MEGU Glücksrad Simson Ersatzteile von ETHS

S51 ruckelt betriebswarm / kalt aber i.O.

  • Hallo,


    unsere S51 hat das nächste Problem...

    Kurze Vorgeschichte/technischer Stand: vor Kurzem gebraucht gekauft, offenbar davor lieblos behandelt. Leider kommen immer mehr Stellen zutage, an den offensichtlich gepfuscht wurde. Bisher haben wir einen neuen BVF16N1-11 verbaut. Schwimmerstand vorab kontrolliert, Teillastnadel sitzt in der 4. Kerbe. Zündung auf externen Kondensator umgebaut, neuen Unterbrecher eingebaut und ZZP so gut es ging eingestellt. Neue NGK-Kerze verbaut.

    Auffällig war, dass die erste Testfahrt mit neuer Kerze und Zündung gut lief (ca. 10 min lang), die Kerze danach aber weiß war. Dann habe ich (aus Unkenntnis) nur die Leerlauf-Gemischschraube reingedreht, ist jetzt nur noch ca. 0,75 Umdrehungen offen. Seitdem ist die Kerze braun bis leicht schwarz. Wobei ich jetzt schon kapiert habe, dass die LL-Schraube ja gar nichts mit dem Gemisch unter normaler Last/Volllast zu tun hat...

    Kalt springt sie an (2x kicken) und fährt dann auch die nächsten 5-10 min ganz passabel. Da fängt sie auf einmal an zu stottern, hauptsächlich in mittleren Drehzahlen. Manchmal kann man mit etwas Geduld trotzdem hochdrehen, manchmal nicht. Schwache Last fahren funktioniert aber auch dann nach. Wenn man sie warm abstellt, springt sie oft nur schwer bzw. gar nicht an.

    Habt Ihr einen Tipp, wo wir nach dem Fehler suchen sollten? Danke!!

  • Die üblichen Verdächtigen abklappern.

    - Schließt und dichtet der Starterkolben?

    - Läuft genug Sprit nach?

    Lasse mal ein paar Lieter aus dem Tank mit geschlossenem Deckel ab und beobachte.

    - Schwimmerstand stimmt?

    - Vergaserflansch dicht?

    - Kurbelwellensimmerringe dicht?


    Du musst auf alle Fälle die Zündung richtig einstellen, bzw du musst dir sicher sein, dass das passt. Sonst stolperst du immer wieder über den selben Fehler.


    Das ist eine Leerlaufluftschraube/Bypass. Rausdrehen macht magerer.

    Diese ist nicht nur für den Leerlauf, sondern grieft auch bei Teillast ein.

    Wenns beim Runtertouren/Motorbremse schön knattert, ist die ok.


    Hast du den alten Kondensator schon ausgebaut oder?

    Das 2er Kabel dann an den Unterbrecher.

    Lehmannfan :juchuu:

  • Danke für die Hinweise, ich werde weiter prüfen. Was ich bisher schon sagen bzw. ausschließen kann ist der Vergaserflansch. Den habe ich beim Tausch des Vergasers neu gemacht (2x Papierdichtung und Isolierflansch dazwischen). Habe die Stelle auch mit Bremsenreiniger abgesprüht, ist dicht.


    Den Starterkolben/-zug habe ich testweise mal mit VIEL Leerweg eingestellt - ohne Änderung, Es sei denn, dass bei einem neuen Vergaser der Kolben nicht richtig schließt, obwohl der Zug keine Spannung hat. Ist aber eher unwahrscheinlich. Den Schwimmerstand habe ich mit der Senfglasmethode geprüft, passt auch.


    Den alten Kondensator habe ich aus der Grundplatte entfernt, ebenso eines der 3 Kabel. Die anderen beiden gehen jetzt zum Unterbrecher. Was mit aufgefallen ist: Manchmal funkt es am Unterbrecher trotz neuem, externen Kondensator noch. Ist das normal? Mir fehlt der Vergleich!


    Also bleibt neben der Zündung, die ich heute Abend nochmal prüfen werde, nur Sprit aus dem Tank oder die Simmerringe. Wie prüfe ich die Dichtigkeit der Ringe? Wobei ausreichend Sprit doch auch eher unwahrscheinlich ist, denn warum sollte die Simme 5-10 min ganz ordentlich laufen und dann erst zicken?

  • Hast du die Verschraubung für den starterkolben mit der Hand festgezogen, oder mit dem Schlüssel?

    Wenn diese zu fest ist, soll der kolben wohl mal klemmen, kann ich aber nicht persönlich bestätigen da ich den immer nur handfest mache.

  • Bei den Nachbauvergasern kanns passieren, dass die Gummimuffe eine Bohrung am Vergaser verchließt.

    Kuck mal nach, da sind an der Unterseite Einfräßungen für Aufschäumer oder irgendwelche Entlüftungen.

    Manchmal muss man nacharbeiten, oder drauf achten, dass die Muffe nicht zu weit drauf sitzt.


    Am Unterbrecher funkts immer ein wenig, das ist normal. Ganz geht das nie weg.


    Bei den Simmerringen ists so, dass sie in beide Richtungen dichten müssen.

    Der linke kann Getriebeöl durchlassen, gibt dann Qualm.

    Bei deinem Motor kann man die Simmerirnge ohne Motorausbau und spalten wechseln - wenns daran läge, wärs kein Beinbruch.



    Bei meinem neuen Vergaser ist der Starterkolben tatsächlich in dem Schraub Dings hängen geblieben, obwohl der Zug keine Spannung hat. Trotz der starken feder. Das war innen schlecht verarbeitet.

    Habs beim Ziehen gemerkt, dass da irgendwas hängt.

    Lehmannfan :juchuu:

  • den Starterkolben schaue ich mir auch heute Abend mal an. Den habe ich aber nur handfest gezogen.

    Kann ich die Simmerringe irgendwie prüfen, oder wechselt man die bei Verdacht? Zumindest links kann ich den Motor ja nicht laufen lassen, um den mit Bremsenreiniger zu besprühen und so auf Undichtigkeit zu prüfen. Qualm links sehe ich bisher noch keinen.

    Und rechts war mit bei den Arbeiten an der Grundplatte auch nichts offensichtliches aufgefallen, werde ich aber auch nochmal anschauen. Kann/darf man rechts Richtung Grundplatte mit Bremsenreiniger "reinfeuern" um dort den Dichtigkeitscheck zu machen?

  • Und weitergekommen, oder grad in der Frustphase?

    Von ner Bastelbude zum zuverlässigen Mopped ists ein langer Weg - eigene Erfahrung.

    Wurde der Vergaser warm eingestellt?


    Mit BVF Nachbauvergasern hab ich gute Erfahrungen gemacht.

    Gibt aber hier Berichte, dass die Ansaugmuffe eine Bohrung verschließen kann - was sich ja lösen lässt.


    Nächste Frage: Wie sieht der Tank innen aus?

    Mit nem rostigen Tank seit ihr alle 5 Minuten am Schrauben und Ärgern.

    Lehmannfan :juchuu:

  • kurzes Update in die Runde - wir haben das Problem offenbar weitgehend gelöst! Zumindest sagt mein "Testfahrer", dass man jetzt 20 min ohne Ruckeln/Stottern fahren kann. Vmax lt. GPS 56 km/h. Was wir gemacht haben:

    - Zündung nochmals ein-/nachgestellt. Der Kontakt hat zwar ziemlich genau bei 1,8 mm v OT aufgemacht, hatte aber in OT nur gut 0,25 mm Spalt. Das haben wir auf 0,4 nachgestellt.

    - Entlüftung vom Tankdeckel gereinigt, d.h. zunächst mit Bremsenreiniger behandelt und dann mit Druckluft durchgeblasen.

    - Benzinschlauch erneuert. Der Vorbesitzer war der Meinung, dass 2 Filter besser sind als 1 und hatte daher nach dem Originalfilter noch einen 2. in Reihe in die Leitung gebastelt. In dem Zuge den Originalfilter gereinigt.

    Was der 3 Dinge den Ausschlag gegeben hat, ...


    Wobei wir immer noch ein Restproblem haben. Kalt hält sie das Standgas gut, warm geht sie im Leerlauf aus und lässt sich dann nur schwer bzw. nach einigen Gedenkminuten wieder starten. Aber ich werde erstmal das Forum durchforsten, ob ich dort schon Antworten finde.

  • Zündung nochmals ein-/nachgestellt. Der Kontakt hat zwar ziemlich genau bei 1,8 mm v OT aufgemacht, hatte aber in OT nur gut 0,25 mm Spalt. Das haben wir auf 0,4mm nachgestellt.

    Hast danach den ZZP wieder auf 1,8mm eingestellt? 56km/h ist zu wenig.


    Und dreh mal am warm werdenden Motor die Leerlaufgemischschraube weiter raus. 0,75 Umdrehungen waren an all meinen Simmen zu wenig. Das könnte schon der Grund fürs schlechte Anspringen bei warmen Motor sein.

  • Zitat

    Der Vorbesitzer war der Meinung, dass 2 Filter besser sind als 1

    Man ahnt es...


    Ein Filter ist bersser als zwei. Und Null Filter sind besser, als einer.

    Wenn das Ding laufen soll, führt an einem rostfreien, sauberen Tank kein Weg vorbei!


    Wassersack mal saubergemacht?


    Zusatzfilter bringen nichts ausser Ärger. Die setzen sich zu und lassen Dreck durch.

    Du hast am Benzinhahn ein Sieb, wenn das nicht reicht, hilft auch kein Zusatzfilter.

    Du verschiebst das Problem nur auf morgen und hast wieder die Arbeit.


    Tank entrosten klappt hervorragend mit Zitronensäurepulver.

    Drehen und wenden, bis der Tank sauber ist - kann durchaus ne Woche dauern

    Dannach sofort den Tank ausblasen, warm machen, damit dieser sofort trocknen ist, sonst gibts Flugrost.

    Nicht versiegeln, einfach Gemisch tanken und benutzen.



    Zitat

    Und dreh mal am warm werdenden Motor die Leerlaufgemischschraube weiter raus. 0,75 Umdrehungen waren an all meinen Simmen zu wenig.


    Bei mir auch. Sie muss beim Abtouren/Motorbremse schön knattern. Die Leerlufluftschraube hat großen Einfluss auf das Laufverhalten.

    Lehmannfan :juchuu:

    4 Mal editiert, zuletzt von chris78 ()

  • danke für die weiteren Tipps.


    Ja, ZZP steht wieder/weiterhin auf 1,8 mm vor OT. Und das LL-Gemisch werde ich nochmal prüfen, wobei das von Chris beschriebene Knattern schon jetzt da ist. Auffällig war für mich, dass die Einstellung vom LL-Gemisch nicht so geklappt hat, wie ich das lt. Anleitung erwartet hatte. Beschrieben war, dass man bei einer ausreichenden LL-Drehzahl mit ganz reingedrehter Schraube langsam beginnt, auszumagern/die Schraube rauszudrehen. Dabei soll die Drehzahl steigen, dann wieder abfallen. Im höchsten Punkt ist das ideale Gemisch. Soweit die Theorie. Bei uns steigt die Drehzahl aber nicht langsam an, sondern es gibt nur bei ca. 1,5 Umdrehungen einen Sprung der Drehzahl (höher), kurz danach fällt sie aber schon soweit ab, dass der Motor ausgeht. Wenn wir mit der 1,5-Umdrehungen-raus Stellung fahren, ist die Kerze weiß. Deshalb haben wir wieder deutlich reingedreht.


    chris: Was ist der Wassersack, und wie reinigt man den?


    Info: Ich werde in den nächsten 2 Wochen nicht viel zum basteln kommen, daher kommen weitere Rückmeldungen von mir vermutlich erst dann.

  • Die LL Einstellerei ist so präzise wie Pizzakäse.

    Das Kerzenbild ist nur interesant bei Vollast - dann aber sofort ausmachen.

    Im Leerlauf sagt das Kerzenbild nichts aus.


    Ich mache das gar nicht mehr mit der höchsten Drehzahl.

    Ich fahre sie warm und probiere dann in 0,5er Schritten, bis sie knattert.

    Das klappt auch nicht aufs erste Mal. Wenn es mir beim fahren falsch vorkommt, justiere ich nochmal nach.


    Wenn sie länger im Leerlauf läuft überfettet sie ja.

    Du hättest nach Warmfahren ca 15 Sekunden Zeit für die Einstellung.



    Ich würde beim Tank anfangen. Freiwillig baut keiner zwei Filter ein... :kopfkratz:



    Unter dem Wassersack ist ein Sieb drinnen.

    Beim Entfernen des Wassersacks läuft der Sprit nicht aus.

    Gibt auch Hähne und Henninen ohne Sack. äääh ja

  • klar darfst Du fragen! Aber das Ding hat der Teufel gesehen... Kurzer Abriss der letzten Wochen:

    - Simmering rechts gewechselt, da offensichtlich undicht. Lief danach besser, aber nicht i.O.

    - mit Blitzlampe Erkenntnis Zündung verstellt (etwa 5 Grd zu spät), neu eingestellt bzw. dabei gewesen

    - springt nicht an trotz Zündung einigermaßen i.O.

    - daraufhin Kerze kontrolliert. Beim Wiedereinschrauben Kerzengewinde zerstört. Helicoil eingesetzt.

    - beim Zusammenbau vom Kopf einen Stehbolzen/Zuganker angerissen

    - gestern den abgerissenen Zuganker per Linksausdreher "geborgen". Auch die anderen 3 Stehbolzen bei der Tour erneuert

    - alles wieder zusammengebaut. Läuft wieder, aber weitere Optimierung/Fehlersuche ausstehen....

  • Dann musst du noch sicherstellen, dass der Tank sauber ist und die Flansche am Vergaser dicht sind. Und dann läuft das Ding.


    Erinnert mich etwas an das Stück von Loriot "Das Bild hängt schief" :biglaugh:

    Lehmannfan :juchuu:

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