MEGU Glücksrad Simson Ersatzteile von ETHS

Simson Schwalbe KR 51/2 L - Wiedererweckung nach 31 Jahren Standzeit

  • Hallo,


    das ist mein Projekt:

    Eine noch 100%ige Simson Schwalbe KR 51/2 L aus 1985 mit zu Friedenszeiten gelaufenen 5.937 km auf dem Tacho aus Familienbesitz.
    Die letzten 31 Jahre stand sie trocken, beheizt und die letzten 2 nur noch trocken. DDR Elektronikzündung.



    Zustand:
    - Motor leider fest, Standschaden, auch WD40, Diesel, usw. halfen nicht, ich wollte auch keine große Gewalt machen

    - Schläuche/Reifen an sich OK, Rissfrei, aber beide Ventile leicht undicht.
    - weil wir den Schlüssel versiebt haben, musste das Sitzbankschloss "geknackt" werden, wurde ohne Bohren und hebeln geschafft
    - Tank an sich OK, aber leichter Flugrostbefall, wird dann gereinigt und versiegelt

    - ein/zwei dezente Schrammen aus ihrer aktiven Zeit, leichten Flugrostbefall am Rahmen, und Blechteilen von innen
    - Elektrik krankt an fehlender Batterie und angegriffenen Flachsteckern, da muss ich auf jeden Fall bei


    Tja - was tun damit?
    Ich würde sie gern soweit irgend möglich original lassen.
    Aber... den Ist-Zustand einfach konservieren oder doch lieber einmal neu (Rahmen, Tank, Blechkleid strahlen/pulvern) ?

    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von otto51 ()

  • Ok, ich denke zwar, mein Lack ist nicht ganz so gut wie der deine, aber ich tendiere zum Erhalt der Patina, da es hier auch wirklich Patina ist und nicht Verwarlosung. :)


    Ich habe heut nach Tipps aus dem Nachbardorf von den Two Stroke Monkeys den Motor ohne Gewalt zum drehen und in Gang bekommen. Yeah und sie lief den kurzen Versuch schön sauber, wer hätte das nach 31 Jahren Standzeit gedacht. Ach ja, ich hab sie auf anraten per Schlauch-Tank laufen lassen (Benzinschlauch von Vergaser ab, ca. 40cm Schlauch dran, den senkrecht bisl fest getütelt und mit Benzin befüllt. Nach 7x treten war sie das erste mal da, beim 2. Versuch dann beim 2. treten.


    Dann hab ich den Handgasgriff gleich erstmal gängig machen müssen, der ging schwer wie sonst was, was am verharztem Fett am Gleitstück und Drehgriff lag. Zerlegt, gesäubert, frisches Fett (Divinol Top 2000) und wieder zusammen, zack, gängig.


    Am Vergaser hatte ich um den Gasgriff leichter zu montieren, den Schieben gezogen und nen ersten Blick riskiert - kein Grünspan, alles Sauber. Naja, sie lief halt zuletzt 1990, als Benzin noch Benzin war und nicht Bio-Plörre.



    Was nun ansteht:
    - Motor ausbauen um ihn zu reinigen (ich hab nen guten Waschtisch)
    - alles andere auch reinigen und neu fetten/schmieren. Ölwechsel beim Getriebe.
    - Batterie anschaffen
    - Elektrik überholen
    - Schläuche erneuern
    - anmelden/versichern

    Grüße

  • Da hast du also eine KR51/2 L in original billiardgrün und denkst darüber nach, diese zu strahlen und neu zu pulvern? :p_aua:


    So schlecht sieht der Lack nicht aus, kann man bestimmt polieren - in diesem Zusand werden sie immer seltener!


    Tante Edith:
    Auch wenn die Reifen keine Risse haben, wirst du wohl neue brauchen :kopfkratz:

  • Ich mach morgen mal Detail-Fotos...


    Ich tendiere ja schon zu original erhalten, aber sie ist halt nicht Rostfrei. Ich weiß, Owatrol wirds richten. :D ;) Na mal schauen.


    Stimmt schon, wirklich originale sind gar nicht mal soooo häufig anzutreffen.

    Grüße

  • Schöne Schwalbe. Ich würde die auch so erhalten. Gegebenenfalls zu einem guten Aufbereiter bringen. Das bewirkt echt wunder. Ich persönlich hasse Polieren etc. Den Motor würde ich neue Wellis gönnen. Nach so einer langen Standzeit haben die es wahrscheinlich hinter sich und die Reifen mit Schläuchen auch neu. Die gibt es ja von von Heidenau mit passenden Profil.

  • Neu Lackieren ist die teuerste Möglichkeit den Wert der Schwalbe zu verringern bzw. zu vernichten.

    geht nich und kann ich nich sind die brüder von will ich nich

  • Den Motor würde ich neue Wellis gönnen

    Frage eines noch unkundigen - wie würden sich diese als defekt äußern? Wie beim Trabant durch schlechtes abtouren (Nebenluft) ?



    und die Reifen mit Schläuchen auch neu. Die gibt es ja von von Heidenau mit passenden Profil.

    Ja, Schläuche müssen neu - bei den Reifen überleg ich noch, die sind nicht hart, haben keinerlei Risse oder Versprödungen und ja, sie sind von Pneumant. Ich bin eh nicht der Rennfahrer, na mal schauen.



    Neu Lackieren ist die teuerste Möglichkeit den Wert der Schwalbe zu verringern bzw. zu vernichten.

    Mag was dran sein, aber ich habe nicht vor zu meinen Lebzeiten die Schwalbe zu veräußern - das nur mal am Rande.


    Den Tank muss ich innen entrosten, den werde ich mit Zitronensäure auskochen und ggf. vorab mechanisch bearbeiten (innen).



    Wie schaut es beim Benzinhahn aus? Gibt es noch originalen Ersatz? Dichtungssets und Filter? Und ne Bonus-Deppenfrage - um den Filtersack abzubekommen, muss der Luftfilter vorher raus? Ich hatte den Sack schon lose heut, aber am Luftfilter nicht vorbei bekommen und Gewalt ist ja bekanntlich keine Lösung. ;)

    Grüße

  • Moin,


    danke, aber nein danke. Siehe Beiträge zuvor. ;)



    Frage:
    Bei der Beantragung einer ABE beim KBA, was muss man da beim Typ angeben? Auf meinem Typenschild steht "KR51/2" (ohne L, N, E) es ist aber definitiv eine Originale "L" mit Elektronikzündung.
    Gibts man da nun "KR51/2" an oder "KR51/2 L" ?

    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von otto51 ()

  • Frage eines noch unkundigen - wie würden sich diese als defekt äußern? Wie beim Trabant durch schlechtes abtouren (Nebenluft) ?

    Ist der linke Simmerring der Kurbelwelle defekt. riecht meist das Getriebeöl nach Benzin und/oder es wird weniger. Es qualmt mehr als normal.
    Ist es der Rechte, dann gibt es Nebenluft. Meist lässt sich das Standgas nicht richtig einstellen und der Motor läuft nicht richtig im warmen Zustand.


    Die vier Simmerringe vorsorglich zu wechseln ist ja nicht das Ding. Die Materialkosten (Simmerringe, Dichtung) liegt hier unter 20 Euro.

    Wenn Dummheit rollen würde, dann müsste so manch einer bergauf bremsen. :thumbup::lol::furious:
    Fuhrpark: am 24.08.21 geklaut

  • Ja, hab schon nen Satz Dichtringe aus FKM bestellt und noch nen Schwung anderes Gedöhns um die Schwalbe wieder startklar zu machen bei maximalem Originalsubstanzerhalt.
    Die Kosten sind sicher keine Nebensache, aber verglichen mit meinen sonstigen Oldtimern verschwindend niedrig beim Moped - ich bin also Leid gewohnt. ;)



    Und das ist nur ein Teil des Elends, was man sich so mit den Jahren angetan hat und meint retten, fahren und pflegen zu müssen. :D
    Das ist die Schwalbe mal ein erfrischend übersichtliches und günstiges Projekt. :)



    Was nervt - auf neue Papiere (die alten sind schlicht nicht mehr auffindbar) darf man aktuell wohl "mindestens 20 Wochen" warten - es Lebe die Digitalwüste Deutschland...

    Grüße

  • Für einen erheblich höheren Obolus bekommst Du es auch schneller beim TÜV / DEKRA mit einer 21er Abnahme und dann das Ganze bei der Zulassungsstelle ab stempeln lassen.
    Laut einigen Forenmitgliedern bist Du da mit ca. 150 EUR dabei. ;)

    Wenn Dummheit rollen würde, dann müsste so manch einer bergauf bremsen. :thumbup::lol::furious:
    Fuhrpark: am 24.08.21 geklaut

  • Ja nee... so eilig ist es dann auch nicht. Muss ja nun eh erstmal alles zerlegen, das dauert. Und n Kennzeichen bekomm ich ja auch ohne Papiere, falls ne Probefahrt aufm Hof nicht reicht. :)

    Grüße

  • ... dank WD 40 und Geduld ... sie lebt. :D ;)


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    Nächstes WE dann zerlegen zum reinigen und für die Servicearbeiten. :)

  • Dichtring der Schaltwelle nicht vergessen zu erneuern: 12mmx2mm.
    Falls du kriegen kannst: 12x2,2. Dann ists wirklich so richtig auf Ewig und Immer megadicht. (12x2,5 ist schon zu groß.)


    Ansonsten schöne Schwalbe! Ich meine auch, nur so viel wie nötig dran tun.


    Die Schläuche würde ich mir genau ansehen. Wenn die nicht spröde sind, belassen. Fast alle neuen Schläuche sind weniger duffusionsdicht.
    Reifen aber neu. Die härten mit der Zeit aus und haben dann kaum noch Grip.

  • Schläuche gibt es aber mittlerweile sehr gute auf dem Markt, also die kann man ruhig erneuern, man sollte da nur keine heidenau, oder vee rüber z.b. nehmen.


    Schwalbe, und conti hingegen habe ich sehr gute Erfahrungen.

  • Warum nicht Heidenau? So mieß?


    Und Schläuche bleiben die alten solange dicht - ich möchte so nah als möglich an den 100% bleiben, nicht das ich gesteinigt werde. :D ;)

    Grüße

  • ...langsam wieder ins Leben holen und nach und nach schauen was gemacht werden muss.


    Der Lack wird noch einwandfrei sein.


    Und bei 5000km wird sich das ganze Teil noch recht frisch anfühlen.


    Schön die Bowdenzüge durchölen, alles abschmieren, reinigen, ja...und wenn es tatsächlich bisschen Sorgen mit dem Motorlauf gibt, kann man nach den Wellendichtringen schauen...aber das würde ich nicht pauschal machen.


    Die meisten KR51/2 mit denen ich zu tuen hatte, hatten tatsächlich nur KR51/2 draufstehen - egal ob E oder L Ausstattung.
    Bei der KBA Beantragung habe ich mich daran gehalten und tatsächlich stur die Daten vom Typenschild eingeklopft.

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