So - plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Ich habe jetzt ein wenig Zeit hierfür.
(Ursprünglich stand hier, dass Mama und die Kleine zur Eingewöhnung weg waren und wie ich so dahin schrieb, behielt ich die Uhr im Blick, damit ich die Motorrad-Fahrstunde um 11:00 nicht verpasse. Aber das kommt davon, wenn man seinen Rechner alle Jubeljahre mal nutzt und ihn ansonsten im Standby lässt, die Uhr hatte sich nicht umgestellt und ich hatte es letzten Mittwoch dann plötzlich sehr eilig. Danach hatte ich irgendwie keine Zeit mehr, hier weiterzumachen. Jetzt, heute am Freitag Abend, nachdem Philospohie (Orchideenfach) vom Lehrer für diejenigen, die wollten, in die Kneipe verlegt wurde, habe ich ein paar Minuten, um das Ding endlich einzutüten. Also sorry, wenn irgendetwas nicht zusammenpasst.)
[...]
Die Kleine wird übrigens auch bald ein Jahr - ich habe noch wenig Zeit, um ihr Geburtstagsgeschenk fertigzumachen - ein altes Schaukelpferd, hört auf den Namen Pferdinand (Überraschung!) und wird von mir zum Rennpferd umgebaut. Kriegt 17er Hufeisen, einen Hafer-Doppelvergaser, 'ne scharfe Nackenwelle und eine Heavy-Duty-Mähne.
Nee, eigentlich mache ich dieses Pferdchen, das in einem fürchterlichen Zustand ist, wieder frisch. Ich schleife es ab, lackiere es dann weiß, richte die Holzteile wieder, belege die Kufen mit Filz und airbrushe sie grün.
Wenn ich Zeit finde.
Aber zurück zum Moped:
Dasselbige steht mittlerweile auf eigenen Reifen, kann auch bremsen und glänzt in der Sonne. Die letzte Bestellung ist gerade rausgegangen, der nötige Aufklebersatz ist unterwegs zu mir. Vielleicht trifft er ein, wenn das Lackset fertig getrocknet ist. Aufkleben darf die meine Frau, sie hat die ruhigere Hand.
Ich habe letztens zwei alte Räder montiert, damit ich endlich Kettenkasten und Motor einbauen kann. Das ging kinderleicht, danach konnte sie auch zum ersten mal rollen. Es klang nicht gerade gut, weil ich die Kette viel zu stark gespannt hatte, damit sie mir den Kasten nicht zerstört, aber zum Rollen war das jetzt nicht so relevant und mittlerweile ist die auch eingestellt.
Dann habe ich mich an die Elektrik gesetzt, erst einmal alle zerstörten Kabel wieder instandgesetzt und soweit ich konnte alles verbunden. Ein paar blieben übrig, aber um die kümmere ich mich nachher.
Dann habe ich mich endlich getraut:
ich wollte ja die Räder selbst aufarbeiten. Dann bin ich davon abgekommen. Das war eine Durststrecke, an der ich den ganzen Schrott am liebsten an irgendeinen Deppen verklingelt hätte und es hätte gut sein lassen. Aber da steckte schon zuviel drin, es gab kein Zurück mehr, auch mein Ego fing dann an verrückt zu spielen. Also habe ich gesagt, dass ich dann eben eine komplett neue Rad-Reifen-Kombi kaufe, damit es schneller geht. Die Reifen, die ich nämlich bei meiner ersten Bestellung kaufte, waren nämlich die billigsten Heidenau. Warum sie das waren? Es waren die 2,15er Anhängerreifen, somit waren Reifen und Schläuchen Fehlkäufe. Das hat mich dermaßen angekotzt. Dazu waren ja sämtliche Aluteile auch in erbärmlichen Zustand.
Jedenfalls hatte ich dann die Speichen ja noch rumliegen gehabt, auch die Naben und Felgenbänder und es wäre eine Verschwendung gewesen, wenn ich alles später wegwerfen hätte müssen. Also habe ich mich gerafft und bei der Ostoase neue Felgen in Chrom gefunden. Dazu noch Reifen (diesmal sogar in der richtigen Größe) und Schläuche (ebenfalls) dazugeleg
Einen Zentrierständer habe ich mir vor Längerem schon gebaut, also habe ich ein altes Rad zerstört, um an die Nabe zu kommen, die ich dann aufgearbeitet habe.
Die Nabe habe ich erst gründlich mit einem Edelstahlschwamm und Felgenreiniger abgebürstet, damit das lose Zeug abgeht, danach habe ich einen weichen Messing-Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine genommen und die nun einigermaßen saubere Nabe gebürstet. Hier muss man wirklich vorsichtig sein, weil man sich schnell Riefen einhandelt, die man im nächsten Schritt nicht mehr auspoliert bekommt.
Dann, im dritten Arbeitsschritt, die Nabe glätten und etwas polieren, damit sie auch zum Rest der Felge passt. Wenn man zufrieden ist, kann man sich ans Einspeichen machen. Ich habe dafür Muttis Kuscheldecke als Unterlage genommen und sie auf dem Küchentisch ausgebreitet. (Erzählt ihr das ja nicht, die ist imstande, mir Hausarrest zu erteilen.)
Dann habe ich nach Youtube-Anleitung von Ostoase die Felgen eingespeicht. Beim ersten Rad habe ich mich noch gewundert, dass sich nicht die beiden Felgenhörner unabhängig voneinander bewegen, weil so ein Höhen- und Seitenschlag drin war, das Zweite war dann deutlich besser. Ich habe davon ein Video gemacht und werde das vielleicht bei Youtube hochladen.
An dieser Stelle Danke an die Ostoase. Ihr und euer Shop seid klasse, eure Videos ebenfalls. Hat mich nicht nur einmal davor bewahrt, durch Schmerzen zu lernen. (Meine Gage können wir später verrechnen, ich muss noch was bestellen. )
Einen Faux-Pas musste ich begehen: ich habe ein 120er Rücklicht verbaut. Ich weiß, es gehört eigentlich ein 100er Rücklicht drauf, aber es gibt nicht mal mehr die Kappen neu und 30€ für Gebrauchtware, die am besten noch ausgerissen ist, sehe ich nicht ein. Speziell wenn ein neues Rücklicht mit Grundplatte und E-Zeichen weniger als einen Zwanziger kostet.
Der Tacho war auch im Eimer. Eine Proberunde mit der Bohrmaschine zeigte, dass die Nadel einmal übergesprungen sein musste. Sie sprang in jede Richtung und blieb überall hängen. Ich habe mir also gedacht, dass man etwas Kaputtes nicht noch kaputter machen kann und habe ihn geöffnet. Ob er funktioniert, weiss ich noch nicht, aber bei der zweiten Proberunde mit der Bohrmaschine schien alles zu funktionieren. In dem Zuge habe ich auch gleich die Kilometer genullt. Ursprünglich standen da etwa 21.000 drauf, aber das Moped ist praktisch im Werkszustand, wenn ich mit ihm fertig bin. Da ich den Chromring lösen musste, um an das Innere heranzukommen und mit dem nachherigen Schließen beim Trabant schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte, habe ich ihn diesmal mit Dirko wieder wasserdicht festgeklebt.
Letzten Dienstag war das Wetter endlich mal passend, also habe ich die Blechteile gefillert. Und weil ich doof war, habe ich sie auch gleich am Mittwoch mit dem sauteuren, extra angemischten Lack lackiert. Die Seitenteile sehen gut aus, den Tank muss ich u.U. nochmal machen, durch einen plötzlichen Temperaturabfall hat die Farbe ewig nicht abgebunden und es gab Läufer. Ein Glück, dass das Basislack ist, so kann ich ihn zur Not auch nochmal abwaschen und alles nochmal machen, wenn die Temperatur stabil bei 20° bleibt, was dieses Wochenende vielleicht der Fall sein könnte. Vorhin kamen noch die restlichen Teile, die ich brauche, inklusive der Aufkleber, die wie die Originalen aussehen. Es wird also langsam. Ich bin schon gespannt, wann ich sie das erste mal ankicken kann.
Übrigens, wo gehören die Kabel auf den beiden letzten Bildern hin? Die sind in keinem Schaltplan verzeichnet und mir gehen auch langsam die Steckplätze aus.