wie Benzin haben, muss sich gut mit Öl mischen lassen, etc.)
    als nächstes wäre die Aufbewahrung dran, z.B. Flüssiggas + Simsontank = no way
    also anderen Tank, Welcher passt? Welcher hält die Belastungen aus? und welcher sieht gut aus (ein Kriterium was in meinen Augen ERSTMAL egal ist.
    Dann geht an das Eispritzen bzw Vergasen... welches System verwendet man? usw.
    Das sind erstmal die Hauptprobleme.


    Soll dich jetzt nicht von deiner Idee abbringen oder negativ aufgefasst werden, nur das sind eben die Grundlagen und wer hier an irgendwas mit denken spart kann nen böses wunder erleben ;)


    MfG Johansen

  • Mahlzeit!


    Technisch gesehen sehe ich auch lediglich das Problem der Schmierung. Das doch relativ zähflüssige Zweitaktöl so zu vernebeln, daß es im gewohnten Anteil im Zylinder ankommt, dürfte ohne den Sprit als "Träger- und Verdünnungsmedium" schwierig werden. Man müßte eventuell ganz anders schmieren, vielleicht mit Ölkanälen seitlich in den Zylinder und irgendwie an die Lager, ähnlich wie beim Viertakter
    Auch wird man sich, wenn der Sprit als Mineralölprodukt knapp wird, auch gehörig nach einem noch verfügbaren Öl umsehen müssen. Auch LPG, also Flüssiggas, dürfte als Erdölbeiprodukt knapp werden. Bliebe eher irgendwelches Biogas.


    Es gibt diverse Bastelseiten, auf denen gezeigt ist, wie Frickler einen alten 4-Takt Rasenmäher mit sehr rüden Mitteln (Pfusch von der Art: Gaser ab, Schlauch vom Campingkocher in den Ansaugrüssel baumeln lassen) recht gut zum Laufen gebracht haben. Mit etwas Mühe sollte das einigermaßen gut machbar sein, bliebe das Ölproblem.


    Von der Sinnhaftigkeit stelle ich mir bei der Suche nach Alternativkraftstoffen die Frage:


    - Wenn wirklich das Erdöl zur Neige geht, so daß die Versorgung mit Kraftstoffen, wie wir sie heute kennen, nicht mehr gewährleistet ist:
    ... Dann wird die Frage, ob die Simme noch läuft, in der Prioritätenliste vermutlich recht weit unten stehen ...


    Dann würde ich mir, kurz bevor der große Knall abzusehen ist, Kraftstoffvorräte stabil weglegen, und nur im äußersten Notfall heimlich mit der Schwalbe in die Nachbarsiedlung fahren, Penicillin gegen Schnaps tauschen... :D


    GlückAuf!


    MacHeba

  • Viel Druck ist bei LPG nicht auf dem Tank im Ggs zu Erdgas, allerdings ist der Tank oft direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt. Andererseits muss man bei LPG zuerst mit Benzin starten. Bei LPG-Betrieb steigt der Verbrauch, und man bekommt den Tank nur zu 80% voll. Für die Simsons kommt, wenn überhaupt, nur eine Venturigasanlage in Frage. Der Vergaser muss bleiben, und zwischen Vergaser und Motor wird ein Einblasring eingebaut, der das Gas-Luftgemisch in den Motor bläst/saugt. Allerdings muss da unbedingt ne Backfireklappe eingebaut werden, und der Gummischnorchel zwischen Vergaser und Motor sollte durch was stabileres ersetzt werden.


    Backfireklappe deswegen, weil es auch gelegentlich zu Rückzündungen kommen kann, und da die Luft unter dem Sitz angesaugt wird, kann es schon mal unangenehm für das Gemächt werden . Bei manchen Autos mit einer Gasanlage ohne dieser Klappe hat es schon öfters mal den Luftfilterkasten zerschossen, und sowas auf die Klöten???... :D


    Mit der Originalzündanlage geht das aber dann auch nicht, denn der Motor ist kennliniengesteuert. Und ohne Rückmeldung vom Gaszug geht da nichts so richtig. Daher muss da ne Drosselklappe mit Poti hinter dem Einblasring vorhanden sein. Da der Motor ja nicht gerade wenig Luft saugt, kann man das Schmieröl bestimmt auch nach dem Venturiprinzip mitansaugen. Ach ja, ein Verdampfer braucht auch noch Platz, dass das LPG wirklich gasförmig in den Motor geblasen wird, und nicht so, wie eine Lötlampe, die man verkehrt herum hält.


    Eine interessante Idee ist das schon mit dem Gasbetrieb, aber die Realisierung bedarf da einiger Experimente. Unmöglich ist es jedenfalls nicht, und ich meine, dass es auch nicht zu sehr kompliziert ist, aber auch nicht einfach.

    Seid nett zur Umwelt, fahrt (VW)-Bus.

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