Besten Dank. 5000km hat das \"neue\" Schwein jetzt auch etwa runter, ohne dass was gewesen wär ... der jetzt havarierte Vergaser war auch der vom \"alten\" Schwein, den ich transplantiert hatte.
Apropos Vergaser ... wieso transplantiert man den? Weil es ein Sparvergaser war und das neue so einen hatte, wo man das Kraftstoff-Luft-Gemisch einstellen kann. Wenn man es kann.
Ich konnte es nicht - ich war ja den gemischmässig verplombten Sparvergaser gewohnt, der schon defaultmässig richtig eingestellt ist.
Da ich das Problem eben durch Verwendung des gewohnten Sparvergasers umgangen hatte, kenne ich mich bis heute nicht damit aus.
- So konnte ich auch dem Typen nicht helfen, der mir neulich eine hellblaue SR50 entgegenschob. Ich hielt an und frug nach dem Problem; er wusste es nicht und meinte, sie fährt nicht mehr und er hat sie erst seit vier Tagen.
Vorne tiefergelegt, Riffelblech auf den Trittblechen. Verbastelt.
Sprang mit Schieben grad noch an, ging dann aber gleich wieder aus.
Ich schaute mir die Kerze an, die etwas zu hell und sonst ok war. Am Vergaser mochte ich nicht drehen, weil ich weiss, dass man es damit ggf noch schlimmer machen kann.
Immerhin fand ich, dass der Vergaser nicht fest sass und Nebenluft zog. Nachdem das behoben war, lief das blaue Schwein zumindest im Leerlauf wieder so, wie es sollte. Nahm aber nicht recht Gas an und tourte nicht hoch.
Der Hirte war trotzdem glücklich und ich riet ihm, Vergaser und Auspuff sauberzumachen und wenn das nichts hilft, sich ein Internet zu suchen und hier um Rat oder Hilfe zu fragen.
Vor allem aber habe ich ihm geraten, sich einen Sparvergaser zu besorgen, weil der halt immer richtig eingestellt ist. Nach meinem Eindruck hängen 50% aller unklaren Laufprobleme an dieser kleinen Rändelschraube fürs Gemisch.
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Was mit dem Knie ist? Das wollen Sie wirklich wissen?
Kürzeste Antwort: f***.
Etwas ausführlichere Antwort: Ich stehe mittlerweile mit Landesärztekammern und Arzneimittelbehörden in Kontakt.
Die ausführliche Antwort zum aktuellen Stand ist ein absurder Krimi aus dem Reich pastellfarbener Naturheilpraxen, dessen ggf üble Folgen aber gerade noch abgewendet werden konnten.
Erster Teil: Der Köder
Vorige Woche teilt mir meine Mutter mit: Sie habe da eine Orthopädin, die mit \"schonenden\" Verfahren wie Chirotherapie (dafür hielt ich es bis letzten Montag) schon diverse Probleme gelöst habe, und zu der solle ich doch mal hingehen. Schaden könne es ja nicht, solange sie nichts aufschneiden, und Zeit ist eh gerade - bei Dr Frenzels Ansatz gehts terminmässig erst ab dem 24.07. weiter.
Ich dachte mir: Als Tester elektronischer Geräte ist die nicht-evidenzbasierte Heilkunde mir ein Graus, aber in meiner derzeitigen Lage darf ich nicht wählerisch sein; wo ein Ansatz nach dem anderen versagt, muss ich mich letztlich auch solchen Methoden anheimgeben, von denen ich nicht restlos überzeugt bin.
So auch hier, dachte ich: Wenn auch nur der Hauch einer Chance auf Besserung besteht, sollte man sie nutzen.
Zweiter Teil: Die Falle
Am Montag war ich also dort. Die Dottora beschied mir ohne viel Fehlerlesens, ich stünde wohl unter Stress und dies sei die Ursache meines Knie-Problems. - Das mit dem Stress hatte sie nicht etwa diagnostiziert, sondern hatte ich im Anamnesebogen so angekreuzt.
Sie postulierte einen Zusammenhang zwischen diesem Stress und gewissen Muskeln, die am Knie ansetzten, durch Stress beeinflusst wären und zu den Beschwerden führten. Ich hielt das für ausgesprochenen Bullshit, dachte mir aber: Falls es doch stimmt, wär das ja gut - also lass sie gewähren.
Sie schrieb mir ein Medikament gegen Stress auf, das ich mir im Internet besorgen und selber bezahlen sollte. Ausserdem bat sie mich auf eine Liege und begann, mir sämtliche Gliedmassen und den Rücken schmerzhaft zu verdrehen.
(Vorher hatte sie - ohne mir irgendwelche Angaben zur Behandlung zu machen, ohne diese auch nur zu benennen - einen Anhörungsbogen rübergeschoben, auf dem ich unterschreiben musste, über alle Risiken aufgeklärt worden zu sein. Das geschah so unvermittelt, dass ich in meiner Naivität unterschrieben habe, ohne auch nur zu erfahren, was sie überhaupt vorhat.)
Nachdem sie mich auf dieser Liege also malträtiert hatte, sprach sie: Laufen Sie mal rum, es ist jetzt weg. Ich lief rum, aber es war nicht weg, was ich ihr sagte. - Nun, ich möge das Zeug gegen Stress drei Wochen lang nehmen und dann wiederkommen.
Ich war bei alledem bereits misstrauisch geworden, aber noch nicht genug, um den hoffnungsvoll umklammerten Strohhalm wieder loszulassen.
Dritter Teil: Der Abgrund
Wie aufgetragen, versuchte ich also, das verschriebene Medikament \"Adrenal\" zu beschaffen. Die Apotheken wollten mich ein bis zwei Wochen auf die Lieferung warten lassen und dazu exorbitante Preise kassieren. Im Internet wäre es billiger und schneller gegangen, aber nur mit einer Kreditkarte - die ich jedoch nicht besitze.
Ich trug das Problem an meine Mutter heran, die mir ja den Tipp gegeben hatte und nun vielleicht auch einen Tipp für die weitere Verfolgung dieser Sache parat hätte. Dem war auch so: Sie bot mir an, dass man das Zeug über ihre Kreditkarte bestellen könnten.
Ich sandte ihr eine Produktbeschreibung des Herstellers für \"Adrenal\", die diesen Namen nicht verdiente und ein höchst informationsloser Reklame-Flyer war. Als einzig belastbare Angabe ging daraus hervor, dass Adrenal weder in Deutschland noch in den USA als Medikament zugelassen sei.
Das machte nicht nur mich, sondern auch die Mutter misstrauisch und sie frug ihre Bekannten aus der Pharmaszene, was es mit dem Zeug auf sich habe. Die konsultierten ihnen bekannte Ärzte und am Ende kam heraus: Es handelt sich um ein absolut nutzloses Präparat, das höchstens Nebenwirkungen entfalten wird - irgendein aus Rindernebennieren gewonnenener Hormondreck, der aber bei oraler Einnahme definitiv keine Punkte bringt.
Ich bin von Orthopäden inzwischen einiges gewohnt, so dass meine destruktiven Absichten gegenüber der Dottora sich in Grenzen hielten. Ich werde nicht mal ihren Praxis-Flyer der StA übergeben, obwohl dieser nach dem Heilmittelwerbegesetz schon etwas illegal ist.
(Vielleicht werde ich ihn an jemanden übergeben, der sich die Verfolgung kurpfuscherischer Umtriebe zum Ziel gesetzt hat. Der kennt die zuständigen Behören inzwischen beim Vornamen und kann da viel besser zielen.)
Vierter Teil: Die Flucht
Ich entschied, dass das ebenso schmerzhafte wie nutzlose Verdrehen meines Rückens zusammen mit dem ebenso teuren wie zweifelhaften Amipräparat zusammen mehr sei, als ich momentan zur Lösung des Knieproblems zu erdulden bereit bin. Zumal nicht von Leuten, die nebenher auch noch solche Scharlatanerie wie Schröpfen, Kinesiologie und Magnettherapie anbieten.
Ich rief dort an und sagte den Termin in drei Wochen ab, zu dem ich erscheinen sollte, um den Erfolg der Placebo-Massnahme zu berichten. Die Telefonistin kannte das Problem offenbar schon und frug: \"Ist es, weil es was pflanzliches ist?\" - Worin ich sie beruhigen konnte: Erstens stört mich nicht die pflanzliche Herkunft, sondern die fehlende Zulassung und die nichtvorhandenen Angaben zu Risiken und Nebenwirkungen. Zweitens ist das Zeug nicht pflanzlicher Herkunft, denn Rinder mögen wohl Pflanzenfresser sein, Rindernebennieren zählen aber nicht als Pflanzen. Drittens bringen Placebos mich nicht weiter - zumal dann nicht, wenn ich weiss, dass es ein Placebo ist.
Epilog
Jetzt werde ich mich erstemal wieder an Dr Frenzel und seinen mechanistischen Ansatz halten; der ist zwar auch nicht ganz ohne, entbehrt aber immerhin auch nicht einer gewissen Plausibilität. Die vom Verschreiben nichtzugelassener Hormonpräparate ausgehende Gefahr für die Volksgesundheit kann nicht Gegenstand meiner Bewertung sein; das müssen andere Leute prüfen, die dazu befähigt und bevollmächtigt sind.
Ich habe dabei immerhin begriffen:
(1) Beim Arzt soll man mindestens so wachsam sein, wie beim Gebrauchtwagenhändler.
(2) Nichts unterschreiben, das man nicht durchgelesen hat. Wenn das Durchlesen die knappe Zeit anderer Leute kostet - müssen die halt warten, oder sich wen anders suchen.
(3) Niemandem glauben, alles gegenprüfen. Nur solche Informationen verwenden, deren Quelle bekannt, verifiziert und seriös ist.
(4) Genau hinschauen. Je ärger die Räuberhöhle, desto mehr Munition liegt überall rum. Alles einsammeln, jeder Schuss kann Leben retten.
(5) Je selbstsicherer der Verkäufer, desto misstrauischer der Kunde.
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Der Ausblick geht so, dass Frenzel wohl doch mal reinschauen will, weil es ihm gar zu unerklärlich ist. Aber erst soll der Neurologe sagen, ob die Mess- und Steuerleitungen überhaupt original sind.